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Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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kleine Mädchen aus einer angesehenen Düsseldorfer Familie stammte und man den Täter nach dieser langen Zeit unbedingt so schnell wie möglich schnappen wollte.
    Klaus ging bei seinen Ermittlungen immer auf Nummer sicher und beschuldigte erst dann jemanden, wenn er absolute Gewissheit über die Tat hatte. Doch im Fall des kleinen Mädchens wollte man einen Täter festnehmen, auch wenn es zum damaligen Zeitpunkt erst mit höchstens 80 Prozent Wahrscheinlichkeit der richtige Mann war. Seitdem machte Klaus bei seinen Fällen mehr Tempo und so blieb Oliver noch nicht einmal Zeit für einen Kaffee.
    Sie fuhren zu einem Waldstück an der Autobahn A57 bei Neuss. Dort hatte ein Waldarbeiter die Leiche eines 27-Jährigen Mannes gefunden. Der Tote hatte mehrere tausend Euro bei sich. Er war bis auf seine Schuhe vollständig bekleidet. Von den Schuhen und seiner Brieftasche fehlte jedoch jegliche Spur. Darüber hinaus waren der Leiche die Fingerkuppen verbrannt worden. Offensichtlich wollte der Täter verhindern, dass das Opfer schnell identifiziert werden konnte.
    Bisher hatte man mit Hilfe von Zeugenaussagen und der Untersuchung der Reifenspuren zumindest das Fluchtfahrzeug auf die Marke Ford reduzieren können. Des Weiteren wurde vor gut zwei Wochen eine Brieftasche in einer Hausmülltonne unweit einer großen Wohnsiedlung in Düsseldorf gefunden. Die Daten des in der Brieftasche gefundenen Personalausweises stimmten mit der Vermisstenmeldung von vor 8 Wochen zu einem jungen Mann überein. Die Identifizierung der Leiche stand somit aus Olivers Sicht kurz bevor.
    Warum die Leiche soviel Bargeld bei sich hatte, ergab im ersten Moment keinen Sinn. Denn es handelte sich um nicht registrierte Scheine, die der Täter leicht hätte ausgeben können, ohne erwischt zu werden. Vielleicht ist der Täter bei der Entsorgung des Leichnams ja einfach nur überrascht worden und hatte somit keine Zeit mehr, die Leiche gründlich zu durchsuchen. Andererseits könnte Geld oder Habgier auch gar nicht das Mordmotiv gewesen sein. Möglicherweise hatte der Täter sich deshalb nur darauf beschränkt, die Leiche unkenntlich zu machen. Das viele Geld war ihm eventuell völlig egal.
    Besonders erfahren w ar der Täter dann jedenfalls nicht, denn die größten Chancen für die Identifizierung einer Leiche waren immer noch die Zähne und diese hatte der Mörder seinem Opfer nicht ausgeschlagen. An diesem Fall würden Oliver und Klaus noch so einiges recherchieren müssen, um endlich auf die richtige Spur zu kommen.

X .
    Vor fünfhundert Jahren

    Bastian staunte nicht schlecht über den riesigen Bauernhof, den Dietrich Hellenbroich sein Eigen nannte. Zwei riesige Scheunen, mehrere Ställe sowie ein Haupt- und drei Nebenhäuser für die Angestellten befanden sich um einen riesigen Innenhof herum angeordnet. Der Hof machte einen gepflegten Eindruck, obwohl der Mörder Dietrich Hellenbroich jetzt schon seit mehreren Wochen nicht mehr zu Hause war. Er fragte sich, wer den Hof in seiner Abwesenheit führte und in diesem Moment trat, wie zu einer Antwort, ein stämmiger alter Mann aus einem der Ställe hinaus.
    „Seid gegrüßt Fremde r, was kann ich für Euch tun?“
    Bastian sah den Alten an. Er war für sein Alter wirklich noch sehr kräftig, doch er war vollkommen blind. Seine Augen waren fast völlig weiß. Nur ein ganz leichter dunkler Schimmer ließ erkennen, dass diese Augen früher einmal braun gewesen sein müssen. Sein Haar auf dem Kopf war noch voll, aber komplett ergraut. Auch seine Augenbrauen waren hellgrau gefärbt und so wie er mit wehendem Haar und diesen blinden Augen, mit einem langen Knüppel in der rechten Hand, vor Bastian stand, erinnerte er ihn an einen Magier.
    Bastian hatte noch nie einen Magier aus der Nähe gesehen. Er kannte sie nur aus der Ferne von Gauklermärkten, wenn er sich als Knabe heimlich angeschlichen hatte, um etwas von der Zauberei mitzuerleben. Seine Mutter verbot ihm stets, sich auf Jahrmärkten herumzutreiben. Sie hielt alle Jahrmarktsgestalten für böse und teuflische Geschöpfe, die einen mit ihren Tränken und Zaubersprüchen vergiften und Flüche auf den Hals hetzen wollten.
    Tatsächlich kannte Bastian ein e solche Gestalt aus Zons. Die Frau wohnte in der Nachbarschaft und war angeblich von einem Jahrmarktszauberer dazu verflucht worden, eine alte Jungfer zu werden. Und tatsächlich war sie uralt geworden, aber niemals hatte ein Freier um ihre Hand angehalten, obwohl sie in jungen Jahren eines der

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