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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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Geddes. Die Entfernung beträgt sechs Stunden und zehn Minuten in der Hyperzeit bei Verwendung des Mayfax-Antriebs, sieben Stunden mit dem Oldex-Antrieb. Wünschen Sie die planetaren Daten?«
    »Typ und Wert«, antwortete Karsh.
    »Kolonialplanet von landwirtschaftlichem Status, wirtschaftlicher Index nullkomma-null-null-fünf.«
    »Das wär’s«, schnappte Karsh. Er schloß den Kanal und blickte auf Clender. »Sie müssen sämtliche Raumhäfen auf Anhaus kontrollieren und alle Passagiere listenmäßig erfassen, die Grydo verlassen haben könnten.«
    »In Ordnung«, sagte Clender.
    »Lassen Sie den Raumhafen von Grydo abriegeln«, fuhr Karsh fort. »Und schicken Sie Agenten in jedes Hotel, an alle öffentlichen Stellen.«
    »Dafür ist es zu spät«, wandte Clender ein. »Wenn Terle nach Grydo unterwegs ist, wird er dort eintreffen, bevor der Befehl ausgeführt werden kann.«
    »Er kann dort ankommen, Clender«, sagte Karsh mild, »aber ich möchte sicherstellen, daß er nicht mehr wegkommt.«
    »Ein Teleporter, August?«
    »Wir können den Planeten abriegeln, wir können ihn komplett isolieren.«
    »Es könnte trotzdem sein, daß Sie ihn nicht kriegen.«
    Karsh lächelte grimmig. »Ein Planet mit dem wirtschaftlichen Index nullkomma-null-null-fünf? Wir können das auf null reduzieren, wenn es sein muß.«
    »Grydo vernichten!« rief Clender aus.
    »Wenn es sich als notwendig erweist.« Karsh drückte erneut den Knopf und sagte ins Mikrophon: »Verbinden Sie mich sofort mit dem Reichsadmiral!«

 
6
     
    Gelhart hing allein in einem scharzen Universum, eine blasse gelbe Sonne mit fahlem Licht, das für das nackte Auge dennoch unerträglich war. Die hunderttausend Sterne, die rundherum glommen, waren unglaublich fern und bildeten kaum mehr als einen Hintergrund zu der ewigen samtdunklen Nacht, durch die Gelhart dahineilte, begleitet von sechs kleineren Stücken Materie. Das waren ihre Planeten, »groteske Karikaturen von Welten«, wie sie Jan Galton bezeichnet hatte.
    Der Navigator stand mit York am Sternenfenster der Draco. »Aus irgend einem Grund ist dieser Teil des Galaxisrandes fürchterlich leer, man könnte sagen, fast fremd«, bemerkte er. »Die paar bewohnten Planeten sind weit verstreut, weiter als die von Gelhart.«
    »Leer?« York spähte nach dem Sternenbogen, der ihm wie ein Diamantfeld vorkam.
    Galton lächelte schief. »Ich sprach vom Vorherrschen des Lebens. In einigen Teilen der Galaxis wimmelt es von Leben, andere Teile wiederum scheint das Leben zu meiden. Dies ist einer der gemiedenen Bereiche.«
    »Hat das etwas mit der Art der Planeten zu tun?«
    »Ich nehme es an«, gab Galton zu. »Obwohl ich auch auf schlechteren Welten schon Zivilisation gesehen habe. Auf den Zwergplaneten der Sonne Struve zum Beispiel. Haben Sie gewußt, daß ihr Licht purpurrot ist? Können Sie sich Leben auf einer ihrer Welten vorstellen? Und dennoch ist es vorhanden. Man sagt, daß der Mensch die anpassungsfähigste Kreatur im Universum ist. Das muß er wohl sein, nach einigen Plätzen zu urteilen, die er sich als Lebensraum ausgesucht hat.«
    »Sie gebrauchten das Wort fremd«, bemerkte York. »Dachten Sie dabei an Gelhart?«
    »Teilweise«, bekannte Galton. »Schauen Sie sie sich mal an – eine gelbe Sonne, ähnlich wie eine große gelb gestrichene Masse anstatt eines flammenden Infernos. Ein merkwürdiger Stern – wie viele in diesem Gebiet.«
    »Ist er heiß?«
    Galton nickte. »Heiß genug, um Goa und Debro, die beiden inneren Planeten, zu Zunder zu verbrennen und den dritten und vierten in eine Wüsten zu verwandeln.«
    »Was ist mit den beiden äußeren? Sie haben sechs erwähnt. «
    »Methan«, sagte Galton. »Metanriesen, ähnlich wie Jupiter und Saturn, sofern Sie sie kennen. Sie sind bis in ihren Kern hinein gefroren. Dies ist ein ungastlicher Teil der Galaxis, York, und doch sind manchmal ausgerechnet solche Planeten gefragt.«
    York richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf Gelhart. Sie schien eher eine an den Himmel geklebte gelbe Scheibe zu sein als eine Sonne. Obwohl für das Auge unerträglich, schimmerte sie nicht, noch pulsierte ihr Licht wie das von so vielen anderen Sternen. Leblos war die richtige Bezeichnung, dachte er. Er blickte auf den Navigator. »Wo befinden wir uns jetzt?« fragte er.
    Galton lächelte dünn. »Ich habe die ganze Nacht gearbeitet, um mit dieser Frage fertig zu werden.«
    »Wegen der Isolierung von Gelhart?«
    »Die Position von Gelhart festzustellen, war kein Trick, wohl

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