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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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aber die ihrer Planeten«, erläuterte er. »Es sind vergessene Welten, in der Zeit verloren. Ich glaube nicht, daß sich in Tausenden von Jahren jemand mit ihnen abgegeben hat.«
    »Aber Sie haben sie gefunden?« unterbrach York.
    Galton nickte. »Wir sind innerhalb der Kreisbahnen von Tennhauf und Gerenda aufgetaucht, das sind die beiden Methanriesen, die ich bereits erwähnt habe. Im Augenblick durchfliegen wir die Kreisbahn von Skyro, dem vierten Planeten.«
    »Müssen wir nicht bremsen?«
    »Skyro steht augenblicklich der Sonne gegenüber«, erläuterte Galton. »Das habe ich endlich herausgefunden.
    Demnach sind wir Bonplane, dem dritten Planeten, viel näher. Er füllt unser Sternenfenster seit langer Zeit.«
    »Wann werden wir ihn erreichen?«
    »In ungefähr einer Standardwoche«, erwiderte Galton. »Unsere Navigation ist nicht genau genug, um es zu riskieren, näher aufzutauchen.«
    York grinste. »Für mich ist es nahe genug.«
    »Wir haben viel mehr Zeit gebraucht, die letzten paar Millionen Meilen mit konventionellem Antrieb zurückzulegen, als das Zehnfache des Galaxisrandes zu überspringen«, sagte Galton.
    »Wie sieht Bonoplane aus, abgesehen davon, daß der Planet eine riesige Wüste ist?«
    »Glühende Hitze bei Tag, bittere Kälte bei Nacht – eine trockene, windstille Welt ohne Leben. Eine sterile Welt, York.« Galton erschauerte.
    »Ich meinte die Landemöglichkeiten.«
    »Der Planet hat eine Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre«, erwiderte Galton. »Der Sauerstoffgehalt ist gering, aber atembar, zumindest laut Aufzeichnungen. Wir werden das prüfen müssen. Außerdem schweben noch die üblichen Gase herum. Oberflächenschwerkraft und barometrischer Druck nahe vierfünftel Standard.«
    »Atembarer Sauerstoff und dennoch kein Leben?« York hob den Kopf.
    »Keine Spur«, erwiderte Galton.
    »Wie groß ist der Planet?«
    »Etwas mehr als siebentausend Meilen Durchmesser.« Galton lächelte, als York die Lippen aufwarf. »Sie brauchen nicht zu befürchten, daß wir auf einer endlos erscheinenden Ebene die Rigel nicht orten können. Die Orter der Draco können in zwei, höchstens drei Tagen jeden Quadratzoll von Bonoplane abtasten.«
    »Das zu wissen, beruhigt«, sagte York.
    »In der Tat ist unser Unterraum-Interrogator bereits auf den Planeten gerichtet«, fuhr Galton fort. Er bemerkte Yorks fragenden Blick. »Für den Fall, daß irgendeine Kommunikation versucht werden soll.«
    »Könnte dort irgend jemand unseren Anflug entdecken?«
    »Das hängt vom Zustand der Rigel ab – sofern sie da ist«, antwortete Galton. »Doch wir wissen es nicht. Wir wissen nicht einmal, ob das Schiff die Oberfläche irgendeines Planeten überhaupt erreicht hat, viel weniger, ob es sich auf Boneplane befindet.«
    »Ich könnte mir gut vorstellen, daß es da ist«, sagte York trocken.
    »Hoffen Sie auf Überlebende?«
    »Sicher.«
    Galton zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, da ist vieles, was ich nicht weiß.«
    »Vieles, was wir alle nicht wissen«, berichtigte York, »aber wir werden schon dahinterkommen. Welche Art Landeschiffe hatte die Rigel an Bord?«
    »Acht Standardboote plus das Raumboot des Kapitäns«, erwiderte der Navigator. »Sie können nicht zwischen Systemen verkehren, wenn Sie das meinen.«
    »Wohl aber interplanetar?«
    »Herkömmlicher Antrieb«, nickte Galton. »Doch es würde eine sehr genaue Navigation erfordern.«
    »Wenn sich also Skyro auf der anderen Seite der Sonne befindet, ist Bonoplane so gut wie der einzige Platz, wo sie haben landen können. Ist es das, was Sie sagen wollten?«
    »Das würde ich annehmen.«
    »Hoffen wir, daß Sie recht haben.« York schaute auf das Sternenfenster und fragte: »Welche ist die nächste bewohnte Welt?«
    »Grydo, dritter Planet von Geddes.« Galton wies mit dem Finger zum Fenster. »Diese kleine grüne Sonne rechts von Gelhart.«
    »Ist das nahe?« fragte York. »Das scheint so weit entfernt zu sein wie alles am Himmel.«
    »Etwas mehr als sechs Stunden durch die Hyperzeit«, antwortete Galton. »Das ist ein langer Weg, wenn man von der puren Entfernung spricht, was wir selten tun. Entfernung ist ein Maß für planetare Oberflächen. Im Raum spricht man nur von Zeit.«
     
    *
     
    Auf seinem Weg zu den Praxisräumen Benbows durchquerte York auch die Mannschaftsunterkunft. Osborn saß allein an einem der Tische und war in ein Magazin vertieft. York hielt inne und betrachtete Osborns knochiges Profil. In seinem Sinn begann ein Plan Gestalt

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