Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
erzählt?«
    » Lügen? «, platzte es plötzlich aus ihr heraus. »Erzähl mir nichts von Lügen. Du hast mich belogen, nach Strich und Faden.«
    »Entschuldigt mich«, sagte Waller. »Ihr habt bestimmt nichts dagegen, wenn ich mich zurückziehe.« Er wandte sich ab und verließ das Zimmer. Die Krankenschwester folgte ihm, so dass Bryson und Elena nun allein waren.
    Bryson hatte höllische Kopfschmerzen, und seine Kehle war so rau, dass er dort zu bluten glaubte. Was ihn aber nicht davon abhielt zu reden; er suchte verzweifelt, die Wahrheit zu erfahren. »Ja, ich habe dich belogen«, gestand er. »Es war der größte Fehler, den ich je gemacht habe. Du hattest mich nach meinem Wochenende in Barcelona gefragt, und ich gab dir eine falsche Antwort. Das wusstest du, damals schon, nicht wahr?«
    Sie nickte. Tränen rollten ihr über die Wangen.
    »Aber wenn du wusstest, dass ich lüge, müssten dir doch auch meine Gründe dafür klar gewesen sein. Du musst doch gewusst haben, dass ich nach Bukarest gefahren bin, weil ich dich liebe.«
    »Ich hatte keine Ahnung, was du da wolltest, Nick«, schluchzte sie.
    Er sehnte sich nach ihr, nach den Zärtlichkeiten, die sie einst miteinander ausgetauscht hatten. Er wollte sie in die
Arme schließen und hatte gleichzeitig nicht schlecht Lust, sie beim Kragen zu packen und die Wahrheit aus ihr herauszuschütteln. »Aber jetzt ist dir doch wohl alles sonnenklar, oder?«
    »Ich … ich weiß nicht, was ich weiß, Nick. Ich war entsetzt und fühlte mich schändlich betrogen von dir, hatte solche Angst um mein Leben und um das meiner Eltern, dass ich keine andere Möglichkeit sah als unterzutauchen. Und weil ich weiß, wie gut du dich darauf verstehst, andere ausfindig zu machen, musste ich möglichst spurlos verschwinden. «
    »Waller wusste, wo du gesteckt hast.«
    Sie starrte an die Zimmerdecke. Er folgte ihrem Blick und sah einen winzigen roten Punkt. Dahinter verbarg sich eine Überwachungskamera. Natürlich, wenn dies eine Einrichtung des Direktorats war, gab es solche Kameras an allen Ecken und Winkeln. Ob Waller sie beobachtete, belauschte? Und wenn dem so war – na und?
    Sie knetete nervös ihre Finger. »Es war ein paar Tage nach deiner Ankündigung, dass du das Wochenende in Barcelona verbringen wolltest. Ich hatte das Übliche zu tun und jede Menge aufgeschnappter Funksprüche zu durchforsten. Da kam mir ein Bericht in die Hände, worin von einem Direktoratsmitglied die Rede war, das sich anscheinend auf eigene Faust in Bukarest herumtrieb.«
    »Herrje!«
    »Weißt du, ich bin natürlich, weil es mein Job ist, der Spur gefolgt und traf auf dich. Ich verstand die Welt nicht mehr. Für mich warst du in Barcelona. Dass du mir da womöglich einen Bären aufgebunden hattest, um irgendeinen anderen Auftrag zu tarnen, ist mir gar nicht erst in den Sinn gekommen. Es kam so selten vor, dass du ein Wochenende frei hattest, und es war wirklich wieder mal Zeit. Wie dem auch sei, du weißt, wie empfindlich ich bin. Ich bin zu Ted gegangen und habe von ihm verlangt, dass er mir reinen Wein einschenkt. Er hat sofort gesehen, was mit mir los war, dass ich eifersüchtig war, und hat gar nicht erst den Versuch gemacht, dich zu decken. Anderenfalls wäre ich verdammt wütend
geworden. Weil er’s nicht versucht hat, war klar, dass er selbst nicht Bescheid wusste und genauso überrascht war wie ich. Und das hat mich noch mehr beunruhigt. Auch Ted konnte sich nicht erklären, was du in Bukarest zu suchen hattest.«
    Bryson schlug eine Hand vor die Augen und schüttelte den Kopf. Gütiger Himmel, er war die ganze Zeit über observiert worden! Dabei hatte er sich doch so gründlich vorgesehen. Wie hatte das passieren können? Was mochte dahinterstecken?
    »Hat er Nachforschungen angestellt?«, fragte er. »Oder hast du es getan?«
    »Ich. Er wahrscheinlich auch. Es dauerte nicht lange, und ich hatte ein Foto von dir aus Bukarest, den Beweis, dass du tatsächlich vor Ort warst. Und dann waren aus unabhängiger Quelle, von einem Agenten mit dem Decknamen Titan, ein paar weitere Informationen zu erfahren. Das hat mir den Rest gegeben. Titan berichtete von einem heimlichen Treffen zwischen dir und Radu Dragan, dem Anführer der Ausputzertruppe, die aus ehemaligen Securitate-Spitzeln besteht.«
    »Ach, du Schande!«, stöhnte Bryson. »Du hast bestimmt geglaubt, dass ich irgendeine Gemeinheit vorhabe, etwas, dass ich vor dir verbergen muss.«
    »Natürlich, zumal ich von Ted erfuhr, dass dein Treffen

Weitere Kostenlose Bücher