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Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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sie ihre Schritte und ging auf die Gestalt zu.
    Er hatte ihr den Rücken zugewandt, so dass sie nur seine breiten Schultern und sein vom Wind zerzaustes blondes Haar sehen konnte. Trotzdem wusste sie augenblicklich, we n sie da vor sich hatte. Sie erinnerte sich an den Abend vor gut zwei Wochen, als er sie in der Dunkelheit sicher nach Hause begleitet hatte.
    Als wenn er ihren Blick spüren konnte, drehte er sich mit einem Mal um und sah sie aus seinen tiefbraunen Augen lächelnd an. Ihre Knie wurden ganz weich. Sie überlegte krampfhaft, was sie sagen könnte. Aber ihr fiel kein einziges Wort ein. Sie brachte lediglich ein krampfhaftes, kurzes Nicken zustande. Glücklicherweise nahm er ihr den Anfang ab.
    „ Hallo, wie geht es Ihnen? Freut mich sehr, Sie wiederzusehen.“
    Gerade wollte sie zu einer Antwort anheben, als er sich ganz plötzlich in Luft auflöste. Er war weg. Es wurde noch schlimmer. Bastian war weg, der Rhein verblasste und verschwand und mit einem Mal stand sie allein im Dunkeln. Erschrocken fuhr sie hoch. Es war 21:00 Uhr. Sie war auf der Couch eingeschlafen und hatte geträumt.
    Anna s Hals fühlte sich trocken an. Langsam richtete sie sich auf und ging dann schlaftrunken in ihre Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Sie nahm ein Glas aus dem Schrank und lief zum Wasserhahn hinüber. Dann drehte sie den Hahn auf und blickte dabei aus dem Küchenfenster. Komisch, unter der Laterne stand jemand und sah zu ihr hinauf.
    Im ersten Augenblick erschrak sie und dachte ein Stalker würde sie verfolgen und jetzt vor ihrem Fenster übernachten. Doch als sie genauer hinsah, glaubte sie den Mann zu erkennen, von dem sie gerade geträumt hatte. Er winkte ihr zu. Jetzt war sie sich sicher, dass es dieser Bastian sein musste. Oder wie immer er auch hieß, sie hatte seinen Namen ja nur geträumt. Sie winkte zurück, nahm einen großen Schluck Wasser, zog sich schnell Jeans und Sweatshirt an und ging dann auf Zehenspitzen die Treppe hinunter. Leise öffnete sie die Tür.
    „Hallo, kann ich Ihnen helfen?“, flüsterte sie.
    „Nein, ich wollte nur schauen, ob alles in Ordnung ist.“
    „O.K., ja. Es ist alles in Ordnung“, antwortete Anna.
    Ein kurzer Moment der Stille entstand und dann fragte sie :
    „Ha ben Sie Lust eine Tasse Tee mit mir zu trinken?“
    „Gerne, wenn Sie nichts dagegen haben, einen Fremden zu so später Stunde in Ihr Haus zu lassen.“
    Anna öffnete die Haustür ein Stückchen weiter und winkte ihn hinein. Ein bisschen war sie selbst darüber erschrocken, einen eigentlich fremden Menschen in ihr Appartement zu bitten, doch tief in ihrem Innersten hatte sie ein gutes Gefühl und spürte, dass sie sicher bei ihm war. Er folgte ihr die Treppe hinauf und sie bat ihn, in der Küche Platz zu nehmen.
    „Es war sehr nett von Ihnen, dass Sie mich damals nach Hause begleitet haben. Es war wirklich schon ziemlich spät und verdammt dunkel draußen“, sagte Anna, während sie Wasser für den Tee aufsetzte.
    „Ich heiße übrigens Anna.“
    „Sehr erfreut. Bastian“, antwortete er, „Ich wollte nur, dass Ihnen nichts geschieht. Ich schaue hier öfter nach dem Rechten.“
    „Ach , dann gehören Sie zu der neuen Zivilstreife, die seit letztem Monat verstärkt in Zons Wache schiebt? Ich habe gedacht, der Bürgermeister hat das gar nicht ernst gemeint. Also zumindest habe ich immer wieder gelesen, wie sich die Medien darüber lustig gemacht haben, weil man ja nie jemanden von der Patrouille zu Gesicht bekommen hat“, sprach Anna in einem Atemzug und vergaß ganz Bastians Antwort abzuwarten.
    Sein kurzes Nicken war ihr Bestätigung genug und so redete sie munter weiter und verwickelte ihn in ein lustiges Gespräch über die Stadt Zons und ihre Besonderheiten.
    „W ohnen Sie schon lange in Zons?“
    „ Oh ja, sehr lange. Fast länger als mir lieb ist“, antwortete er und lächelte sie an.
    Sie unterhielten sich prächtig und nach ungefähr einer Stunde sagte Bastian, dass es schon sehr spät wäre und er sie jetzt zu Bett gehen lassen wolle. Anna war im ersten Augenblick ein wenig enttäuscht, wusste jedoch, dass dies besser so war. Sicher würde sie ihn wiedersehen. Sie hoffte es jedenfalls inständig.
    Als er s ich verabschiedete, nahm er ihre Hand und gab ihr einen kurzen Handkuss. Seine etwas altmodische Art fand Anna zwar sehr ungewöhnlich, aber auch irgendwie attraktiv. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie von Martin jemals so zuvorkommend und galant behandelt worden wäre. Sie war

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