Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
eingerichtet werden, nicht wahr? Eine Art Super-FBI.«
    »Richtig.«
    »Es wären Milliarden über Milliarden Dollar an Investitionen fällig, Investitionen für Satellitentechnik, Polizeiausrüstung und dergleichen. Für Konzerne wie die von Arnaud, Prischnikow und Tsai könnte das sehr lukrativ sein. Ein internationales Abkommen als Maske, hinter der sich ein gigantischer Aufbau der Rüstungsindustrie verbirgt. Damit wir am Ende alle schwer bewaffnet sind, geschützt vor dem Terrorismus, der mittlerweile zur Hauptgefahr für den Frieden geworden ist. Das Abkommen ist inzwischen von sämtlichen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates unterzeichnet und ratifiziert worden, nicht wahr?«
    »Bis auf eines: Großbritannien. Aber das wird in wenigen Tagen nachgeholt. Deren Hauptbefürworter ist Lord Miles Parmore.«
    »Ein Schaumschläger, hat sich aber für das Abkommen schwer ins Zeug gelegt. Man darf ihn jedenfalls nicht unterschätzen. Erinnere dich an die Geschichte um den Reichstagsbrand von 1933.«
    Bryson nickte. »Du meinst, Prometheus verfolgt eine ganz ähnliche Strategie? Lord Parmore ist vielleicht nicht besonders helle, war aber sehr erfolgreich. Vermutlich lässt er sich von jemand anders die Worte in den Mund legen. Wie heißt es so schön? Folge dem, der Muskeln hat, gib Acht auf den mit Köpfchen.«
    »Soll das heißen, dass die Parlamentsdebatten in London eigentlich von Bauchrednern geführt werden?«
    »Darauf kannst du wetten.«

    »Aber wer steckt dahinter? Wenn wir das herausfinden …«
    »Ich werde nach London fliegen und mir diesen Parmore vorknöpfen müssen.«
    »In deiner Verfassung? Kannst du denn schon wieder reisen?«
    »Wenn du mir diese verflixten Schläuche aus dem Arm ziehst, wird’s schon gehen.«
    Sie blieb eine Weile still und sagte dann: »Normalerweise würde ich darauf bestehen, dass du im Bett bleibst. Aber wenn du es dir wirklich zutraust … die Zeit drängt …«
    »Mach dir keine Sorgen. Ich fliege, und das möglichst bald.«
    »Ich könnte dafür sorgen, dass dir in zirka sechs Stunden der Privatjet zur Verfügung steht, vorgesetzt, Ted kann ihn für eine Weile erübrigen.«
    »Gut. Wie weit ist es bis zum Flughafen?«
    »Der liegt ganz in der Nähe.« Plötzlich blieb sie wieder stehen und sagte unvermittelt: »Das mit Cassidy ergibt also Sinn.«
    »Cassidy? Senator Cassidy?«
    »Richtig.«
    »Was ist mit ihm? Er musste doch seinen Hut nehmen wegen … wie war das noch? Seine Frau war beim Kauf von Drogen erwischt worden, oder?«
    »Ja, die Sache verhält sich zwar ein bisschen komplizierter, aber das sind die Umrisse. Vor einigen Jahren wurde seine Frau von Schmerzmitteln abhängig. Als ihr der Arzt keine mehr verschrieb, hat sie versucht, sich Stoff auf der Straße zu besorgen und ist dabei an einen verdeckten Ermittler der Polizei geraten. Senator Cassidy hat dann darauf hingewirkt, dass der Polizeibericht über diesen Vorfall verschwindet, und seine Frau zur Entziehung in ein Sanatorium geschickt.«
    »Was hat das mit dem Abkommen zu tun?«
    »Zum einen war er im Senat der prominenteste Gegner des Abkommens. Er sah in ihm das Ende der individuellen Unabhängigkeit. Im Übrigen hat er sich in Washington schon seit einiger Zeit als jemand hervorgetan, der immer
wieder vor der Aushöhlung der Privatsphäre im Zuge der zunehmenden Computervernetzung warnte. Für die meisten Kommentatoren war es natürlich ein gefundenes Fressen, dass ein so engagierter Fürsprecher des Privaten ausgerechnet über einen dunklen Fleck in der eigenen Vergangenheit stolperte. Viele waren der Meinung, dass, wer so entschieden eine solche politische Haltung vertritt, bestimmt etwas zu verbergen hat.«
    »Kann ja auch was dran sein.«
    »Das ist eine andere Frage. Festzuhalten bleibt, dass er das neunte Kongressmitglied ist, das sich in den vergangenen zwei Monaten von der Politik verabschiedet beziehungsweise seinen Abgang angekündigt hat.«
    »Anscheinend sind schwere Zeiten für Politiker angebrochen. «
    »Keine Frage. Aber du kennst mich. Ich habe einen Blick entwickelt für wiederkehrende Muster, die anderen so nicht auffallen, und mir ist aufgefallen, dass fünf der besagten neun persönlich in Misskredit geraten sind, und dass diese fünf ausgesprochene Gegner des Abkommens waren. Das kann kein Zufall sein, und man muss keine langen Wahrscheinlichkeitsberechnungen anstellen, um das nachzuweisen. Es sind Informationen durchgesickert, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren:

Weitere Kostenlose Bücher