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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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durch. Wenn er jetzt drauflos schösse, würde er mit dem Mündungsfeuer sein Versteck preisgeben. Noch konnten Calacanis’ Männer nicht wissen, dass sich die Gesuchten hier unten aufhielten.
    Brysons Blick fiel zufällig auf eine Reihe schwerer Waffen, die sie beim Durchstöbern der Fracht zwischen den Containern hatten liegen lassen. Daran würden die Gegner erkennen, dass sie auf der richtigen Spur waren: Die Flüchtigen waren entweder hier gewesen oder sie steckten immer noch zwischen den Containern.
    Aber was, so fragte sich Bryson, hielt die Killer davon ab, das Feuer zu eröffnen?

    Wenn der Gegner in der Überzahl ist, ist Angriff die beste Verteidigung. Seine Instinkte drängten ihn zu schießen und so viele Gegnern wie möglich auszuschalten, gleichgültig, ob er damit seine Position verriet oder nicht.
    Er legte die Kalaschnikow an, peilte durch das Fadenkreuz im Restlicht verstärkenden Visier sein Ziel an und drückte ab.
    Unmittelbar auf die Explosion folgte ein Schrei, und einer von Calacanis’ Soldaten stürzte von der Brüstung auf die Rampe wenige Schritte von Bryson entfernt. Er hatte genau getroffen. Mit einer klaffenden Wunde in der Stirn lag der Mann tot am Boden.
    Bryson zog sich weiter in die Schatten der Container zurück, gefasst darauf, von mehreren Waffen unter Beschuss genommen zu werden.
    Doch der Kugelhagel blieb aus.
    Stattdessen war ein Kommando zu hören, das sich wie ein Bellen ausnahm. Die Männer rückten, die Gewehre im Anschlag, wieder an den Rand der Öffnung vor, schossen aber nicht. Warum zum Teufel nicht?
    Verblüfft legte Bryson wieder an und gab zwei sorgfältig gezielte Schüsse ab. Ein Mann stürzte, tödlich getroffen, in die Tiefe. Ein anderer sackte schreiend in sich zusammen.
    Plötzlich ahnte Bryson den Grund der Zurückhaltung: Den Männern war verboten worden zu schießen.
    Ein Feuergefecht zwischen den Containern war viel zu riskant. Nicht alle, aber doch einige enthielten hochexplosives oder leicht entflammbares Material. Ein einziger Querschläger konnte den relativ dünnen Metallmantel eines Containers durchbohren und womöglich eine Ladung Bomben hochgehen lassen, C-4 Plastiksprengstoff oder dergleichen, was eine Kettenreaktion und letztlich den Untergang des Schiffes zur Folge haben könnte.
    Solange er sich zwischen den Containern aufhielt, würden sie ihm nichts anhaben können. Doch sobald er und die Frau ihre Deckung verließen, wären die Scharfschützen zur Stelle, um sie zu töten. Sicher waren sie also nur hier; mit anderen Worten, es gab kein Entrinnen. Die Gegenseite
musste nur warten, bis er oder einer von ihnen einen Fehler machte.
    Er setzte die Kalaschnikow ab und ließ sie am Gurt von der Schulter baumeln. Die Blonde kauerte rund sechs Schritte entfernt zwischen zwei Containern, sah ihn an und schien darauf zu warten, dass er etwas unternahm. Bryson richtete den ausgestreckten Daumen zuerst nach links, dann nach rechts und fragte lautlos: Wie kommen wir hier wieder raus?
    Sie antwortete ebenfalls in Gebärdensprache. Der einzige Ausweg führte über die Rampe zurück, auf der sie gekommen waren. Verdammt! Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Deckung preiszugeben. Bryson zeigte auf sich und ließ sie wissen, dass er vorangehen wollte. Er nahm nun seine andere taktische Hauptwaffe zur Hand, eine in Südafrika hergestellte Uzi-Maschinenpistole. Rücklings an einen der Container geschmiegt, schob er sich vorsichtig aus seinem Versteck und richtete die Uzi auf die offene Luke über ihm.
    Die Frau folgte, und so schnell, wie es ihre schwere Bewaffnung erlaubte, flohen die beiden auf den einzigen Ausgang zu. Sie hasteten über die Rampe, immer dicht an den Containern vorbei. Lampenstrahlen zuckte hin und her, trafen ihnen mitunter blendend in die Augen und verfolgten jeden ihrer Schritte. Am Rand seines Blickfeldes sah Bryson mehrere Schützen in Position gehen und darauf warten, dass sich eine günstige Gelegenheit zum Schießen bot.
    Doch die wollte Bryson ihnen partout nicht geben. Er entsicherte die Uzi und blieb stehen, um auf die Luke anzulegen, als plötzlich aus der anderen Richtung ein dröhnendes Klappern laut wurde. Schnell drehte er sich um und sah Männer aus der Luke kommen, durch die er mit der Frau fliehen wollte. Sie waren eingekreist, der einzige Fluchtweg versperrt!
    Plötzlich ein Feuersturm aus Maschinenpistolen. Er ging von der Frau aus, die anschließend zwischen zwei Containerreihen Deckung suchte. Es folgten Rufe

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