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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Mansell Quinn gesehen zu haben. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden wird hier jeder, in dessen Garten Mansell Quinn nicht gelauert hat, zum Niemand. Und wer nicht mindestens einmal an der Pommesbude neben ihm in der Schlange gestanden hat, kann seinen Nachbarn nicht mehr in die Augen sehen.«
    »Wir müssen uns auf die Bevölkerung verlassen, Sir«, sagte Hitchens. »Im Moment haben wir keine andere Wahl.«
    »Das Einzige, worauf wir uns bei der Bevölkerung verlassen können, ist, dass sie meine gesamte Belegschaft in Anspruch nehmen wird.«
    »Sie wird einen großen Teil der Belegschaft in Anspruch nehmen, weil wir die Anrufe beantworten und die Meldungen angeblicher Sichtungen von Quinn überprüfen müssen«, sagte Hitchens. »Aber wir sind auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Wir müssen diesen Mann festnehmen, bevor er wieder zuschlägt.«
    »Wieder zuschlägt?«, erwiderte Jepson. »Schreiben Sie neuerdings
Schlagzeilen für die Zeitungen, Hitchens? Haben Sie eine Ausbildung als Redakteur bei der Derbyshire Times gemacht? Fangen Sie jetzt an, in zweisilbigen Wörtern zu sprechen?«
    »Entschuldigung, Chief. Ich wollte sagen, wir sammeln im Zuge unserer Bemühungen, den Aufenthaltsort des Hauptverdächtigen zu ermitteln, ehe es erneut zu einer Zuwiderhandlung seinerseits kommt, Informationen in der Öffentlichkeit.«
    Der Chief Superintendent lief daraufhin rot im Gesicht an. Cooper rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her, als er ihn beobachtete. Er hatte es noch nicht geschafft, seine Ehrfurcht vor dem Divisionsleiter zu überwinden, die er seit seiner Ausbildung zum Police Constable empfand. Mit anhören zu müssen, wie ihn jemand so unverfroren provozierte, war ziemlich schockierend.
    »Sie wissen doch, wer die Schuld für das alles bekommen wird?«, fragte Jepson.
    »Sir?«, erwiderte Hitchens.
    »Ich.« Der Chief Superintendent seufzte. »Aber um ehrlich zu sein, gehört das nun mal zu meinem Job. Als Divisionsleiter muss man bereit sein, sich dem Beschuss zu stellen, unter den man genommen wird. Und glauben Sie mir, er kommt von allen Seiten.«
    »Ja, Sir.«
    »Aber das macht mir keine Sorgen«, sagte Jepson. »Eigentlich betrachte ich es sogar als Kompliment. Wenn einen die Leute andauernd ins Kreuzfeuer nehmen, heißt das zumindest, dass man groß genug ist, um ein Ziel abzugeben.«
    »Man ist ein Niemand, wenn man nicht irgendwann mal ausgebuht wurde«, sagte Hitchens.
    Jepson starrte ihn an. »Wie bitte?«
    »Das hat Bob Dylan mal gesagt.«
    »Detective Inspector Hitchens, ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie sprechen.«

    »Tut mir leid, Sir. Ich dachte, Bob Dylan könnte Ihre Zeit gewesen sein.«
    Jepson wurde etwas rot um die Ohren. »Zu Ihrer Information, Hitchens, ich habe mich bereits als junger Mann für die italienische Oper begeistert. Ich vermute, Sie machen sich über mich lustig.«
    »Nein, ganz und gar nicht, Sir. Ich hab nur versucht, den kulturellen Hintergrund zu liefern. Man verliert ja so leicht den Anschluss, nicht wahr?«
    »Vielleicht wird es Zeit, dass Sie am Fall Quinn weiterarbeiten. Es gibt sicher eine Menge zu tun.«
    »Ja, Sir.«
    Es war offensichtlich, warum bei allen die Nerven blank lagen. Der Fortschritt war zum Erliegen gekommen. Gewissenhafte Kleinarbeit und stundenlanges Telefonieren waren nötig gewesen, um Quinns Route vom Sudbury-Gefängnis aus zu rekonstruieren. Er war mit verschiedenen Bussen bis nach Hathersage gefahren und hatte dann die kurze Strecke nach Hope mit dem Zug zurückgelegt. Anschließend schien er nur noch zu Fuß unterwegs gewesen zu sein, da die Informationen der öffentlichen Verkehrsbetriebe versiegt waren.
    Am beunruhigendsten war jedoch, dass inzwischen Freitag war und Quinn seit Mittwochabend, als er Raymond Proctor auf dem Campingplatz einen Besuch abgestattet hatte, nicht mehr gesehen worden war.
    Cooper beobachtete, wie der Detective Inspector vor der Karte stand, zum hundertsten Mal den Blick über die Geographie des Hope Valley wandern ließ und möglicherweise den Nutzen abwog, die Helikoptereinheit loszuschicken und das Gebiet aus der Luft absuchen zu lassen. Sie würde in einer Landschaft, in der überall Wanderer unterwegs waren, und in Ortschaften, in denen es von Touristen wimmelte, nach einem einzelnen Mann Ausschau halten müssen.

    Hitchens drehte sich um und sah Cooper an. »Was denken Sie, Ben?«
    »Dass er noch immer irgendwo in der Gegend ist«, erwiderte Cooper.
    »Warum?«
    »Weil er das noch

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