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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hat diese Version mehr oder weniger bestätigt. Sie ist zwar nicht mehr gut dabei, doch ihr Gedächtnis funktioniert noch halbwegs. Aber wirkliche Gewissheit finde ich wohl nur bei den beiden Menschen, die ich so verzweifelt suche, bei Ted Waller und Elena.«
    »Elena ist Ihre Ex-Frau.«
    »Wir sind nie geschieden worden. Sie ist einfach verschwunden. Ich schätze, man könnte sagen, wir leben getrennt. «
    »Sie hat Sie im Stich gelassen.«
    Bryson seufzte. »Wer weiß, was sie dazu veranlasst hat. Wenn ich es doch bloß wüsste!«
    »Sie ist einfach verschwunden, von einem Tag auf den anderen, und hat sich nie mehr gemeldet?«
    »Ja.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wie mir scheint, lieben Sie sie immer noch.«
    Er nickte. »Tja … es ist mir kaum möglich, einen klaren Gedanken zu fassen, wenn es um sie geht. Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Hat sie mich je geliebt, oder hatte man sie auf mich angesetzt? Ist sie aus Enttäuschung oder aus Angst weggegangen, oder wurde sie dazu gezwungen? Ich würde so gern die Wahrheit erfahren.« War sein Alleingang in Bukarest womöglich Schuld an allem gewesen? Musste sich Elena aus Angst vor den Ausputzern versteckt halten? Aber das hätte sie ihm doch erklären können. Oder war sie womöglich dahinter gekommen, dass er sie belogen hatte, dass er an dem bewussten Wochenende gar nicht in Barcelona
gewesen war? Vielleicht hatte sie sich betrogen gefühlt. Aber wäre sie in dem Fall gegangen, ohne ihm vorher die Hölle heiß gemacht zu haben?
    »Sie hoffen, die Wahrheit zu erfahren, indem Sie um die halbe Welt fliegen und nach Agenten des Direktorats suchen? Das ist doch Wahnsinn.«
    »Layla, wenn ich es schaffe, diesen Wespen bis in ihr Nest zu folgen, ist es mit ihnen vorbei. Und das wissen sie. Ich habe detaillierte Kenntnisse über Operationen, die bis zu 20 Jahre zurückliegen, und könnte schwerste Gesetzesverstöße aufdecken.«
    »Und das wollen Sie jetzt Richard Lanchester unter die Nase reiben, in der Hoffnung, dass er aufräumt?«
    »Wenn er wirklich so aufrecht ist, wie man sagt, wird er genau das tun.«
    »Und wenn nicht?«
    Bryson wusste keine Antwort.
    »Sie haben doch bestimmt eine Waffe mitgebracht«, sagte sie plötzlich.
    »Natürlich.«
    »Wo haben Sie das Ding? Bei sich tragen Sie’s offenbar nicht.«
    Er blickte verwundert auf. Layla hatte ein gutes Auge. »Im Gepäck, noch in Einzelteile zerlegt, um sie durch die Kontrolle am Flughafen zu schmuggeln.«
    »Tja dann …« Sie zog eine 45er aus der Handtasche, die Heckler & Koch USP kompakt.
    »Danke, aber ich nehme lieber meine Beretta mit.« Er lächelte. »Aber falls Sie noch die Desert Eagle haben …«
    »Nein, Nick, tut mir Leid.«
    » Nick ?« Er spürte ein hohles Pochen in der Brust. Sie kannte seinen wahren Namen. Dabei hatte er ihn ihr gegenüber nie erwähnt. Mein Gott, was wusste sie sonst noch alles?
    Sie hielt die Waffe auf ihn gerichtet. Es dauerte einen Moment, ehe er die Situation erfasste. Er erstarrte; seine ansonsten blitzschnellen Reaktionen waren vor ungläubigem Staunen wie gelähmt.

    Ihr Miene wirkte gequält. »Ich darf nicht zulassen, dass Sie sich mit Lanchester treffen, Nick. Es tut mir Leid, aber ich kann nicht anders.«
    »Was zum Teufel soll das?«, zischte er.
    »Ich tue meinen Job. Sie lassen uns keine andere Wahl. Dass es soweit kommt, habe ich nicht für möglich gehalten.«
    Ihm war, als wäre alle Luft aus dem Zimmer gewichen. Der Schock fuhr ihm in die Eingeweide und in sämtliche Glieder. Kalter Schweiß brach auf seiner Stirn aus.
    »Nein«, stöhnte er heiser. Der Stuhl, auf dem er saß, schien langsam in unendliche Tiefen abzusinken. »Jetzt auch noch Sie. Wann hat man Sie …«
    Mit der Kraft einer gespannten Feder schnellte er aus dem Sitz und fiel urplötzlich über sie her. Reflexhaft wich Layla zurück und verlor für den Bruchteil einer Sekunde die Kontrolle. Aus dem Gleichgewicht geraten, drückte sie ab. Die Detonation dröhnte in ohrenbetäubender Lautstärke in dem kleinen Raum. Bryson spürte, wie das Geschoss an der linken Wange vorbeizischte. Heißer Schmauch schlug ihm ins Gesicht. Er hörte die ausgestoßene Patronenhülse auf den Boden fallen. Fast gleichzeitig hechtete er durch die Luft und holte Layla von den Beinen, der vor Schreck die Waffe aus der Hand fiel.
    Sie war wie ausgewechselt: eine Tigerin, blutgierig und mit wilden Augen. Layla bäumte sich auf, grub ihre langen Krallen in seine Kehle und rammte ihm gleichzeitig den linken

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