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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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können.«
    Er war nicht auf den Gedanken gekommen, dass die Polizei sich für ihn als Zeugen – oder Verdächtigen – interessieren könnte. Nun, er würde gleich am nächsten Morgen nach London zurückfahren und mit ihnen reden. Aber ihm war
auch klar geworden, was sein Ziel war, und er hatte nicht die Absicht, die Polizei oder irgendjemanden sonst seine Pläne durchkreuzen zu lassen.

8
    Der samstägliche Straßenmarkt in der Portobello Road existiert schon seit den sechziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts. Zu den Krämern, die dort am Tag Fleisch und Fisch, Obst, Gemüse und Blumen verkauften, gesell ten sich am Samstagabend zahlreiche fliegende Händler und Gaukler.
    Whetlor und Bartlett, aus: Portobello
     
     
    Gemma lag im Bett, starrte auf die Schlitze der halb geöffneten Jalousien und hoffte auf den schwachen grauen Schimmer, der die Morgendämmerung ankündigen würde. Kincaid schlief mit dem Rücken zu ihr, er atmete ruhig und entspannt. Aus dem Nebenzimmer konnte sie dann und wann einen tiefen Atemzug von Toby hören, der seine leichte Erkältung noch nicht ganz überstanden hatte.
    Schließlich gab sie es auf und drehte den Kopf, sodass sie die Leuchtanzeige des Weckers sehen konnte. Sie stöhnte auf. Erst fünf Uhr! Das Tageslicht würde noch volle zwei Stunden auf sich warten lassen, und es hatte den Anschein, als könnte sie in dieser Nacht keinen Schlaf mehr finden.
    Und am Abend zuvor waren sie auch nicht gerade zu einer vernünftigen Zeit zu Bett gegangen. Noch immer wütend auf Kincaid wegen der Sache mit Doug Cullens Essenseinladung, hatte Gemma sich gleich auf ihn gestürzt, als er gekommen war, um ihr beim Packen zu helfen.
    »Wie konntest du nur? Wie konntest du mitten in unserem
Umzugsstress eine Einladung zum Abendessen annehmen? Wir werden müde und verschwitzt sein, und ich habe auch nicht alle Zeit der Welt, um im neuen Haus alles auf die Reihe zu kriegen -«
    »Aber ich dachte, so würdest du eine kleine Verschnaufpause bekommen -«
    »Es ist unser erster gemeinsamer Abend als Familie in dem neuen Haus!«
    Er machte ein langes Gesicht. »Natürlich, du hast Recht. Das war wirklich dumm von mir. Ich werde Cullen gleich anrufen und sagen, dass wir nicht kommen können.« Er klappte sein Handy auf und ging hinaus.
    Gemma wusste, dass sie sich eigentlich über seine Kapitulation freuen sollte, doch ihr Gesicht glühte, als sie sich sein Gespräch mit Cullen vorstellte. Als er einen Augenblick später zurückkam, stieß sie hervor: »Jetzt komme ich mir vor wie eine richtige Zicke. Sie haben bestimmt schon alles vorbereitet -«
    »Gemma, sie werden es schon verstehen.« Er sah sie stirnrunzelnd an. »Das ist doch sonst nicht deine Art, so unvernünftig zu reagieren -«
    »Jetzt bin ich also unvernünftig, wie?« Sie wandte sich ab und begann mit zitternden Fingern ein Weinglas in Zeitungspapier einzuwickeln.
    »Das habe ich nicht gemeint, und das weißt du auch.« Er trat zu ihr und legte ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter. »Was ist denn los?«
    Sie zögerte, doch dann sprudelten die Worte nur so hervor. »Der Chef hat mich heute zu sich gerufen. Gerry Franks hat sich bei ihm beschwert, angeblich weil ich Karl Arrowood nicht verhaftet habe.«
    »Lamb hat ihn doch wohl nicht ernst genommen?«
    »Das wohl nicht. Aber er hat mir zu verstehen gegeben, dass meine Führungsqualitäten noch einiges zu wünschen übrig lassen.«

    »Und was hast du dann getan?«
    Sie nahm ein weiteres Glas aus dem Küchenregal. »Zuerst hätte ich Franks am liebsten in Stücke gerissen, aber dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das auch nichts nützen würde. Also sagte ich ihm, es stehe ihm frei, sich von dem Fall entbinden zu lassen; er sei aber ein sehr wertvoller Mitarbeiter, und es wäre mir lieber, wenn wir es weiter zusammen versuchen würden; außerdem sei es nicht meine Absicht gewesen, ihn von Teilen der Ermittlungsarbeit auszuschließen.«
    »Sehr diplomatisch.« Kincaid zog fragend eine Augenbraue hoch. »War das denn die Wahrheit?«
    »Na ja, ich denke, der Chef hat schon Recht«, gab sie mit säuerlicher Miene zu. »Franks ist ein guter Kriminalbeamter, besonders wenn es um Details geht. Er hat diese Bulldoggen-Mentalität – lässt einfach nicht locker, bis endlich alles passt. Ich hätte mit der Situation anders umgehen sollen.«
    »Hört sich an, als hättest du schon einen großen Schritt in die richtige Richtung getan«, beruhigte Kincaid sie, und nachdem der Haussegen so

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