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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und Geschrei, und etliche der heranrückenden Männer stürzten zu Boden, tot oder verwundet. Bryson nutzte die Gelegenheit, holte
eine Splittergranate aus der Tasche seiner kugelsicheren Weste, zog den Stift und schleuderte sie einer Gruppe entgegen, die sich von oben näherte. Schreiend stoben die Männer auseinander, als die Granate explodierte und Schrapnell verschleuderte, dem mehrere Männer zum Opfer fielen. Die Metallsplitter flogen sogar bis vor Brysons Gesichtsschild.
    Eine zweite Salve richtete die Frau auf eine Hand voll Männer, die gerade aus der Luke gesprungen waren und mit gezogenen Pistolen ausschwärmten. Bryson half mit einer weiteren Granate nach, die sehr viel eher explodierte als die erste, aber eine ähnlich verheerende Wirkung hatte. Dann feuerte er mit der Uzi auf die Söldner. Zwei von ihnen waren ebenfalls gepanzert und kamen näher. Bryson feuerte erneut in ihre Richtung. Einer von ihnen konnte der Wucht der Geschosse, die gegen die Kevlar-Weste prallten, nicht widerstehen und kippte rücklings zu Boden. Den anderen traf eine Kugel in den ungeschützten Hals und tötete ihn auf der Stelle.
    »Weiter!«, schrie die Frau. Er sah sie in einen engen dunklen Gang zwischen zwei Containerreihen eintauchen. Anscheinend hatte sie ein bestimmtes Ziel vor Augen. Er konnte nur hoffen, dass sie wusste, was sie tat. Bryson sprang aus seinem Versteck und rannte, zur Deckung wild um sich schießend, über die offene Rampe. Der Ausfall glückte, und er sah gerade noch rechtzeitig, wie sie, die etwas Schweres hinter sich herzog, hinter mehreren Containern nach links abbog.
    Es war eine Waffe, wie er erkannte. Bevor er ihr folgte, schleuderte er Calacanis’ Männern – zumindest denen, die noch standen – eine weitere Granate entgegen.
    Verrückt! Die Frau mühte sich mit diesem riesigen Teil ab, das sie bei der Flucht nur behinderte.
    »Lassen Sie los!«, flüsterte er ihr zu. »Ich nehm’ das Ding.«
    »Danke.«
    Er packte die Waffe, schwang sie auf die Schulter und zog die Gurte um die Brust. Sie kletterte über einen Niedergang in das nächst tiefer gelegene, ebenfalls mit Containern beladene
Deck. Er folgte dichtauf und hörte klappernde Schritte von überall her, hauptsächlich von oben und aus dem Hintergrund, woraus zu schließen war, dass sich die Verfolger in kleine Gruppen aufgeteilt hatten. Wo wollte die Frau hin? Warum bestand sie darauf, diese verfluchte Waffe mitzuschleppen?
    Sie eilte im Zickzack durch die Containerschluchten und stieg bald noch eine Etage tiefer. Insgesamt war der riesige Laderaum in acht Zwischendecks unterteilt, und die Gänge zwischen all den Containern glichen einem verwirrenden Labyrinth aus Schlupfwinkeln. Offenbar wollte sie die Verfolger in die Irre führen. Er selbst hatte alle Orientierung verloren und beeilte sich, den Anschluss nicht zu verlieren.
    Schließlich gelangten sie an einen Schacht mit Leiter, über die sie nach oben hastete und dabei ein Tempo vorlegte, mit dem er, behindert von der schweren Waffe, nicht Schritt halten konnte. Der Schacht war an die 15 Meter hoch und mündete in einen dunklen Tunnel, in dem man immerhin aufrecht stehen konnte. Kaum hatte er die Luke passiert, wurde sie auch schon von ihr zugeklappt und verriegelt.
    »Dieser Gang ist ziemlich lang«, sagte sie. »Aber wenn wir’s bis ans Ende schaffen und Deck 02 erreichen, sind wir draußen.«
    Sie eilte mit langen Schritten los. Bryson folgte.
    Plötzlich war ein lautes, hallendes Klicken zu hören, und dann verlöschte schlagartig auch der letzte Lichtstrahl.
    Bryson warf sich instinktiv auf den Metallboden und hörte, dass die Frau ebenso reagierte.
    Unmittelbar auf die Explosion eines Gewehrschusses hörten sie die Kugel ganz in der Nähe auf dem stählernen Schott auftreffen. Der Schütze hatte gut gezielt, was ohne Nachtsichthilfe nicht möglich gewesen wäre. Wieder krachte es, und gleich darauf spürte Bryson, dass es ihn erwischt hatte.
    Wie ein wuchtiger Fausthieb traf das Geschoss auf die Kevlar-Weste. Bryson hatte kein Nachtsichtgerät; das war in Aladins Höhle auf die Schnelle nicht aufzutreiben gewesen. Immerhin hatte die Libanesin eines.

    Oder?
    Als hätte sie seine Gedanken erraten, flüsterte sie plötzlich: »Verflucht, ich hab das Infrarotvisier unterwegs verloren. «
    Die Schritte kamen, wie im Dunklen deutlich zu hören war, immer näher, nicht eilend, aber zügig, entschlossen und mit der Sicherheit dessen, der sehen konnte. Der Killer konnte sich getrost

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