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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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gut, Miss Adams.« Gemma stand auf, steckte ihr Notizbuch ein und reichte Fern ihre Karte. »Aber ich komme wieder. Und inzwischen können Sie ja einmal darüber nachdenken, ob Sie wirklich wollen, dass Alex Dunn wegen Flucht vor der Polizei und Behinderung der Ermittlungen in einem Mordfall hinter Gitter wandert.«
     
    Sobald sie wieder auf dem Revier war, ordnete Gemma eine permanente Überwachung von Fern Adams Wohnung an und beantragte, ihr Telefon abhören zu lassen. Sie hatte nicht den geringsten Zweifel, dass Fern wusste, wo Alex Dunn war, und dass die junge Frau mit ihm Kontakt aufnehmen würde.

    Als ihr eigenes Telefon klingelte und sie in das Büro von Superintendent Lamb bestellt wurde, dachte sie sich nichts weiter dabei. Ihr Chef rief sie regelmäßig zu sich, um laufende Fälle mit ihr zu besprechen.
    Doch zu ihrem Erstaunen räusperte Lamb sich verlegen und begann: »Gemma, Sergeant Franks ist bei mir gewesen. Ich dachte, Sie sollten wissen, dass er sich besorgt über Ihre Fortschritte in diesem Fall geäußert hat. Er hat den Eindruck, dass nicht genügend Druck auf Karl Arrowood als Hauptverdächtigen für den Mord an seiner Frau ausgeübt wird -«
    »Sir, Sie wissen, dass wir nicht einen einzigen konkreten Beweis haben. Ich kann Karl Arrowood nicht mit fadenscheinigen Indizien und Spekulationen konfrontieren, und erst recht kann ich damit nicht zur Staatsanwaltschaft gehen.«
    »Das ist mir auch klar, Gemma. Ich stelle Ihr Urteilsvermögen nicht in Frage. Es scheint sogar, als habe Arrowood seinen Reichtum dazu benutzt, karitative Einrichtungen und Obdachlose zu unterstützen. Und er hat gute Verbindungen. Der Polizeipräsident hat Anrufe von einem Freund von Mr. Arrowood im Innenministerium sowie von zwei prominenten Abgeordneten erhalten, die sich alle um Arrowood besorgt zeigten; und er selbst setzt nun wiederum mir zu. Wir werden bei diesem Stand der Ermittlungen ganz bestimmt nicht vorschnell Anklage erheben, auch wenn unsere Aufklärungsrate in der Kritik steht.« Er brach ab und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Aber das wissen Sie ja alles selbst, und das ist auch nicht der Grund, weshalb ich Sie habe kommen lassen. Meine unmittelbare Sorge gilt Ihrer Zusammenarbeit mit Sergeant Franks.«
    »Aber Sir, Sie müssen doch wissen, dass Franks grundsätzlich ein Problem mit weiblichen Beamten hat. Seit ich hier angefangen habe, hat er alles getan, um meine Autorität zu untergraben.«
    »Ich weiß aber auch, dass Gerry Franks ein erfahrener und
fähiger Polizist ist, und Sie tun sich keinen Gefallen, wenn Sie zulassen, dass persönliche oder auch geschlechtsspezifische Differenzen Ihr kollegiales Verhältnis gefährden. Er könnte auch für Sie ein wertvoller Mitarbeiter sein und ich muss Ihnen nicht erst sagen, dass wir unsere Ressourcen so effizient wie möglich einsetzen müssen. Überlegen Sie sich doch einfach einmal, was Sie tun könnten, um dieses Problem abzustellen, ja?« Damit war die Unterredung offenbar beendet.
    »In Ordnung.« Gemma stand auf. »Danke, Sir. Wenn das dann alles wäre -«
    Als Lamb nickte, verließ sie sein Büro. Ihre Wangen glühten vor Scham und Wut. Sie hatte sich alle Mühe gegeben, Gerry Franks nicht vor den Kopf zu stoßen oder ihn in seiner Würde zu verletzen, und das war nun der Dank. Natürlich war ihr seine nur widerwillige Unterordnung nicht entgangen, aber diese Geschichte brachte das Fass nun wirklich zum Überlaufen. Sie musste irgendeinen Weg finden, mit ihm umzugehen. Und dann wurde sie plötzlich von ihren eigenen Zweifeln überwältigt.
    Hatte sie denn alles getan, was sie konnte? Hatte sie tatsächlich die Sorgen wegen ihrer Schwangerschaft und ihrer Zukunft ihr Urteilsvermögen trüben lassen? Und wenn das der Fall war, wie konnte sie dann den Schaden wieder gutmachen?

7
    Als in den fünfziger und frühen sechziger Jahren die ers ten Einwanderer aus der Karibik eintrafen, war Notting Hill noch ein unterentwickeltes und heruntergekommenes Viertel. Es war eine Ecke von London, um die sich nie mand kümmerte und die niemanden interessierte. Die Verwüstungen in dieser Gegend waren nicht das Ergebnis von Bombenangriffen, und so wurde Notting Hill auch nicht von jenem Mythos erfasst, den die Propaganda der Kriegs- und Nachkriegsjahre um das East End herum aufbaute. Und im Gegensatz zu dem durch baufällige viktorianische Mietskasernen geprägten East End fand sich hier schon ein Grundstock von geräumigen, solide gebau ten

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