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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Hände und die Füße taub, und meine Augen schienen mir einen Streich spielen zu wollen. Einen Moment lang glaubte ich, im Wagen Licht brennen zu sehen, und dann war ich mir wieder sicher, dass ich es mir nur eingebildet hatte.
    Aber er kam nicht heraus, und schließlich bin ich über die Straße gegangen, um nachzuschauen, ob ich das mit dem Licht richtig gesehen hatte. Ich kann Ihnen nicht sagen, warum es mir in diesem Moment so wichtig schien, herauszufinden, ob ich mir das nur eingebildet hatte. Und als ich dann zu dem Wagen kam und festgestellt hatte, dass die Innenbeleuchtung tatsächlich an war, da sah ich plötzlich davor irgendetwas auf dem Boden liegen -« Dunn wurde noch blasser. Er rieb
sich mit dem Handrücken über die Stirn und atmete stoßweise ein.
    »War er tot?«, fragte Gemma mit sanfter Stimme.
    »Er war … kalt. Ich weiß nicht, wie ich mir hatte einbilden können, ich könnte – seine Kehle sah aus wie Hackfleisch. Da bin ich losgerannt. Ich meine, ich hab mir nicht überlegt, wegzulaufen, ich bin einfach nur gelaufen. Und dann ist mir schlecht geworden.
    Ich weiß, ich hätte gleich die Polizei rufen sollen, aber ich war nicht … Und später … später wusste ich dann nicht, wie ich erklären sollte, was ich getan hatte oder warum ich überhaupt dort gewesen war.«
    »Und was haben Sie dann gemacht?«, fragte Kincaid.
    »Ich bin zurück in meine Wohnung gegangen. Ich habe etwas getrunken. Und dann muss ich wohl eingeschlafen sein.« Dunn sah Gemma an. Er schien verzweifelt. »Das bedeutet doch, dass er sie nicht getötet hat, oder? Ich habe ihn die ganze Zeit gehasst, und mich selbst habe ich auch gehasst, weil ich mich verantwortlich fühlte für das, was er getan hatte … und dabei ist er es gar nicht gewesen.«
    »Mr. Dunn, haben Sie gestern Abend irgendetwas beobachtet?«, fragte Gemma mit eindringlichem Ton. »Irgendetwas Ungewöhnliches oder Verdächtiges in der Nähe von Arrowoods Haus oder der Kirche?«
    »Nein.« Er schien am Boden zerstört, weil er ihnen nicht helfen konnte. »Ich habe gar nichts gesehen.«
     
    »Ziemlich gut gebaut«, kommentierte Kate Ling, und ein leises Lächeln spielte in ihren Augenwinkeln, als sie Kincaid ansah. Sie trug OP-Kittel und Atemschutzmaske, und vor ihr auf dem Tisch lag die nackte Leiche von Karl Arrowood. Die Lampe war auf die klaffenden Wunden in seinem Hals gerichtet.
    »Wenn Sie versuchen, mich mit Ihrem Pathologenhumor
zu schockieren, werden Sie damit keinen Erfolg haben«, erwiderte Kincaid grinsend.
    »Nun, ich habe ja wohl das Recht, festzustellen, dass er ein gut aussehender Kerl war – aus rein fachmännischer Sicht natürlich. Und es ist nicht zu übersehen, dass er großen Wert auf sein Äußeres gelegt hat. Ich schätze, dass er mehrmals in der Woche ins Fitnessstudio gegangen ist. Er hat sich auch regelmäßig eine Maniküre geleistet, wodurch die Verletzungen an seiner rechten Hand umso auffälliger hervortreten. Sehen Sie die Schnitte an seinen Fingerspitzen und quer über die Handf lächen?«
    »Er hat sich also heftig gewehrt?«
    »Sehr heftig. Sehen Sie das Blut hier in seinen Haaren?« Sie zeigte auf die Stelle. »Jedenfalls vermute ich, dass ihn der Mörder letztlich auf diese Art und Weise überwältigt hat – indem er ihm in sein hübsches, dichtes Haar gegriffen und ihm den Kopf nach hinten gerissen hat.«
    »Was können Sie über die Wunden sagen? War es dieselbe Waffe wie bei seiner Frau – vielleicht auch derselbe Täter?«
    »Es war ein Instrument mit scharfer und glatter Klinge, so viel kann ich Ihnen sagen. Nur dass es dem Täter nicht gelungen ist, ungehindert zuzustechen. Dieser Mann ist durch den Blutverlust aus seinen zahlreichen Wunden gestorben, nicht durch eine vollständige Durchtrennung der Hauptarterie. Und ich würde schätzen, dass Sie nach einem männlichen Täter suchen müssen, ziemlich groß gewachsen, Rechtshänder.«
    »Nun ja, damit scheidet schon mal ein beträchtlicher Prozentsatz der Gesamtbevölkerung aus. Was ist mit der Wunde in der Brust? Wollte der Täter ihm eine ähnliche Verletzung zufügen, wie sie Dawn Arrowood aufwies?«
    »Sie denken, er wurde dabei gestört? Durchaus möglich. Obwohl ich die psychologische Motivation hinter dem Wunsch, einem Mann und einer Frau eine solche Verletzung zuzufügen, absolut nicht nachvollziehen kann.«

    »Zeitpunkt des Todes?«
    »Dieses alte Spielchen?«
    Wieder hörte er die Andeutung eines Lächelns aus ihrer Stimme heraus. »Ich fürchte,

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