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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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er, wie sich das Gittertor für einen kleinen weißen Lieferwagen öffnete. Er trug den Namenszug und das Signet eines Partyservice-Unternehmens und lieferte offenbar Speisen und Getränke für das Fest am Abend.
    Bryson erhaschte einen Blick auf die Insassen des Lieferwagens und fasste einen Plan.
     
    Es gab noch allerhand zu erledigen und vorzubereiten, und dafür blieb nur wenig Zeit. Immerhin war es hier im Nordwesten kein Problem, ein Sportgeschäft zu finden, das sich auf den Handel mit Bergsteigerausrüstung spezialisiert hatte. Es war ein großer Laden, der auch Artikel für den Jagdbedarf führte, was Bryson den Weg zu einem weiteren
Fachhandel ersparte. Das nötige Tauchgerät musste er sich allerdings in einem anderen Geschäft besorgen. Im Branchenbuch fand er eine Bezugsquelle für seine Sonderwünsche, denn er brauchte unter anderem eine batteriebetriebene, tragbare Winde mit einer sich automatisch aufwickelnden Rettungsleine, ein 70 Meter langes Stahlseil und eine Fliehkraftbremse.
    Auf Empfehlung eines Verkäufers in einem Armeeladen suchte er einen Übungsschießplatz auf, wo er einem jungen, schmierigen Mann eine halbautomatische Pistole Kaliber 45 abkaufte, der damit herumballerte und viel Verständnis zeigte für Brysons Wut auf die verfluchten Waffenkontrollgesetze, die es einem so verdammt schwer machten, auf die Schnelle und wenn einem gerade danach war, irgendein x-beliebiges Schießeisen zu kaufen.
    Batterien und Klingeldraht erstand er in einem gewöhnlichen Baumarkt. Schneller als erwartet fand er auch einen gut sortierten Handel für Theaterbedarf. Das an der North Fairview Avenue gelegene Geschäft mit dem Namen »Hollywood Theatrical Supply« verkaufte und vermietete alles, was der Schauspiel- oder Filmindustrie von Nutzen sein konnte.
    Was er jetzt noch brauchte, war ein seltenes Gerät, über das sonst eigentlich nur das Militär verfügte. Aber als Erfinder dieses Geräts hatte auch Viktor Schewtschenko ein paar Exemplare in seinem Besitz. Er mochte sich allerdings nur sehr ungern von einem dieser so genannten virtuellen Kathodenoszillatoren trennen, gab Brysons Drängen aber schließlich nach, zumal der ihm glaubhaft versichern konnte, dass er mit der Herausgabe gegen kein einziges Gesetz verstoßen würde. Und Brysons Versprechen, 50 000 Dollar auf sein Geheimkonto auf den Kaiman-Inseln zu überweisen, machte den Handel schließlich perfekt.
    Als er endlich ins Hotel zurückkehrte, hatte auch Elena ihre Einkäufe erledigt und sogar schon von der Homepage des US-Bundesamtes für Naturschutz eine topografische Landkarte des an Mannings Grundbesitz angrenzenden Waldgebietes heruntergeladen.

    Er schilderte ihr die Ergebnisse seiner Observation, worauf sie fragte: »Wäre es nicht das Einfachste, du würdest versuchen, als Catering-Bediensteter oder Florist reinzukommen? «
    »Ich glaube nicht. Daran habe ich selbst schon gedacht. Vermutlich werden die Floristen unter Aufsicht gestellt und, wenn sie ihren Job gemacht haben, sofort wieder nach draußen gebracht. Selbst wenn ich mit ihnen ins Haus käme, könnte ich mich nicht einfach absetzen und irgendwo versteckt halten. Es würde sofort auffallen und das ganze Haus in Alarmbereitschaft versetzen.«
    »Aber als Angestellter des Partyservice… Die kommen ohne weiteres rein und bleiben den ganzen Abend über.«
    »Die könnten sich durchaus als nützlich erweisen. Aber wie wir Manning inzwischen kennen, wird er alle Bediensteten gründlich durchleuchtet und ihnen Ausweise mit Passbild aufgedrückt haben, die auf Nachfrage vorgelegt werden müssen. Zu versuchen, mit ihnen ins Haus zu kommen, ist wohl keine gute Idee. Ich habe mir allerdings ein Boot gemietet. Die Anlegestelle zu erreichen, dürfte vergleichsweise leicht sein.«
    »Und dann? Die Rasenfläche zwischen Ufer und Haus wird doch wohl auch bewacht sein.«
    »Keine Frage. Aber ich glaube, dass genau da die am wenigsten gesicherte Zugangsmöglichkeit besteht. Wie auch immer, erzähl: Was hast du über die Verbindung zwischen Mannings Haus und der Systematix-Zentrale in Erfahrung bringen können?«
    »Ich brauche einen Lieferwagen«, antwortete Elena.
     
    Am Stadtrand von Seattle unterhielt das US-Landwirtschaftsministerium eine Garage und Werkstatt für die Fahrzeuge seiner Forstbeamten, die in dieser Region ihren Dienst taten. Auf dem dazugehörigen Parkplatz standen mehrere grün gestrichene Nutzfahrzeuge, die mit dem Signet des staatlichen Forstdienstes gekennzeichnet waren.

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