Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Versteck.
    Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass Bryson geradewegs auf ihn zukommen würde. Er war nur noch wenige Schritte entfernt, als der andere Wachposten plötzlich Laut gab, um kundzutun, dass er den Gesuchten nirgends entdecken konnte. Ein sehr unprofessionelles Verhalten. Denn sein Kollege war einen Moment lang abgelenkt.
    Jetzt!
    Bryson hechtete nach vorn, riss den Mann zu Boden und rammte ihm ein Knie in den Bauch. Der Mann rang nach Luft, bäumte sich auf. Bryson wuchtete ihm seinen Ellbogen auf den Kehlkopf. Er hörte den Knorpel knirschen und nahm den Hals des Gegners mit dem rechten Arm in die Zange. Der schrie vor Schmerzen auf, was Bryson zu nutzen versuchte, um ihm die Pistole aus der Hand zu hebeln. Doch Calacanis’ Söldner war ein harter Knochen; trotz der Schmerzen, die Bryson ihm zufügte, hielt er verzweifelt an der Waffe fest. Von der anderen Seite des Decks wurde geschossen. Der andere Mann kam herbeigelaufen, seinem Kollegen zu Hilfe, der ihm allerdings die Schusslinie auf Bryson verstellte. Bryson drehte die Waffe, bis das Handgelenk seines Gegners knackte. Die Pistolenmündung zielte auf dessen
Brust, als Bryson Druck auf den Finger gab, der um den Abzug gelegt war.
    Der Söldner bäumte sich auf. Trotz des wilden Handgemenges hatte Bryson den Schuss sehr genau angesetzt und ihn mitten ins Herz getroffen.
    Er nahm die Waffe aus der erschlafften Hand, sprang auf und feuerte in Richtung des anderen Mannes. Der hörte zu schießen auf, denn ihm war klar, dass er, wenn er im Laufen schösse, eine gute Zielscheibe abgeben würde. Diese kurze Feuerpause war Brysons Chance, und von den Schüssen, die er in schneller Folge abgab, traf einer den Gegner in die Stirn. Der Mann kippte zur Seite und sackte vor der Reling tot in sich zusammen.
    Für ein paar Sekunden durfte sich Bryson in Sicherheit wiegen. Aber schon wieder waren Laufschritte an Deck zu hören, die näher rückten, und Stimmen, die deutlich machten, dass es mit dieser Sicherheit auch schon wieder vorbei war.
    Wohin?
    In unmittelbarer Nähe sah er eine Tür mit der Aufschrift DIESELGENERATOR. Offenbar führte sie zum Maschinenraum, der sich im Moment als einziger Fluchtpunkt anbot. Er rannte los, riss die Tür auf und sprang über schmale, grün gestrichene Stufen in einen großen, offenen Raum, in dem ein ohrenbetäubender Lärm herrschte. Hier stampften die Hilfsgeneratoren, die das Schiff mit Strom versorgten, wenn die Maschinen abgestellt waren. Mit langen Sätzen eilte er über den Steg, der über den gewaltigen Generatoren rings um den Raum lief.
    Über das Dröhnen der Dieselmotoren hinweg hörte er seine Verfolger rufen, und dann sah er sie auch: mehrere Gestalten, die über die Treppe nach unten kamen und im spärlichen, grünlichen Licht nur als Schatten auszumachen waren.
    Er zählte insgesamt vier Männer, die sich erstaunlich steif und ungelenk bewegten, was ihn stutzig machte, bis ihm auffiel, dass zwei von ihnen Nachtsichtgeräte vor den Gesichtern trugen. Die anderen hatten Nachtvisiere auf
ihren Präzisionsgewehren. Die Umrisse waren unverkennbar.
    Er hob die erbeutete Pistole, zielte auf den ersten, der über die Treppe kam und …
    Plötzlich war es stockfinster!
    Jemand hatte sämtliche Lichter gelöscht, wahrscheinlich von der zentralen Kontrollstation aus. Darum also trugen diese Männer Nachtsichtgeräte! Von ihrer Hightech-Ausrüstung versprachen sie sich einen Vorteil im Dunklen, und es gab in diesem schwimmenden Arsenal gewiss keinen Mangel an solchem Material.
    Aber Bryson feuerte trotzdem, ins Dunkle, in die Richtung, in die er soeben gezielt hatte. Er hörte einen Aufschrei, dann ein Poltern. Einer der Männer war gestürzt. Es wäre jedoch Irrsinn gewesen, einfach weiter drauflos zu schießen und kostbare Munition zu verschwenden, zumal er nicht wusste, wie viele Kugeln im Magazin steckten.
    Und das wollten seine Gegner ja nur, dass er wie ein Tier in der Falle reagierte, wie eine ertrinkende Ratte, dass er verzweifelt um sich schlug, ins Blaue ballerte, bis alle Munition verschossen wäre. Und mit Hilfe ihrer Nachtsichtgeräte würden sie ihn dann ganz leicht und ungehindert zur Strecke bringen.
    Mit ausgestreckten Armen tastete er nach Gegenständen, die im Weg standen oder vielleicht auch Deckung bieten konnten. Die mit den monokularen Infrarot-Illuminatoren ausgerüsteten Männer waren mit Sicherheit auch mit Pistolen bewaffnet. Die anderen hatten Gewehre mit hochmodernen Infrarot-Visieren. Mit

Weitere Kostenlose Bücher