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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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erfüllte den Gang.
    Hull blickte düster auf York. »Wann haben Sie es gemerkt?«
    »Ganz plötzlich«, sagte er schwach, »als ich zu Bett gehen wollte.«
    »Ich kann mir nicht denken, wie so etwas möglich ist.«
    »Sie werden es sogleich erfahren«, versprach York. Hull erwiderte nichts. Alle wandten sich der Tür zu. Sie brauchten nicht lange zu warten. Als erster trat Tregaski aus der Kabine, der Arzt folgte ihm. Er hielt etwas in der Hand. Er schlug die Tür hinter sich zu und nahm die Maske ab.
    »Gasbombe«, sagte er zu Hull, streckte die Hand aus und wies einen kleinen Zylinder vor.
    Hull starrte mit ausdruckslosem Gesicht auf das Ding. »Aber wie?« fragte er schließlich. »York war doch da drin.«
    »Eine Art Zeitzünder«, erwiderte Benbow. Er betrachtete den Zylinder neugierig. »Um die Kappe herum scheint eine Art Gelatine zu sein, vermutlich ein Stoff, der bei Zimmertemperatur schmilzt.«
    »Warum ist das System nicht überflutet worden?« fragte Galton.
    Benbows Stimme klang düster. »Die Entlüftungsklappen waren geschlossen«, sagte er. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich das Ding da mit ins Labor nehmen, um zu sehen, ob ich vielleicht das Gas analysieren kann. Ich habe einen bestimmten Verdacht.«
    »Ein Zyangas«, warf York ein. »Ich habe den Geruch erkannt.«
    »Ja, ich glaube auch.«
    Hull wandte sich an Tregaski. »Lassen Sie den Raum durch die Instandhaltung entgiften, und stellen Sie den Namen von jedem Mannschaftsmitglied fest, das an diesem Abend Zugang zu diesem Bereich haben konnte.« Er warf einen Blick auf York. »Wir werden schon herausbekommen, was dies alles zu bedeuten hat«, versprach er.
    »Ich kann es Ihnen sagen.« York fixierte den Kapitän. »Es bedeutet, daß ein Mörder an Bord ist.«
    »Mörder«, echote Hull. »Das ist schwer zu glauben.«
    »Wirklich?« fragte York. »Sie sollten eine Nase voll von dem Gas probieren, Kapitän. Es ist sehr überzeugend.«

 
5
     
    Er wurde verfolgt!
    Die Gewißheit kam mit einem leichten Schockgefühl, als er die Hauptstraße von Rhonda, der Industriehauptstadt des Planeten Anhaus, dritter Planet der orangegelben Sonne Arcturus, entlangschlenderte.
    Ich bin Myron Terle, und ich werde verfolgt, dachte er. Von wem? Sofort kam die Antwort: Von einem feindlichen Agenten. Der unbekannte Sinn, der ihn alarmiert hatte, hatte ihm in der Vergangenheit zu gute Dienste erwiesen, um die plötzliche Wahrnehmung anders als eine Tatsache zu werten.
    Wer folgt mir? In seinem Gehirn wiederholte sich die Frage immer und immer wieder. Ein Agent des Prinzen Li-Hu? Nein. Er verwarf den Gedanken sofort. Li-Hu wäre niemals in der Lage gewesen, ihm auf seinen Umwegen zu folgen, wohl aber August Karsh. Verfolgt – von einem Agenten von August Karsh. Die Vermutung wurde zur Gewißheit, als die Warnung in seinem Sinn immer fordernder wurde.
    Du kannst entkommen! kam ihm der Gedanke, und seine Lippen formten unwillkürlich das Wort »Wie?«
    Myron Terle – Teleporter! Das war’s, er war ein Teleporter. Er konnte sich ins Nichts schleudern, konnte vor den Augen seines Verfolgers verschwinden.
    Du kannst nicht teleportieren! Die Gewißheit kam wie eine Stimme, die aus seinem Innern sprach. Du kannst n icht, du kannst nicht, kannst nicht, kannst nicht, … Nein, er konnte es nicht, selbst wenn er gewollt oder gemußt hätte. Das wußte er mit Bestimmtheit. Die Fähigkeit war ihm genommen worden, mit Hilfe der gleichen hypnotischen Behandlung, die sein Gedächtnis ausgelöscht und es durch die Meilensteine seiner Mission ersetzt hatte. Dr. G. hatte ihm das erklärt.
    »Sie können nicht teleportieren, Myron, nicht in einer anderen Welt. Es ist zu gefährlich. Wir können es nicht riskieren, daß August Karsh oder Prinz Li-Hu von dieser Begabung erfährt.« Nein, er konnte nicht teleportieren, nur gehen, gehen. Er unterdrückte den Wunsch, einfach davonzulaufen.
    Er kam an ein Schaufenster, das im Winkel zur Straße stand und hielt für eine Weile inne, um in die Scheibe zu spähen. Er erblickte seinen Verfolger fast sofort, eine gedrungene Gestalt von unscheinbarem Aussehen, die pflichtschuldigst hinter ihm an einem anderen Schaufenster stehengeblieben war. Terle ging weiter und überlegte, auf welche Weise er seinen Beschatter loswerden könnte.
    Er kam an einen kleinen Park und ging hinein. Während er auf den im Mittelpunkt befindlichen Platz zu ging, reifte ein Plan in ihm. Er verlangsamte seine Schritte und schwenkte auf einen Nebenweg ein, wo er

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