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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Zeit lassen und in Ruhe sein Ziel anvisieren.
    »Unten bleiben!«, hauchte Bryson und feuerte mit der Uzi in die Richtung, aus der Gefahr drohte. Aber es half nichts; Bryson hörte, dass der Gegner weiter vorrückte.
    In der linken Westentasche steckten mehrere Granaten. M651 CS Tränengas-Granaten. Doch damit würde er sich in dem eng begrenzten Raum womöglich selbst schaden. Auch die Rauchgranaten M90 nützten nicht viel, da sich eine Infrarotsehhilfe von Rauch nicht beeinträchtigen ließ.
    Aber da war noch eine Waffe, wie er sich erinnerte, eine ganz besondere, die ihm gerade jetzt gelegen kam.
    Sie war ihm zufällig beim Stöbern durch Calacanis’ Warensortiment in die Finger gefallen. Seine Begleiterin wusste davon nichts, und es fehlte jetzt die Zeit, sie auf den Einsatz dieser Waffe vorzubereiten.
    Er ertastete die Granate an ihrer ungewöhnlichen Form und glatten Oberfläche. Kurz entschlossen zog er den Stift, wartete zwei Sekunden und warf sie dem Killer entgegen.
    Grelles, phosphorweißes Licht blitzte auf und zeigte die Gestalt des Mannes wie in einem überbelichteten Schnappschuss. Bryson sah, wie er, die Maschinenpistole im Anschlag, den Kopf vor Schmerzen in den Nacken warf. Aber so plötzlich, wie es aufgeflammt war, verlosch das Licht auch wieder. Bryson spürte brennend heißen Rauch verpuffen. Der Killer hatte sich von dem Schock noch nicht erholt, als Bryson mitsamt der schweren Waffe wieder auf den Beinen war, sich in Bewegung setzte und der Frau auf Arabisch zurief: »Beeilung! Er kann uns fürs Erste nicht mehr sehen.«
    In der Tat, die mit der Explosion der amerikanischen M76-Rauchgranate freigesetzten heißen Messingflocken wirbelten
durch die Luft und setzten das Infrarotgerät des Killers außer Kraft, da sie die Wärmestrahlung der menschlichen Körper gewissermaßen ausschalteten. Der Killer sah jetzt nichts als eine dichte Wolke aus glitzernden Funken.
    Bryson und die Frau rannten weiter. Als sich der Gegner Sekunden später wieder erholt hatte und wütend drauflos feuerte, waren sie schon außer Reichweite.
    Er fühlte eine Hand, die nach ihm suchte: Die blonde Frau lotste ihn durch eine Luke und zu einer Leiter hin, bis er sich wieder selbst zurechtfand und über die Sprossen nach oben kletterte. Von unten lärmte ein Hagelsturm aus blindlings abgefeuerten Kugeln, der aber plötzlich abriss. Die Munition ist alle , dachte Bryson. Er muss nachladen .
    Das kann dauern .
    Über ihm sperrte die Frau eine Bodenluke auf. Wohltuend frische Luft schlug ihm entgegen, als sie sich im Freien wiederfanden. Sie klappte die Luke hinter sich zu und schob den Riegel vor. Trotz der dichten Wolken strahlte der Nachthimmel ein Licht ab, das ihnen nach der Dunkelheit unter Deck geradezu grell vorkam.
    Sie waren auf Deck 02, eine Ebene oberhalb des Hauptdecks. Die Alarmsirenen hatten aufgehört zu heulen. Trittsicher stieg die Frau über Berge ölig verschmierter Schiffstaue und sprang mit wenigen Schritten zum Schanzkleid, vor dem sie in die Knie ging und eine Trosse löste, worauf die Ausleger eines Davits nach außen schwenkten und mit ihnen ein 27 Fuß langes Patrouillenboot von Magna Marine, eins der schnellsten Wasserfahrzeuge überhaupt.
    Die beiden kletterten an Bord des Bootes, das an seinen Flaschenzügen bedrohlich hin und her schaukelte. Mit einem kräftigen Zug an einer Leine löste sie die Bremse. Das Boot sauste in die Tiefe und landete klatschend im Wasser.
    Sie startete den Motor, der mit kehligem Röhren auf Touren kam und das Boot dermaßen kräftig nach vorn katapultierte, dass es aus dem Wasser zu springen schien. Die Frau hielt das Steuer gepackt, während sich Bryson an dem langen Stahlrohr zu schaffen machte, das er mitgeschleppt hatte, einem Raketenwerfer mitsamt Projektil. Mit Vollgas
beschleunigt, hatte das Boot in kürzester Zeit sein Höchsttempo von rund 54 Knoten erreicht. Calacanis’ riesiges Schiff ragte wie eine Bergwand hinter ihnen auf, schwarz und bedrohlich.
    Das laute Motorengeräusch des Patrouillenbootes hatte sämtliche Posten an Deck der Spanish Armada in Alarmbereitschaft versetzt, denn plötzlich flammten etliche Scheinwerfer von Relings und Schanzkleidern auf, wurde aus zahllosen Maschinenpistolen und Gewehren auf die Flüchtigen geschossen, die aber mittlerweile außer Reichweite waren.
    Sie hatten es geschafft, waren in Sicherheit.
    Nein, noch nicht ganz. Bryson bemerkte, dass Raketenwerfer gegen sie in Stellung gebracht wurden.
    Und unter schrillem

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