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Der Protektor von Calderon

Der Protektor von Calderon

Titel: Der Protektor von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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»Bereit für die Arbeit?«
    »Ja, Hauptmann.«
    »Gut. Ich …« Der Hauptmann runzelte plötzlich die Stirn und schaute der Fürstin Aquitania hinterher.
    Marcus beobachtete ihn aufmerksam. »Hauptmann?«
    »Hm?« Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Ach, nichts. Sie kam mir nur irgendwie bekannt vor.«
    »Vielleicht ist sie dir im Lager schon einmal begegnet, Hauptmann.«
    »Das wird es sein.« Der junge Mann rollte unter der Rüstung mit den Schultern. »Die Vorstellung beginnt in einer Stunde.
Kümmere dich bitte darum, dass auf der Südmauer kein Schutt liegt und dass auch ansonsten alles vorbereitet ist.«
    Marcus salutierte. »Schon erledigt, Hauptmann.«
    Der Hauptmann klopfte Marcus mit der Faust auf den Schulterpanzer. »Was würde ich ohne dich machen, Zenturio? Weiter so.«
    Marcus ging in Richtung Mauer davon, sammelte zwei Speere Legionares zusammen und machte sich an die Arbeit. Dann eilte er zu einem der Wagen, um seine Ausrüstung zu holen. Er hatte sich bereits eine Stelle ausgesucht, von der aus er schießen würde. Eigentlich müsste er genug Zeit haben, um das Balestrum zu holen und zu dem Punkt zu gehen.
    Und wer wusste schon, was danach geschähe.
    Vielleicht könnte er sich sogar schlafen legen.

54
    Als Herausforderer bei dem Duell verlangte das Protokoll von Tavi, dass er als Erster am Ort des Geschehens einträfe, und seine Fingerknöchel waren weiß, als er die Leiter an der Südmauer hinaufstieg, weil er so fest zupackte.
    Es kam ihm vor, als müsste er sehr weit nach oben steigen.
    Er zog sich auf die Mauer und machte Platz für Araris, der ihm folgte. Das Bauwerk war eine ganz gewöhnliche Verteidigungsmauer der Legion, zumindest dem Äußeren nach. Angesichts der Menge an Baustoffen, die dazu aus der Erde hochgezogen werden mussten, und der knappen Zeit, die dafür zur Verfügung gestanden hatte, war Tavi sicher, dass man auf die Verzahnung und das
Verweben der Steinschichten verzichtet hatte, durch die eine solche Mauer fast unbezwingbar wurde, es sei denn, man wirkte mit den brutalsten Elementarkräften auf sie ein. Die Mauer war ungefähr acht Fuß breit, und am äußeren Rand erhoben sich Zinnen. Diese überragten Tavi um einige Zoll, während die Mauer ihm in den Aussparungen bis zum Bauch reichte.
    Sie war in verschiedene Abschnitte unterteilt, von denen jeder jeweils ganz gerade ausgerichtet war und mit einer nur ganz geringen Neigung bis zum nächsten führte, um sich dem Gelände anzupassen, auf dem sie errichtet waren. Es dürfte nicht schwierig sein, dem inneren Rand zu folgen, was half, einen gefährlichen Sturz nach unten zu vermeiden. Auf Tavis Befehl hin hatte man etliche Elementarlampen aufgestellt, die für ausreichend Licht sorgten.
    Ihm war kalt. Obwohl der Frühling bald in den Sommer übergehen würde, war die Nacht kühl, und der Stahl seiner Rüstung zog die Wärme aus seinem Körper.
    »Geh ein Stück«, schlug Araris vor. »Und dehne dich ein bisschen. Du solltest nicht mit kalten, steifen Muskeln zum Kampf antreten.«
    Tavi befolgte den Rat des Singulare. »Wie oft hast du ein Juris Macto ausgetragen, Faede?« Er schüttelte den Kopf und berichtigte sich. »Araris, meine ich.«
    Der ältere Mann lächelte, und in den Augenwinkeln bildeten sich Fältchen. »Du darfst mich so nennen«, sagte er. »Und um die Frage zu beantworten: viermal. In dreien habe ich meinen Gegner besiegt.«
    »Vier?«, fragte Tavi und dehnte weiter seine Glieder. »Das ist alles?«
    »Mir macht es keinen Spaß, Menschen zu verletzen.«
    Tavi schüttelte den Kopf. »Das habe ich nicht gemeint. Nur deinem Ruf zufolge habe ich gedacht, es müssten Dutzende gewesen sein.«
    Araris zuckte mit den Schultern. »Die Menge ist nicht entscheidend.
Ich habe gegen den unehelichen Halbbruder des Hohen Fürsten von Parcia gekämpft, als er den alten Mann herausgefordert hat. Er wollte ihm den Thron seiner Stadt streitig machen. Antillus Raucus hat sich von einem jungen Ritter beleidigt gefühlt, der noch nicht einmal so alt war wie du und der bei seiner Schwester geschlafen hatte. Ich musste zu Gunsten des Ritters eintreten.«
    »Du hast einen Hohen Fürsten mit der Klinge besiegt?«, fragte Tavi.
    »Wie gesagt, die Menge ist nicht entscheidend.« Araris runzelte die Stirn. »Er kann die eine oder andere Narbe vorweisen, aber ich habe ihn nicht getötet. Und für Septimus habe ich ebenfalls gestritten, kurz vor der Schlacht an den Sieben Hügeln …«
    »Du warst das?«, fragte Tavi.
    Wieder zuckte

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