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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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sich das nicht so an, als hätten sie ihn gefaßt?«
    »Karsh wollte, daß ich es erfahre«, murmelte Gregor.
    »Ja, aber warum denn?«
    »Um zu beweisen, daß seine Organisation unverwundbar ist, Zed.«
    »Da geht unsere Zukunft dahin«, sagte Zarakov bitter. »Es wird geraume Zeit vergehen, bis sich uns wieder eine Chance bietet.«
    »Vielleicht nicht, Zed.«
    »Wo Myron gefangen ist? Sie werden ihn wahrscheinlich jetzt schon auf Grydo einer Behandlung unterzogen haben, Golem. Sie werden ihm sämtliche Geheimnisse entreißen, die er jemals gekannt hat.«
    »August Karsh würde so etwas auf Grydo nicht zulassen«, erklärte Gregor. »Er wird ihn zu diesem Zweck zur Ersten Stufe bringen lassen.«
    »Was soll uns das für einen Vorteil bringen?«
    »Wir gewinnen Zeit.«
    »Bei der großen violetten Sonne, Golem, Zeit wofür?«
    »Um das Geheimnis der N-Bombe zu beschaffen, Zed.«
    »Aber wie? Li-Hus Verschwörung ist aufgeflogen. Daniel York wird sich der Sache annehmen.«
    »Glücklicherweise für uns«, bemerkte Gregor, dann fuhr er grimmig fort. »Wenn Li-Hu die Bombe bekommen hätte, wären wir erledigt gewesen.«
    »Was haben wir denn noch für Chancen ohne Terle?« fragte Zarakov. »Sagen Sie mir das, Golem. Karsh wird sowohl um den Planeten als auch um Li-Hus Leute einen stählernen Ring legen. Wenn Sie glauben, das Geheimnis von einem von ihnen erfahren zu können …« Er hielt inne und musterte seinen Vorgesetzten verblüfft.
    »Ich bilde mir nicht ein, daß wir Gelegenheit haben werden, irgendeinen von Li-Hus Leuten zu befragen«, meinte Gregor, »aber auch der Prinz nicht. Ich kann mir vorstellen, daß sie recht bald aus dem Universum verschwunden sein werden, bis auf ihre Atome, Zed.«
    »Und der arme Myron?«
    »Ich vertraue immer noch darauf, daß er durchkommen wird, Zed.«
    »August Karsh entkommen? Niemals!« erklärte Zarakov.
    »Geduld, Zed.«
    »Das haben Sie bereits gesagt, Golem, aber ich habe das Gefühl, daß ich etwas unternehmen sollte.«
    »Es gibt nichts, was Sie tun könnten.«
    »Gar nichts, Golem?«
    »Nichts.« Golem Gregor wandte sich um und starrte wieder hinaus in den violetten Sonnenuntergang. Einen Augenblick später hörte er, wie sich Zarakovs Schritte entfernten. Er wußte genau, was Zed empfand, aber er hatte ihm die Wahrheit gesagt. Es gab absolut nichts, was er hätte tun können. Es war nun alles eine Sache des Zufalls, und der Zufall war eine unsichere Sache, das wußte er.
    Der Prinz hatte verloren, er aber noch nicht. Trotz Zarakovs Pessimismus war die Verschwörung um die Bombe immer noch äußerst lebendig und soeben in ihre kritische Phase eingetreten. Was Zarakov nicht wissen konnte, war die Tatsache, daß Myron Terle nicht versagt hatte. Er versuchte lediglich Zeit zu gewinnen. Würde ihm das gelingen? Das war die Frage.
     
    *
     
    Die Zeiger des Chronometers zeigten die Mittagsstunde nach Standardzeit an, als die Draco die Kreisbahn um Bonoplane verließ und mit jener langen Beschleunigung begann, die sie in die Hyperzeit bringen würde. Beim Auftauchen würde sich das Schiff irgendwo im Sonnensystem der Sonne Sol befinden. Innerhalb weniger Tage würde es auf dem großen Flughafen von Nyork, der Hauptstadt Terras und des Reiches landen. So lautete der Befehl des Admirals.
    Während York den Planeten durch das Sternenfenster beobachtete, vernahm er Geräusche – das murmelnde Pulsieren der großen Motoren durch die Schotte, das Summen der Klimaanlage, das Schwirren der Ventilatoren und Gebläse, klickende Geräusche aus den Konsolen der Brücke. Die Draco rüstete sich für den großen Sprung.
    Auf der einen Seite beugten sich Hull und Galton über die Sternenkarten und errechneten die Werte von Beschleunigung, Zeit und Entfernung. Wenn sich der Kapitän mit der Anwesenheit von Saboteuren an Bord beschäftigte, so ließ er sich nichts anmerken. Obwohl er seit der Inspektion auf der Rigel York gegenüber etwas reserviert war, war viel von der Aufregung, die York früher wahrgenommen hatte, verschwunden.
    York ging zu Osborn hinüber, der am Kommunikator Wache hatte und fragte: »Würden Sie in meine Kabine kommen, wenn Sie Freiwache haben?«
    Osborn blickte sich vorsichtig um, bevor er antwortete: »Ohne dienstlichen Auftrag darf ich die Gegend nicht betreten.«
    »Tragen Sie Ihren Dienstgürtel«, sagte York. »Ich werde es mit dem Kapitän regeln, wenn jemand Fragen stellen sollte.«
    »Jawohl, Sir, ich werde kommen.«
    York wartete bereits, als Osborn an die

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