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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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tauchte schließlich jene Markierung auf, die ihn wissen ließ, dass die 60 Meter Seil fast komplett abgewickelt waren. Und dann war es so weit. Es ging nicht mehr weiter. Er schaute nach unten und stellte fest, dass er gut zwei Meter über dem Boden schwebte. Glück gehabt. Er ließ sich fallen und federte den Aufprall in den Knien ab. Für den Fall, dass er es für seinen Rückzug brauchte, ließ er das Seil im Schacht hängen.
     
    Matthew Kimball, der Hauptmann der Feuerwehr von Seattle, war ein Afroamerikaner von beeindruckender Körpergröße und -fülle. Er baute sich vor Gregson Mannings Sicherheitschef auf, einem Mann namens Charles Ramsey, der ebenfalls kräftig gebaut und nur wenige Zentimeter kleiner war.
    »Wollen Sie uns zum Narren halten? Einen Waldbrand gibt es hier nicht«, sagte Kimball.
    »Aber zwei meiner Männer haben das Feuer doch gesehen«, entgegnete Ramsey trotzig. »Auf ihren Bildschirmen. «
    »Und was ist mit Ihnen? Haben Sie’s gesehen?«
    »Nein, aber…«
    »Hat einer Ihrer Männer das Feuer mit eigenen Augen gesehen?«
    »Keine Ahnung. Aber die Kameras sind absolut verlässlich. «
    »Trotzdem, irgendjemand hat sich geirrt«, brummte Kimball und zog ab.

    Charles Ramsey kniff die Brauen zusammen und wandte sich an den Mann an seiner Seite: »Ich will, dass genau nachgezählt wird, wie viele Feuerwehrleute das Grundstück betreten haben«, blaffte er. »Hier stinkt was zum Himmel.«
     
    Bryson fand sich auf einem riesigen Parkdeck wieder, dessen Betonboden so glatt poliert war, dass er wie Marmor schimmerte. An die 50 Fahrzeuge waren hier abgestellt – Oldtimer und Liebhabermodelle: Duesenbergs, Rolls-Royces, Bentleys und Porsches, anscheinend alle in Mannings Besitz. Auf der gegenüberliegenden Seite entdeckte Bryson den Fahrstuhl, der nach oben ins Haupthaus führte.
    Er drückte die Sprechtaste seines Funkgeräts und fragte leise: »Alles okay bei dir?«
    Elenas Stimme klang sehr fern, war aber noch deutlich zu verstehen. »Ja. Die Feuerwehr ist inzwischen wieder abgezogen. Als sie hier aufgekreuzt ist, hatte sich der Rauch längst verzogen. Und von deinen Brandsätzen war nichts mehr zu sehen.«
    »Na bitte. Wenn sich alles wieder beruhigt hat, spielst du, wie verabredet, die Konserven ein.« Die Aufzeichnungen des gestrigen Tages schon jetzt laufen zu lassen wäre zu riskant gewesen, da die Wachposten auf den Monitoren Szenen der Hektik und Aufregung zu sehen erwarteten. »Sobald ich im Haus bin, werden wir engen Funkkontakt halten müssen. Du musst mich über die Minenfelder führen.«
    Plötzlich gewahrte Bryson eine Bewegung zwischen den Autos auf der linken Seite. Er drehte sich um und entdeckte einen Wachposten in blauer Uniformjacke.
    »He!«, rief der und langte nach seiner Pistole.
    Bryson ließ sich auf den Boden fallen. Ein Schuss krachte und hallte donnernd durch die höhlenartige Tiefgarage. Das Geschoss verfehlte ihn nur um wenige Zentimeter und prallte sirrend vom Betonboden ab. Bryson zog seine 45er. Er hatte kaum Zeit zu zielen, traf aber den Wachposten
dennoch in die Brust, der laut aufschrie und in die Knie ging. Eine zweite Kugel aus Brysons Waffe streckte ihn zu Boden.
    Bryson eilte auf den Mann zu. Der starrte aus weit aufgerissenen Augen ins Leere; sein Gesicht war in Agonie verzerrt. Am Revers seines Jacketts steckte ein Ausweis. Bryson nahm ihn an sich und konnte der Aufschrift entnehmen, dass dem in Gruppen unterteilten Sicherheitspersonal unterschiedliche Bereiche zugewiesen waren. Die Zugänge zu den jeweils abgeschlossenen Bereichen waren über ein Scanner-System abgesichert, das die sichtbar auf dem Revers getragenen Sicherheitsausweise ablesen und identifizieren konnte. Unbefugten Personen blieben die Türen verschlossen.
    Doch das konnte nicht das ganze Sicherheitssystem sein. Sich allein über einen gestohlenen Ausweis Zutritt zu verschaffen, wäre allzu einfach. Entweder waren da noch zusätzliche biometrische Systeme eingebaut – solche, die Finger- oder Handabdrücke oder die Augeniris ablesen konnten – oder es gab Kontrollschleusen, die nur bei Eingabe eines bestimmten Zahlencodes passiert werden konnten.
    Ob ihm der Ausweis des Wachpostens überhaupt weiterhelfen konnte, war fraglich und würde sich erst herausstellen müssen.
    Der einzige Weg ins Haus führte über den Fahrstuhl. Bryson lief darauf zu. Er musste sich beeilen, denn wo ein Wachposten war, schwirrten meist auch andere herum. Blieb die Antwort eines routinemäßig

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