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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Vielleicht sollte er diese Frage besser nicht stellen.
    »Du quatschst zu viel, Will. Das ist schade«, sagte Quinn.
    »Wie meinst du das?«
    »Das kommt davon, dass du zu viel Zeit allein verbracht hast, nehme ich an. Du hast nie gelernt, den Mund zu halten. Erinnerst du dich noch, als du mich zum ersten Mal im Sudbury-Gefängnis besucht und mir erzählt hast, was zu Hause los ist? Du hast mir sogar erzählt, wo du pennst. Dadurch war es kinderleicht, dich zu finden, Will.«
    Thorpe versuchte zu lachen, brachte aber nur ein pfeifendes Geräusch heraus, und sein Mund füllte sich mit Gallenflüssigkeit. Er wollte sie ausspucken, fürchtete jedoch, dass Quinn es als absichtliche Beleidigung auffassen könnte.
    »Ich hätte es besser wissen müssen, nicht wahr, Mansell? Mein Versteck zu verraten – was bin ich doch für ein Idiot, hm?«
    »Du hast es Rebecca erzählt, richtig?«
    »Ja.«
    »Mit wem hast du sonst noch gesprochen?«

    Thorpe gab keine Antwort. Quinn bewegte sich ein wenig, sodass seine dunklen Augen für einen Moment unter seiner Kapuze sichtbar wurden.
    »Ich hab die ganze Nacht Zeit, Will. Und es könnte eine lange und schmerzhafte Nacht werden.«
    Thorpe atmete lang und angestrengt ein und hob die Hand in einer besänftigenden Geste. »Es gibt keinen Grund, so zu sein, Mansell«, sagte er. »Ich werd dir erzählen, was du wissen willst.«
     
     
    Ben Cooper ließ sein Bier im Glas kreisen und beobachtete, wie der Schaum bis über den Rand hochstieg. Er bemerkte, dass der Pub sich füllte und um ihn immer mehr Unterhaltungen in Gang kamen, während sich die Landschaft des Eden Valley in die Dunkelheit zurückzog.
    »Und, wirst du mir helfen, Diane?«, fragte er. »Ich brauche deine emotionale Distanz.«
    »Meine was ?«
    Cooper wurde bewusst, dass er sich möglicherweise in der Formulierung vergriffen hatte. »Du weißt schon, was ich meine«, sagte er.
    Fry lehnte sich zurück und blickte durchs Fenster auf den Regen, der auf das Eden Valley fiel.
    »Ich vermute, das wäre völlig inoffiziell?«
    »Ja. Offiziell bin ich wie die anderen auf der Liste über die potentielle Gefahr informiert worden, die von Quinn ausgeht. Aber das ist auch schon alles. Offiziell.«
    »Ich verstehe. Also dann ein persönlicher Gefallen?«
    Cooper nickte. Er kam sich langsam vor wie ein kleines Kind im Büro der Direktorin, das um einen schulfreien Tag bittet.
    »Was meinst du, Diane?«
    Ihr Blick blieb auf das Tal gerichtet. Sie hatte gelernt, ihre Reaktionen so gut zu kontrollieren, dass Cooper sich manchmal fragte, ob sie ihn überhaupt gehört hatte. Sie besaß die
Gabe, genauso lange zu warten, dass er versuchen musste, selbst herauszufinden, was ihr durch den Kopf ging. Natürlich täuschte er sich dabei unweigerlich. Und so erwischte sie ihn immer auf dem falschen Fuß, so wie auch diesmal.
    »Vielleicht können wir eine Abmachung treffen«, sagte sie.
    »Eine Abmachung?«
    »Ich nehme an, du hast dich nicht gefragt, warum ich dich heute Abend eigentlich angerufen hab, oder?«
    »Äh …«
    »Auch andere Menschen haben ihre persönlichen Sorgen, weißt du. Trotz ihrer emotionalen Distanz.«
    »Ja, selbstverständlich, Diane. Aber...«
    »Es geht um Angie«, sagte sie.
    »Oh.« Und da Cooper befürchtete, dass das armselig und unpassend geklungen haben könnte, fügte er hinzu: »Du meinst deine Schwester?«
    Fry streckte die Hand aus, um nach ihrem Glas zu greifen. Es war eine sorgfältig kontrollierte Bewegung, doch Cooper spürte, dass sie etwas brauchte, das ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Sie hielt den Kopf noch immer abgewandt. Der Schatten des regennassen Glasdachs fiel auf ihr Gesicht, und ihre Augen waren zu dunkel, als dass er deren Ausdruck hätte erkennen können, als sie sprach.
    »Du weißt verdammt genau, dass ich meine Schwester meine.«
    Die Spur von Gehässigkeit in den Zischlauten ließ Cooper zusammenzucken. Er kannte diesen Ton in ihrer Stimme, und die folgende Unterhaltung war nie angenehm gewesen.
    »Es tut mir leid, Diane.«
    »Ach ja? Was tut dir leid?«
    Cooper hob die Hände. »Dass ich mich eingemischt hab. Es geht mich nichts an. Ich hatte kein Recht, mich in dein Leben einzumischen. Das hast du mir selbst gesagt, und du hattest Recht damit. Aber ich hab einfach ohne jedes Feingefühl weitergemacht.
Ich kann nur sagen, dass ich dachte, ich würde das Richtige tun. Das Richtige für dich, meine ich.«
    »Und ich soll jetzt ›vielen Dank‹ sagen?«
    »Natürlich nicht. Du bist

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