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Der Puppendoktor

Der Puppendoktor

Titel: Der Puppendoktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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Labors, an das Martin seine Hunde verkauft, die Adressen und alles. Geh zu Martin und bring den Namen des Labors in Erfahrung. Besorg mir das alles, und zwar schnell. Weißt du, was? Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg.«
    »Sicher, aber nichts beweist, dass der Hund aus dem Tierheim kam.«
    »Und nichts beweist uns das Gegenteil. Überleg mal, ein Labor, das bedeutet Skalpelle, Instrumente, die schneiden, das heißt, dass sich jemand, der ein bisschen krank ist, mit Tieren vergnügen kann …«
    »Und warum geht unser >Homo Psychopatos< dann nicht weiter seinen kleinen Vergnügungen nach, sondern erprobt seine Fähigkeiten an Menschen?«
    »Du bist einfach genial, Tony, weißt du, dass du genial bist? Er macht nicht weiter, weil er rausgeflogen ist! Genau das will ich! Deshalb beschaffst du mir jetzt die Namen aller Entlassenen des Labors!«
    Jean-Jean versetzte Tony einen kräftigen Schlag auf die Schulter, der sich daraufhin brummend entfernte. Hochzufrieden drehte er sich um. Der kleine Mann stand mit einem freundlichen Lächeln neben ihm und wischte sich die Hände an einem alten Lappen ab.
    »So, er ist fertig, Sie können fahren …«
    »Na ja, das ist auch nicht zu früh, danke. Salut!«
    Jean-Jean stieg in den Wagen und ließ den Motor an.
    Das Lächeln auf den Lippen des kleinen Mannes erstarb augenblicklich, seine Hände waren feucht, und das Blut trommelte in seinen Schläfen. Verfluchte Bullen! Idiot von Martin! Offenbar war für Martin die Lebenszeit abgelaufen. Der kleine Mann schwang sich auf sein Moped und fuhr mit Vollgas an. Diesmal würde ihn niemand aufhalten, seine Sache zu Ende zu bringen.
    Costello sah auf seine neue Uhr: 20.00 Uhr. Er tupfte sich die Stirn mit seinem marineblauen seidenen Einstecktuch ab und drückte mit seinem nikotinverfärbten Zeigefinger auf den Klingelknopf. Keine Antwort. Er klingelte noch einmal, diesmal lange. Die Sprechanlage blieb stumm. Dabei war Monsieur Martin da gewesen, als er vor knapp zwanzig Minuten angerufen hatte. Wenn dieser Kauz sich abgesetzt hatte …
    Plötzlich öffnete sich die Haustür, und heraus trat ein elegant gekleideter Herr mit einem Dobermann an der Leine, der zur Begrüßung die Zähne fletschte. Castello trat schnell ins Haus und wedelte eilig mit seiner Polizeimarke unter der Nase des Mannes herum, ehe ihm der Dobermann den Arm abbeißen konnte. Der Mann vergaß vor Schreck zu schlucken, und der Speichel lief ihm am Kinn herunter. Polizei! Das bedeutete eine schmutzige Geschichte!
    Costello stürmte die Treppe in den vierten Stock hinauf und erreichte atemlos Martins Wohnungstür. Er klingelte erneut. Obwohl er das Klingeln hörte, sagte er sich automatisch, dass sie vielleicht nicht funktionierte. Er klopfte kräftig an die Tür. Ein Klicken, und sie drehte sich in den Angeln. Doch es war nicht Martin, der öffnete.
    Martin saß in einem schwarzen Ledersessel neben der Stereoanlage. Das heißt, sein Körper. Der Kopf lag neben einem von Madonna unterschriebenen Foto auf dem Fernseher. Das Blut spritzte noch heraus wie eine kleine Fontäne von Erdbeersaft.
    Während er fassungslos die Szene zu begreifen suchte, brach ihm mit einem Mal der Schweiß aus. Hinter seinem Rücken öffnete sich die Tür! Er schnellte herum, die Pistole auf die Tür gerichtet, die ins Schloss fiel. Er war es gewesen, der geöffnet hatte! Schon war Costello in dem Hausflur. Eilige Schritte auf der Treppe. Er beugte sich über das polierte Geländer. Eine undeutliche Gestalt rannte die Stufen hinunter.
    »Halt! Halt, oder ich schieße!«
    Trotz seines Bluthochdrucks stürmte Costello die Treppe hinunter, immer vier Stufen auf einmal nehmend. Er zielte auf gut Glück, ohne den Flüchtigen zu treffen, der sich vorsichtig an der Wand entlangbewegte. Noch ein Stockwerk. Der kleine Hausflur war dunkel. Costello tastete nach dem Türöffner, wertvolle Sekunden, die er verlor, fand ihn, drückte und stand dem anmutigen Dobermann mit seinen gefletschten Zähnen gegenüber.
    Der ehrbare Herr zog an der Leine.
    »Hör auf, Fifi, der Herr ist ein Polizist, er ist nicht böse!«
    »Jemand ist aus dem Haus gerannt, haben Sie ihn gesehen?«
    »Nein, aber dahinten ist eine Bande von Punks, eine wahre Schande, diese Punks, nicht wahr, Fifi?«
    »Los, aus dem Weg!«
    »Bleiben Sie bitte höflich!«
    Als der Dobermann hörte, dass sein Herr die Stimme hob, nahm er Costellos linken Unterarm zwischen seine Zähne.
    »Rufen Sie den Hund zurück, oder ich jage ihm eine Kugel in

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