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Der Puppen-Galgen

Der Puppen-Galgen

Titel: Der Puppen-Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lederjacken und Schirmmützen auf den Köpfen.
    Ich hob die Hand. »Keine Panik, Freunde. Was ihr hier macht, interessiert uns nicht. Wir wollen nur eine kleine Auskunft.«
    »Bullen?«
    »Egal.«
    »Das sind Bullen.«
    Ihre Haltung hatte sich wieder entspannt. Jane war es dann, die die Frage stellte. »Da ihr sicherlich hier aus der Gegend kommt, könnt ihr uns helfen. Wir suchen das Puppentheater.«
    »Was?« Beide kicherten.
    »Ja, ein Raum, in dem Theater gemacht wird.«
    »Das kann nur der Keller sein«, sagte der eine. Sein Kumpel nickte.
    »Wunderbar«, lobte Jane. »Jetzt dürft ihr uns auch noch verraten, wo wir den Keller finden.«
    »Nicht weit von hier.« Er zeigte in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Und wir mußten auch um dieselbe Kurve herum. Dann hörten wir etwas von einer Einfahrt, die in einem Hinterhof endete. Dort würden wir das Theater finden.
    »Wißt ihr sonst noch etwas darüber?« fragte Suko.
    »Nicht viel. Da wurde gebaut.«
    »Mehr ist euch nicht bekannt?«
    »Nein.«
    »Doch«, sagte der zweite Knabe. »Das Ding soll angeblich einer Frau gehören, aber mehr weiß ich auch nicht.«
    Wir bedankten uns, und die beiden wunderten sich, daß wir nicht mehr von ihnen wollten. Ich erklärte ihnen nur noch, daß wir unseren Wagen hier stehenlassen würden und ihn auch so wiederfinden wollten, wie wir ihn abgestellt hatten.
    »Ja, wir werden dafür sorgen.«
    »Gut, dann macht weiter.«
    Die Typen schauten sich noch an, hoben die Schultern und sahen wenig später unsere Rücken.
    »Genau an dieser Einfahrt sind wir vorbeigefahren«, sagte Suko, als wir vor ihr standen und hineinschauten. Zunächst einmal blieben wir vorsichtig, denn in diesem dunklen Schlauch konnten viele Gefahren auf uns lauern. Ein idealeres Versteck gab es eigentlich nicht. Auch das Gelände dahinter wirkte nicht eben einladend, denn einen Lichtschimmer sahen wir nicht.
    Ich betrat die Einfahrt als erster. Jane folgte mir, und Suko machte den Schluß. Wir stolperten nicht über irgendwelche Junkies oder Betrunkene, die hier die Nacht verbrachten. Es war einfach zu kalt. Zudem wirkte die Einfahrt wie ein Kamin, durch den der Wind pfiff.
    Ob der Hinterhof besonders groß oder klein war, blieb uns ebenfalls verborgen. Die Schatten deckten alles ab. Aus ihnen hervor wuchsen auch die Fassaden der Häuser. Über ihnen war der Himmel heller. Dort zeichnete sich ein schraffiertes Bild aus Wolken und klaren Flächen ab, hin und wieder an den Rändern vom fahlen Glanz eines nicht vollen Mondes bedeckt.
    Am Ende blieben wir stehen. Schauten nach rechts und links. Jane stand jetzt zwischen uns. Ich hörte ihre Flüsterstimme an meinem rechten Ohr.
    »Wenn es ein Kellertheater ist, John, dann müssen wir den Weg nach unten finden.«
    »Du hast recht.«
    Auch jetzt, wo sich unsere Augen an die düstere Umgebung gewöhnt hatten, war nicht viel mehr zu erkennen. Wir hätten eigentlich einen lichtstarken Scheinwerfer benötigt, um uns alles genau ansehen zu können.
    Aber uns standen nur die kleinen Leuchten zur Verfügung, und die setzten wir ein.
    Es war möglich, daß man uns beobachtete, aber das Risiko mußten wir eingehen. Jane hatte immer davon gesprochen, daß uns Irielle erwartete. Einen exakten Grund konnte sie nicht angeben. Sie ging einfach davon aus, daß es so war.
    Die Lichter deckten wir noch mit den Händen ab. In der näheren Umgebung entdeckten wir die Reste des Pflasters, mit dem der Hof einmal ausgelegt war. Viel war nicht mehr davon übriggeblieben. Die meisten Steine hatten anderswo Verwendung gefunden, und so sah der Untergrund aus wie ein grauer, schlecht geflickter Teppich, versehen mit zahlreichen Stolperfallen. Wie helle Striche stachen die Lampenstrahlen in die Finsternis hinein, aber wir mußten schon weiter vor, um den Zugang zu diesem Kellertheater zu entdecken.
    Diesmal gingen wir nebeneinander. Zumindest meine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, da ich einfach damit rechnete, daß etwas in unserer Umgebung passiere konnte.
    Suko dachte ähnlich, denn er flüsterte: »Das gefällt mir nicht, John. Das gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Frag mich«, flüsterte Jane.
    Die Hälfte hatten wir hinter uns gelassen und wunderten uns auch über die Stille. Die Umgebung schien menschenleer zu sein und wirkte selbst wie eine schaurige Kulisse, aus der sich die Akteure zurückgezogen hatten.
    »Falle?« fragte Suko.
    Jane und ich konnten ihm keine Antwort geben. Auch wir rechneten damit, erwartet zu

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