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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sagen. Der Schock hatte ihn leichenblass werden lassen.
    »Möchten Sie sich nicht setzen, Mr. Arrowood?«
    Er ignorierte das Angebot.
    »Mein Vater kann nicht tot sein. Das muss ein Irrtum sein. Wir treffen uns heute zum Lunch – so was wie eine Versöhnung mit Richard soll das werden. Dad hat uns noch extra deswegen angerufen.«
    »Es tut mir Leid. Es liegt kein Irrtum vor. Er wurde von einer Nachbarin in seiner Einfahrt gefunden.«
    »Sie meinen … er wurde ermordet … so wie Dawn?«
    »Die Umstände waren ganz ähnlich, ja. Möchten Sie, dass ich es Ihrer Mutter sage? Ist sie hier?«
    »Nein, sie und Richard sind kurz rausgegangen.«
    Dann sagte er mit festerer Stimme: »Nein. Ich werde es
Mum sagen. Und Richard.« Sein Gesicht war innerhalb von fünf Minuten um Jahre gealtert.
    »Gibt es sonst noch irgendwelche Personen, die wir informieren sollten?«
    »Nicht dass ich wüsste. Dads Eltern sind schon lange tot. Ich denke, ich könnte in seiner Firma anrufen. Und seinen Geschäftspartnern Bescheid sagen.«
    »Das wäre sehr nett von Ihnen. Wir werden Sie informieren, sobald die Leiche für die Beisetzung freigegeben ist. Mr. Arrowood … da wäre noch eine Sache.« Es fiel ihr nicht leicht angesichts seiner offenkundigen Trauer und Betroffenheit, doch sie wusste, dass sie die Frage stellen musste. »Wo waren Sie und Richard gestern Abend?«
    »Hier«, antwortete er ohne Groll. »Mutter veranstaltet am Heiligabend immer eine Riesenparty – eine ›Gala‹, wie sie es nennt. Von Rich und mir wird erwartet, dass wir den ganzen netten alten Damen den Hof machen – Ausreden lässt sie nicht gelten. Mit meiner Mutter ist nicht zu spaßen, wenn sie wütend wird. O Gott«, stöhnte er, als ob er es jetzt erst wirklich begriffen hätte, »das wird sie überhaupt nicht gerne hören.«
    »Es tut mir Leid.« Gemma fühlte sich so hilflos wie immer, wenn sie mit Reaktionen auf plötzliche Todesfälle konfrontiert wurde.
    »Wir werden uns wieder bei Ihnen melden, falls noch irgendwelche Fragen auftauchen. Aber wir werden versuchen, Sie so wenig wie möglich zu belästigen. Und wenn Sie wollen, können Sie mich auch anrufen.« Dann hatte sie ihn allein gelassen. Sean Arrowood war um die Aufgabe, die ihm bevorstand, wahrlich nicht zu beneiden.
    Es war natürlich immer noch möglich, dass einer der Brüder – oder beide – einen Profikiller engagiert hatten, um ihre Stiefmutter und ihren Vater zu beseitigen, doch Doug Cullens Nachforschungen hatten nichts zutage gefördert, was diese These in irgendeiner Weise gestützt hätte. Und außerdem war
es ihr von Anfang an nicht wahrscheinlich erschienen. Die Art und Weise, wie die Verbrechen begangen worden waren, war zu persönlich – zu intim, da war sie sich sicher -, als dass es das Werk eines Auftragskillers hätte sein können.
    Trotzdem würde sie morgen jemanden zu Sylvia Arrowood schicken müssen, um sich eine Gästeliste geben zu lassen, damit sie die Alibis der Jungen überprüfen konnten.
    Endlich kam Kincaid mit dem Wagen, und sie fuhren nach Hause. Ihr fiel auf, dass er es vermied, an der St. John’s Church vorbeizufahren, und sie war dankbar für seine Rücksichtnahme. Allein bei dem Gedanken an den blutigen Schnee in Karl Arrowoods Einfahrt wurde ihr schon flau im Magen.
    Dabei fiel ihr ein, dass sie bis auf einen Bissen von einem Muffin, den Gerry Franks ihr überraschend vorbeigebracht hatte, noch nichts gegessen hatte – das erklärte vielleicht dieses Gefühl der Benommenheit.
    Aber was ihr wirklich den Tag verdorben hatte, wurde ihr erst klar, als sie vor ihrem Haus anhielten. Es war ihr nicht so recht bewusst gewesen, wie unbändig sie sich darauf gefreut hatte, diesen Morgen mit den Kindern zu verbringen – und jetzt trauerte sie der unwiederbringlich verlorenen Chance nach.
    Wenigstens hatte Kincaid Kit ein paar Mal mit dem Handy angerufen, um zu hören, ob alles in Ordnung war, aber sie hatte noch nicht einmal eine Gelegenheit bekommen, Toby frohe Weihnachten zu wünschen.
    »Mami! Kit hat uns Toast zum Frühstück gemacht, und Würstchen, und wir haben dir auch noch was aufgehoben, Kit hat’s in den Ofen gestellt!« Toby sah aus wie ein kleiner Kobold, wie er so in seinem roten Flanellschlafanzug aufgeregt umherhüpfte. »Du wirst vielleicht Augen machen, wenn du -«
    »Ich hab auch noch Tee für euch«, schaltete Kit sich mit einem warnenden Blick in Tobys Richtung ein. »Kommt mit in
die Küche.« Als er sie beim Arm nahm, registrierte Gemma

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