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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ellbogen mit einer Wucht gegen das Brustbein, dass ihm die Luft wegblieb.
    Trotzdem gelang es ihm, sich aufzurichten und die Faust zu schwingen. Sie aber tauchte darunter ab, keilte sich mit der rechten Schulter unter seine Armbeuge, warf den rechten Arm um seinen Nacken und drückte zu, indem sie den linken Oberarm als Hebel einsetzte.
    Er hatte schon mit den gefährlichsten und auf Höchstleistung gedrillten Killern im Clinch gelegen; Layla aber kämpfte in einer ganz anderen Liga. Sie war unerhört stark, so unermüdlich wie eine Maschine und entwickelte im Kampf eine Wut, die ihm Angst machte. Irgendwie schaffte er es, sich aus
ihrem Würgegriff zu befreien, und hieb ein zweites Mal mit der Faust auf sie ein. Sie sprang zurück, lenkte den Schlag mit dem linken Unterarm ab, duckte sich und wuchtete ihm ihre Rechte in den Magen.
    Nach Luft ringend, versuchte er, sie beim Kragen zu packen. Doch sie war schneller und versetzte ihm einen so harten Tritt in die rechte Kniekehle, dass er einknickte. Als sie ihm auch noch mit dem Ellbogen einen Stoß vor den Hinterkopf versetzte, wäre Bryson beinahe zu Boden gegangen. Doch er biss trotz grausamer Schmerzen die Zähne zusammen und bot seine letzten Kraftreserven auf. Allmählich erwachten auch seine vor Jahrzehnten erworbenen und lange Zeit ungenutzten Kampftechniken.
    Er warf sich ihr frontal und mit der ganzen Wucht seines Körpers entgegen und versetzte ihr gleichzeitig mit der Linken einen gezielten Nierenhaken. Layla stieß einen schrillen Schrei aus, nicht vor Schmerzen, sondern vor Wut. Sie sprang in die Luft, wirbelte um die eigene Achse und trat mit dem rechten Bein nach hinten, ihm in den Unterleib. Kaum war sie wieder auf dem Boden gelandet, schleuderte sie, noch in der Drehbewegung, die rechte Faust in sein Gesicht, packte ihn, ehe er sich versah, bei den Schultern und rammte ihm das linke Knie zwischen die Beine. Als er ächzend zusammenbrach, hackte sie mit dem rechten Ellbogen auf seine Wirbelsäule ein, langte nach seiner linken Gesichtshälfte und riss ihm den Kopf im Uhrzeigersinn herum, bis er zu Boden ging.
    Verzweifelt schlug er um sich, traf mit der harten Handkante auf den Nervenknoten oberhalb ihres linken Knies und brachte auch sie zu Fall. Ehe sie sich wegwälzen konnte, hatte er ihr in die Seite getreten und seinen Ellbogen vor ihren Hals gewuchtet. Schreiend ließ sie mit der rechten Hand von ihm ab und langte nach der Heckler & Koch, die, wie er sah, nicht weit entfernt auf dem Boden lag. Er durfte jetzt auf keinen Fall zulassen, dass sie wieder Oberwasser bekam. Ein Stück zur Seite gewandt, nahm er ihren Hals in die Armzwinge und quetschte den Kehlkopf. Würgend langte sie unwillkürlich nach seinem Ellbogen, um sich Luft zu verschaffen,
was ihm Gelegenheit gab, die Pistole mit der linken Hand an sich zu reißen und ihr mit dem Knauf einen Schlag auf den Schädel zu versetzen, der so dosiert war, dass sie weder in Lebensgefahr geraten noch bleibende Schäden davontragen würde.
    Layla sackte zusammen und verdrehte die Augen, so dass nur noch das Weiße zu sehen war. Er tastete nach ihrer Halsschlagader und fühlte den Puls. Sie lebte, würde aber die nächsten Stunden im Tiefschlaf verbringen.
    Wer immer sie auch sein mochte, sie hätte ihn töten können, nur abzudrücken brauchen, als sie die Waffe gezogen und auf ihn gerichtet hatte. Doch anscheinend war sie dazu nicht willens oder in der Lage gewesen. Vielleicht war sie, genau wie er, eine mit Lügen und unter Vortäuschung falscher Tatsachen ins Spiel geschickte Randfigur, rekrutiert für einen Auftrag, über dessen Hintergründe man sie wohlweislich im Unklaren gelassen hatte. Wahrscheinlich war auch sie ein Opfer.
    Ein Opfer des Direktorats?
    Darauf schien alles hinzuweisen.
    Er würde sie befragen und herausfinden müssen, was sie wusste. Aber nicht jetzt. Dazu hatte er vorläufig keine Zeit.
    Er durchsuchte den Kleiderschrank, in dem sie ein paar Sachen aufgehängt und Schuhe verstaut hatte, nach einer Schnur oder dergleichen, womit er sie fesseln konnte. Als er mit der Hand über den Boden tastete, kam ihm der spitze Absatz jener grauen Pumps zwischen die Finger, mit denen sie in die Genfer Bank gestöckelt war. Der Absatz hatte sich irgendwie vom Schuh gelöst und eine extrem scharfe Kante freigelegt, an der er sich prompt die Hand aufritzte. Stöhnend holte er das graue, zirka sechs Zentimeter lange Teil zum Vorschein und entdeckte eine kleine Klinge, wie die eines

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