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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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versteh nicht ganz, Diane. Sie ist deine Schwester. Du hast sie fünfzehn Jahre lang nicht gesehen. Du hast dich doch bestimmt mit ihr unterhalten, seit ihr euch wiedergetroffen habt …«
    »Wir haben fast nichts anderes gemacht, als uns zu unterhalten. Ich hab Angie alles über mich erzählt, alles, was ich seit Warley erlebt hab. Und sie hat mir auch eine Menge über sich erzählt.«
    Cooper schüttelte verwirrt den Kopf. »Also wo ist das Problem?«
    »Ich glaub ihr nicht.«
    »Was?«
    Fry hatte offenbar Schwierigkeiten, die Worte zu wiederholen, als wären ihre Lippen taub geworden.
    »Ich glaub ihr nicht. Ich hab das Gefühl, sie lügt mich an.«

    Sie trank noch einen Schluck und hielt dann ihr Glas gegen das Licht. Es war leer. Eine Schmeißfliege schwirrte herbei, angelockt von dem Geruch, und Fry schlug mit einer aggressiven Handbewegung nach ihr.
    »Warum sollte sie das denn tun?«, fragte Cooper und versuchte, seiner Stimme Überzeugung zu verleihen.
    »Ich weiß es nicht. Das ist es, was ich herausfinden möchte.«
    »Hast du ihr gesagt, dass du glaubst, sie sagt dir nicht die Wahrheit?«
    »Natürlich nicht.«
    »Warum nicht?«
    Fry seufzte. »Das verstehst du nicht. Ich hab sie nach all den Jahren gerade erst wiedergefunden. Oder du hast sie für mich gefunden...« Sie hielt inne und sah Cooper an, der vergeblich versuchte, ihr in die Augen zu sehen, und den Blick wieder senkte. »Es könnte sein, dass ich mich täusche, und ich kann nicht riskieren, jetzt alles zu ruinieren. Sie ist meine Schwester, und ich hab sie sehr gern. Ich möchte sie nicht wieder verlieren. Aber ich muss es wissen. Ich muss die Wahrheit erfahren. Verstehst du das, Ben?«
    »Ich denk schon.«
    »Mag sein, dass ich mich täusche«, sagte Fry. »Aber ich glaube es nicht.«
    Cooper war bewusst, dass hier das sprichwörtliche Haar in der Suppe lag. Seine beste Chance war, mit ›nein‹ auf Frys Bitte zu antworten und zu hoffen, sich auf diese Weise aus der Situation heraushalten zu können.
    »Wenn du Bedenken hast, könntest du doch selbst Nachforschungen anstellen«, schlug er vor.
    Fry schüttelte den Kopf. »Sie soll nicht herausfinden, dass ich ihr nachspioniere. Das Risiko ist mir zu groß. Ich hab Angst, dass sie einfach wieder abhauen könnte. Ich hab das Gefühl, dass sie auf Messers Schneide steht, dass sie sich noch nicht ganz entschieden hat, ob sie bleiben oder gehen wird. Sie könnte
wieder aus meinem Leben verschwinden, und das würde ich nicht ertragen.«
    »Nein.«
    »Aber du.... Ich glaub nicht, dass sie überrascht wäre, wenn sie herausfinden würde, dass du ihr nachspioniert hast. Das würde ihre Meinung von dir nur bestätigen.«
    »Ich verstehe. Im Grunde genommen möchtest du also, dass ich den Sündenbock spiele, falls irgendwas schiefgeht?«
    »Im Grunde genommen, ja.«
    Cooper schüttelte langsam den Kopf. Doch Fry fixierte ihn abermals mit ihrem starren Blick.
    »Ich glaube, das bist du mir schuldig, Ben«, sagte sie. »Wenigstens das bist du mir schuldig.«
    Er senkte den Blick. Es war schon immer schwierig für ihn gewesen, ihr in die Augen zu sehen.
    »Glaub mir«, sagte sie, »wenn es irgendjemand anderen gäbe, dem ich vertrauen könnte...«
    Cooper zögerte noch einen Moment. Vielleicht einen Moment zu lang.
    »Es tut mir leid, Diane. Ich glaub, ich kann das nicht tun. Ich hab mich bereits genug eingemischt, wie du gerade selbst gesagt hast. Wenn ich mich noch mehr einmischen würde, wäre keinem von uns damit gedient.«
    Während der letzten paar Minuten hatte Fry ihr Glas auf der polierten Tischplatte hin und her rutschen lassen, als faszinierte sie das Geräusch, das es auf dem Holz machte, oder das Muster der Kondensstreifen. Doch jetzt erstarrte ihre Hand.
    »Ich hab gewusst, dass es so kommen würde«, sagte sie. »So ist das schon mein ganzes Leben lang. Ganz egal, was man sich wünscht, sobald man es bekommt, stellt es sich als Enttäuschung heraus.«
    Sie betrachtete ihr Glas, während sie sprach, und richtete ihre Worte an die verbliebenen Schlucke Wodka, als habe der
Alkohol sie enttäuscht, weil dessen Geschmack ihren Erwartungen ebenfalls nicht gerecht wurde.
     
     
    Will Thorpe hörte draußen auf der Straße das Motorengeräusch eines Autos, das von Pindale aus langsam den Hügel oberhalb des Zementwerks erklomm. Quinn hörte es ebenfalls. Er ließ Thorpes Jacke los und richtete sich auf. Thorpe beobachtete, wie er unter der Türöffnung zwischen den beiden Räumen hindurchtauchte

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