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Der Puppendoktor

Der Puppendoktor

Titel: Der Puppendoktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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Haus. Das heißt also, dass dieser Irre weiß, wo wir wohnen, nicht wahr? Was soll ich nur tun? Warum will er mir Momo nehmen? Ich wollte Sie nicht anrufen, aber …«
    »Hm, hören Sie, beruhigen Sie sich, ich komme vorbei, das wird das Beste sein .«
    »Um sie aufs Kreuz zu legen, natürlich, du Schuft!«, schrie Madeleine in einem Anfall von Wahnsinn und trat Marcel gegen das rechte Schienbein.
    »Au, Dreckstück! Nein, ich sagte: Ich komme. Bis gleich.«
    »Vorsicht, er hat Aids!!!«
    Marcel hängte ein und packte Madeleine am Arm.
    »Bist du verrückt geworden oder was?«
    »Sie ist es, mit der du mich betrügst, stimmt's? Ihretwegen willst du dich scheiden lassen! Nicht mal eine Französin! Du widerst mich an . Du entehrst die Familie! Mistkerl!«
    Marcel zog sich an und zwang sich, ihr nicht zuzuhören. Er nahm seinen Revolver und seinen Blouson.
    »Und warum ziehst du keine Uniform an, wenn du arbeiten gehst? Sag, warum?!«
    Madeleine klammerte sich an ihn, sie war jetzt den Tränen nahe. Er zwang sich, ruhig zu sprechen und dem Wunsch, sie an die Wand zu schleudern, nicht nachzugeben.
    »Weil es außerhalb meiner Dienstzeiten ist. Wir trennen uns nicht ihretwegen. Ich kenne diese Frau kaum«, fügte er mit fester Stimme hinzu. »Wir trennen uns, weil es zwischen uns aus ist. Das weißt du ganz genau. Hör zu, Madeleine, geh mir ausnahmsweise mal nicht auf die Nerven, mir tut der Schädel weh.«
    »Und mir das Herz, und das ist deine Schuld!«
    Madeleine brach in Tränen aus. Marcel tätschelte zerstreut ihren Kopf und ging. Er konnte kein Mitleid mehr für sie empfinden. Er hatte sie geliebt, sie war die Mutter seiner Kinder, aber sie nahm ihm auf unbeschreibliche Weise die Luft zum Atmen, und er hätte nicht einmal genau sagen können, warum.
    Madeleine lehnte an der Wand und schniefte. Von einer Ausländerin gehörnt! Und wenn sie daran dachte, dass sie diesem Ekel noch letzte Woche das Erbrochene von den Schuhen gewischt hatte - das Leben war eine Schande!
    Der kleine Mann war nicht zufrieden. Er saß vor dem Fernseher und sah sich zerstreut die Weltmeisterschaft im Mittelgewicht an. Die Boxer waren außer Atem. Zweite Runde. Die Linke, Himmel noch mal, deine Linke! Duck dich, duck dich, verdammt noch mal, nein, was für ein Idiot! O verdammt, in die Vollen! Die Glocke. Kurze Pause für die schwitzenden Männer. Mund halb geöffnet, Shorts zerrissen, Schweiß rinnt über die muskulösen Oberkörper, die sich zu schnell hoben und senkten. Atmen. Sich wieder in den Griff bekommen. Es ist nicht so schwer, sich selbst zu überwinden. Ich tue das ständig. Der kleine Mann trank gedankenverloren und in kleinen Schlucken sein Bier.
    Es gibt nicht so viele Labore in der Gegend. Irgendwann werden sie das Richtige finden. Und damit werden sie auch mich finden. Diese dreckigen, besessenen Schnüffler, die ihre stinkenden Nasen dauernd in die schmutzige Wäsche anderer steckten. Und wenn sie mich gefunden haben, werden sie mich einsperren und mir Implantate in den Kopf setzen, unter die Kopfhaut, das haben sie auch letztes Mal schon versucht, und ich habe mir die Haut mit der Rasierklinge aufschlitzen müssen, um die verdammten Dinger zu finden, das hat geblutet, zum Teufel, bring ihn um! Los, schlag zu! Die Linke, verflucht! Ich muss etwas finden. Eine Sicherheit. Ein … Tauschobjekt. Der kleine Mann entspannte sich plötzlich und lächelte. Er hatte eine Idee.
    Marcel klopfte leise an Nadjas Tür. Es war besser, um diese Zeit so wenig Lärm wie möglich zu machen. Vor allem wegen der Nachbarn … Sie öffnete sich. Nadja trat beiseite, um ihn vorbeizulassen.
    »Kommen Sie herein.«
    Ein alter, von Falten zerfurchter Mann, der mit gekreuzten Beinen vor einem niedrigen Tisch hockte, musterte ihn.
    Erzürnt wandte er sich an Nadja. Sie lächelte Marcel nervös zu.
    »Er fragt, wer Sie sind .«
    Dann wieder an den Alten gewandt:
    »Das ist der Polizist, er kommt wegen Momo .«
    Sie wiederholte den Satz auf Arabisch.
    Der Alte nickte, ohne dass sich sein misstrauischer Gesichtsausdruck veränderte. Er schenkte Tee in Gläser und reichte Marcel eines davon. Marcel hockte sich hin. Man konnte nicht behaupten, dass diese Stellung wirklich bequem wäre. Er hörte seine Knochen und Gelenke knacken. Nadja blieb stehen, ihr Gesicht war angespannt, besorgt.
    »Warum hat es jemand auf Momo abgesehen? Wir haben kein Geld, wir haben nichts. Ein Verrückter, nicht wahr? Warum verhaften Sie ihn nicht?«
    »Wen denn verhaften? Wir

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