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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Parker hatte erwartungsvoll auf diesen Anruf gewartet. Er trug einen weißen Frottee-Bademantel und fühlte sich rundherum wohl in seiner luxuriösen Suite, endlich wieder zufrieden und entspannt nach den schrecklich anstrengenden Tagen und Wochen der Übernahme durch Systematix. O Mann , er hatte diese Belohnung wirklich verdient.
Zumal das letzte Mal schon so lange zurücklag. Er war Madame Sevigny gegenüber in seinen Wünschen immer sehr explizit. Jener Halbleiter-Mogul, über dessen Empfehlung er an ihr Haus geraten war, hatte ihm gleich zu Anfang zu verstehen gegeben, dass es bei Madame keinen Sinn mache, lange um den heißen Brei herumzureden. Und was sie an diesem Abend für ihn in petto hielt, war etwas, für das seine Gattin – eine schlichte, grundsolide Frau – einfach kein Verständnis haben würde. Der besagte Halbleiter-Mogul aber wahrscheinlich sehr wohl.
    Minuten später klopfte es an der Tür.
    »Mein Name ist Yvette«, hauchte eine mit klassischen Maßen gesegnete Brünette.
    »Und ich heiße Eva«, sagte die schlanke Blonde. Sie machte die Tür hinter sich zu. »Haben Sie Lust?«
    »Und wie«, antwortete Parker mit breitem Grinsen. »Aber ich dachte, Madame Sevigny hätte gesagt, es kämen Yvette und Erika.«
    »Erika ist krank geworden«, erklärte Eva. »Sie hat mich gebeten, für sie einzuspringen und Ihnen herzliche Grüße auszurichten. Es tut ihr Leid, dass sie nicht kommen konnte. Wir sind wie Schwestern. Ich bin sicher, Sie werden nicht enttäuscht sein.«
    »Bestimmt nicht«, sagte Parker und schaute auf den flachen grauen Koffer in Yvettes Hand. Sein Mund war vor lüsterner Erwartung ganz trocken. »Darf ich euch etwas zu trinken holen?«
    Die beiden Mädchen tauschten einen kurzen Blick und schüttelten den Kopf. »Wir kommen lieber gleich zur Sache, allons-y ?«
    »Gern«, sagte Parker.
    Wenig später lag Parker, mit schwarzen Seidenschals an die vier Bettpfosten gefesselt, auf der Matratze und stöhnte vor Lust, während ihn die beiden abwechselnd mal mit Schlägen traktierten, mal kosten und seine Haut darüber immer röter wurde. Sie waren Expertinnen. Sooft er sich dem Höhepunkt näherte, widmeten sie sich weniger delikaten Körperzonen und massierten etwa seine Arme oder die
Brust mit Händen, die sanft und fest zupackend zugleich waren. Als Yvette dazu überging, ihm aus nächster Nähe ihre schwingenden Brüste vor die Augen zu führen, machte sich Eva daran, das heiße Wachs zu applizieren.
    Duftendes Bienenwachs tropfte auf seinen ohnehin schon erhitzten Körper, was ihm gleichermaßen Schmerz und Lust bereitete. »Ja«, keuchte er wie von Sinnen, » ja .« Am ganzen Körper brach ihm der Schweiß aus.
    Schließlich nahm Yvette rittlings auf seinem Schoß Platz. Die seidenen Fesseln hatten sich so weit gelockert, dass er den Oberkörper halbwegs aufrichten konnte. Eva setzte sich hinter seinen Rücken und massierte ihm Schultern und Hals.
    »Und jetzt wird’s Zeit für ein allerletztes Vergnügen«, flüsterte sie ihm ins Ohr. So schnell, dass er nicht sah, was passierte, blitzte eine dünne Drahtschlinge vor seinem Gesicht auf und legte sich ihm um den Hals.
    »O Gott«, ächzte er. Im selben Moment durchschnitt der Draht Knorpel, Muskelfasern, Blutgefäße, Luftröhre und Kehlkopf, und er sagte keinen Mucks mehr.
    Yvette hatte die Augen geschlossen, als sie spürte, wie seine Erektion plötzlich nachließ. Sie öffnete die Augen und sah, dass Parkers Kopf nach vorn auf die Brust gefallen war. Ihre Kollegin, das Mädchen, das sich Eva nannte, hielt eine glänzende Metallschlinge in den Händen. Was war denn das für ein neues Spielzeug?
    »Jetzt bist du an der Reihe«, sagte Eva leise, und schon hatte sie ihr die Schlinge um den Hals gelegt. Erst jetzt sah Yvette, dass dem Freier, einer hellroten Krawatte gleich, Blut über die Brust lief. Wenig später sah sie nichts mehr.

Vierundzwanzigstes Kapitel
    E r war noch nicht ganz wach und spürte quälende Schmerzen. Sein Kopf drohte zu zerspringen. Er saß, mit einer Wolldecke zugedeckt und einem Kissen im Nacken, in einem Ruhesessel an Bord eines luxuriös ausgestatteten Learjets. Vor den Fenstern war es schwarz. Den Geräuschen und der Vibration nach zu urteilen befand sich die Maschine in der Luft. Außer ihm waren nur noch zwei weitere Passagiere in der Kabine: ein Mittvierziger mit kurzem blondem Haar und in der dunkelblauen Uniform eines Flugbegleiters saß schlafend im verdunkelten Rückraum; außerdem Waller, der in

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