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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dagegen unternehmen wollen, müssen wir als Augenzeugen in Erscheinung treten.«
    »Als Augenzeugen?«
    »Ja, wir müssen observieren, feststellen, wer sonst noch alles dazugehört, Fotos schießen, Videoaufnahmen machen. Licht ins Dunkel bringen. Nur so haben wir eine Chance.«
    »Aber wie soll das gelingen? Wäre es nicht einfacher, in Fort Knox einzusteigen?«
    »Jetzt übertreibe aber nicht.«
    »Es wäre jedenfalls weniger gefährlich.«
    »Zugegeben. Leider sind wir auf uns allein gestellt. Rückendeckung gibt’s nicht.«
    »Ted Waller könnte uns helfen.«
    »Weißt du denn, ob, wie und wo er zu erreichen ist?«
    »Wenn er noch lebt, wird er uns zu erreichen versuchen. «
    »Er wüsste auch, wie. Die Anrufbeantworter sind noch alle eingeschaltet; Ansagen und Mitteilungen lassen sich abhören. Aber er hat sich immer noch nicht gemeldet. Und im Verstecken ist er unangefochtener Weltmeister.«
    »Aber im Alleingang in Mannings Haus einsteigen…«
    »Wird natürlich nicht einfach sein. Aber wir haben eine Chance. In einem der Artikel war doch die Rede davon, dass sich die Sicherheitsanlage im Haus sowohl vor Ort als auch von der Systematix-Zentrale aus steuern lässt.«
    »Na und? Die Zentrale ist wahrscheinlich genauso abgesichert wie Mannings Festung.«
    Bryson nickte. »Kein Zweifel. Aber gerade die Verbindung zwischen beiden Häusern könnte eine Schwachstelle sein. Wie wird diese Verbindung wohl beschaffen sein?«

    »Ich tippe auf einen optischen Leiter aus Glasfaser, tief in der Erde vergraben.«
    »Ließe sich so etwas anzapfen?«
    Sie merkte plötzlich auf, blickte ihn an und verzog den Mund zu einem kleinen Lächeln. »Fast alle Welt würde deine Frage verneinen.«
    »Und du?«
    »Ich weiß , dass es möglich ist.«
    »Woher?«
    »Wir haben’s schon gemacht. Das Direktorat hat vor einigen Jahren eine clevere Methode entwickelt.«
    »Und du kannst sie anwenden?«
    »Na klar. Ich bräuchte nur ein paar Geräte, die man in jedem Computerladen kaufen kann.«
    Er gab ihr einen Kuss. »Wunderbar. Auch ich muss noch diverse Sachen einkaufen. Aber zuallererst werde ich eine bestimmte Nummer in Kalifornien anrufen.«
    »Und wer oder was verbirgt sich hinter der Nummer?«
    »Eine Firma in Palo Alto, deren Dienste ich früher schon einmal in Anspruch genommen habe. Ihr Gründer ist ein russischer Emigrant namens Viktor Schewtschenko, ein Ass in Sachen Lichtwellenleiter. Er hat damals mit dem Pentagon zusammengearbeitet und nebenher hoch brisantes und streng geheimes Material auf dem Schwarzmarkt verhökert. Dabei ist er mir während einer Fahndung ins Netz gegangen. Ich habe allerdings von einer Anzeige abgesehen und ihn stattdessen als Köder für einen sehr viel dickeren Fisch eingesetzt. Er ist mir dafür immer noch dankbar, und jetzt werde ich ihm die Gelegenheit bieten, sich zu revanchieren. Viktor hat, was ich brauche, und wenn ich ihn sofort erreiche, könnte er mir das Ding per Express zukommen lassen, so dass es schon heute Abend da wäre.«
     
    Die folgende Stunde verbrachte Bryson damit, Mannings Anwesen in Augenschein zu nehmen, diskret und aus der Distanz, mit Hilfe eines kleinen, aber leistungsstarken Fernglases. Der Grundbesitz am Seeufer war gut zwei Hektar
groß. Auf der gegenüberliegenden Seeseite stand ein sehr viel bescheideneres Haus auf einem Grundstück von einem halben Hektar.
    Was Bryson aus der Ferne an Sicherheitsvorrichtungen erkennen konnte, war zum einen ein zweieinhalb Meter hoher Maschendrahtzaun mit einer eingewebten Litze, die auf Zug reagierte und Alarm auslöste, wenn jemand versuchte, über den Zaun hinwegzuklettern. Der Sockel bestand aus Beton, so dass es auch nur schwer möglich sein würde, einen Tunnel unter dem Zaun zu graben. Außerdem waren unter der Grasnarbe vor dem Zaun druckempfindliche Matten ausgelegt, die bei einer bestimmten Belastung ebenfalls Alarm auslösten. Zum anderen wurde das gesamte Gelände von Überwachungskameras abgedeckt, die entlang des Zaunes auf hohen Pfosten montiert waren. Auf diesem Weg unbemerkt einzudringen, war ausgeschlossen.
    Aber jedes Sicherheitssystem hatte seine Schwachstellen.
    Da war einerseits der an Mannings Grundstück angrenzende Wald, an dessen Rand sich Bryson zurzeit aufhielt. Die beste Einstiegsmöglichkeit aber schien ihm der See zu bieten. Er kehrte zu dem gemieteten Jeep zurück, den er abseits der nächsten Straße zwischen Bäumen versteckt abgestellt hatte. Als er an der Zufahrt zu Mannings Anwesen vorbeikam, sah

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