Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None
– die Frau eines Antiquitätenhändlers.«
»Ich verstehe nicht. Was hat das denn mit mir zu tun?«, fragte Eliza.
»Es könnte da eine Verbindung geben.«
»Sie meinen, der Kerl, der meine Mutter getötet hat, könnte auch diese Frau auf dem Gewissen haben?«
»Möglich ist es, auch wenn wir hoffen, dass es nicht so ist.«
»Aber wie kann ich Ihnen helfen?« Sie klang eher verwirrt als wütend.
»Haben Sie Ihre Mutter je den Namen Karl Arrowood erwähnen hören?«
Eliza schüttelte den Kopf.
»Auch nicht Dawn Arrowood? Oder Dawn Smith?«
»Nein.«
»Und was ist mit Alex Dunn?«
»Nein. Tut mir Leid.«
»Wissen Sie, ob Ihre Mutter irgendwelche Bekannte in Notting Hill hatte?«
»Ich wüsste niemand Bestimmtes. Im Antiquitätengeschäft lernt man natürlich jede Menge Menschen kennen, aber meine Mutter hat nie über ihre Vergangenheit geredet. Manchmal habe ich mir fast eingeredet, dass ihr Leben erst mit mir angefangen hat.«
»Was ist mit Ihrem Vater? Könnte er uns weiterhelfen?«
»Ich habe meinen Vater nie kennen gelernt.«
»Sein Name war Hoffman?«
»Das war mein Stiefvater. Greg war ganz in Ordnung, er hat mich sogar offiziell adoptiert. Aber als ich fünfzehn war, hat Mama sich von ihm scheiden lassen. Ich sehe ihn noch ab und zu. Er schickt den Kindern zu Weihnachten und zum Geburtstag Karten.«
Kincaid hatte Greg Hoffman nach dem Mord an seiner Exfrau im Oktober überprüfen lassen. Er war Textilkaufmann, und er war zum Zeitpunkt des Mordes außer Landes gewesen. Kincaid hatte ihn nie vernommen.
»Wissen Sie, weshalb sich Ihre Mutter von Mr. Hoffman trennte?«
»Mama sagte einfach nur, sie wollte nicht länger verheiratet sein. Ich habe ihn vermisst«, gestand Eliza überraschend, während sie besorgte Blicke in Richtung Küche warf, wo ein Streit zu eskalieren schien. »Ich hoffe, meine Mädels werden nie ohne Vater auskommen müssen.«
»Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Kindheit? Irgendetwas aus der Zeit, bevor Ihre Mutter Greg Hoffman geheiratet hat?«
»Als ich noch klein war, lebten wir in York. Mama hatte dort einen kleinen Laden. Sie ist erst wieder nach London gezogen, nachdem ich geheiratet und mich mit meinem Mann in Bedford niedergelassen hatte.«
»Mama!«, ertönte ein Schrei aus der Küche. »Suki hat meine Schleife zerrissen!«
»Hab ich nicht! Sarah hat sie zu groß gemacht. Ich hab ihr bloß helfen wollen.«
»Entschuldigen Sie mich.« Mit einem Seufzer stand Eliza auf und ging hinaus, um sich ihre Kinder vorzuknöpfen.
Kincaid erhob sich ebenfalls und ging ans Fenster, um auf den Fluss und den Park, der sich dahinter erstreckte, hinauszuschauen. Drei Schwäne glitten vorüber, ohne sich vom Treiben der Menschen aus der Ruhe bringen zu lassen.
»Wir kommen irgendwie nicht weiter, was?« Doug Cullen gab sich keine Mühe, seinen Frust zu verbergen.
»Es ist noch zu früh, um so etwas sagen zu können«, erwiderte Kincaid und drehte sich um, als Eliza Goddard wieder hereinkam. »Was ist mit den Sachen Ihrer Mutter, Mrs. Goddard? Hat sie irgendwelche persönlichen Andenken hinterlassen? Oder Fotos?«
»Ich habe ihre persönliche Habe nicht angerührt.« In Elizas Augen schimmerten plötzlich Tränen. »Ich konnte es einfach nicht, nicht um diese Jahreszeit. Ich weiß noch gar nicht, wie wir Weihnachten eigentlich überstehen sollen. Die Mädchen begreifen wahrscheinlich gar nicht, dass ihre Großmutter nicht wiederkommen wird. Sie fragen andauernd, was die Oma ihnen zu Weihnachten schenken wird.«
»Es tut mir aufrichtig Leid, Mrs. Goddard, und es tut mir auch Leid, dass wir dieses schmerzliche Thema wieder anschneiden mussten. Aber wenn Sie sich dazu überwinden könnten, die Sachen Ihrer Mutter durchzugehen, dann könnte dabei vielleicht etwas zum Vorschein kommen, was sie mit diesem jüngsten Mord in Verbindung bringt.« Sie hatten natürlich
Marianne Hoffmans Wohnung durchsucht, aber damals hatten sie nach gerichtlich verwertbaren Spuren gesucht, nicht nach einer Verbindung zu den Arrowoods oder zu Alex Dunn.
»Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen«, sagte Eliza, indem sie aufstand. »Da ist noch etwas«, fügte sie zögernd hinzu. »Meine Mutter hat immer ein herzförmiges Silbermedaillon um den Hals getragen. Aber es war nicht unter den Sachen, die Sie uns gegeben haben, und im Laden haben wir es auch nicht gefunden. Ich weiß noch, dass Sie uns damals sagten, es habe keine Anzeichen für einen Einbruch gegeben, aber – vielleicht hat der
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