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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Wirklich.« Gemma nippte an ihrem Kaffee und genoss die Wärme, die sie durchströmte. »Melody, kennen Sie Otto Popov? Er ist der Inhaber des kleinen Cafés im Elgin Crescent.«

    »Netter Kerl. Russische Vorfahren, aber das haben Sie sich ja wohl schon gedacht. Erste Einwanderergeneration, glaube ich; seine Eltern sind nach dem Krieg hierher gekommen, als er noch ein Kind war.«
    »Haben Sie eine Ahnung, weshalb er so gerne sehen würde, wenn wir Karl Arrowood des Mordes an seiner Frau überführen würden?«
    »Nein, aber …«
    »Aber was? Raus damit, Melody, ich muss es wissen!«
    »Hm, ich wüsste nicht, was das mit Arrowood zu tun haben könnte, aber ich habe da gewisse Gerüchte über Popov gehört … irgendwas mit der Russenmafia. Ich würde auf diesen Klatsch nicht allzu viel geben – in meinen Augen sind das bloß Vorurteile, vermischt mit haltlosen Vermutungen.«
    »Kennen Sie irgendjemanden, der mehr wissen könnte?«
    »Sie meinen so was wie ›vertrauliche Informationen‹?« Melody überlegte kurz. »Ja, vielleicht. Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber jetzt lauert zuerst einmal die Medienmeute im Vorzimmer auf Sie und giert nach ihrem nachmittäglichen Lagebericht.«
     
    »Wir verfolgen immer noch eine ganze Reihe von Spuren«, berichtete Gemma den versammelten Reportern. Sie spürte die Enttäuschung ihrer Zuhörer über das Fehlen neuer Entwicklungen, doch sie ließ sich nicht beirren und blickte direkt in die Linse der Videokamera von Channel 4, die auf sie gerichtet war. Tom MacCrimmons erwartungsvollen Blick ignorierte sie. »Wenn irgendein Anwohner in der Nähe der St. John’s Church letzten Freitagabend etwas Außergewöhnliches bemerkt haben sollte, dann möchten wir die betreffende Person bitten, sich unter folgender Nummer zu melden.« Wieder nannte sie die Nummer des eigens eingerichteten Anschlusses in der Einsatzzentrale, obwohl ihre Hoffnung immer mehr schwand. Es waren schon zwei Tage vergangen, ohne dass sie
auch nur einen einzigen ernst zu nehmenden Anruf erhalten hätten.
    Sie entschuldigte sich und begann sich ihren Weg durch die Menge zum Ausgang zu bahnen. Doch MacCrimmon war ihr schon auf den Fersen.
    »Darf ich Sie zu einem Drink einladen, Inspector?«, fragte er mit Unschuldsmiene.
    »Glauben Sie wirklich, dass ich mich von Ihnen einladen lasse, nach dieser Schlagzeile von neulich?«
    »Ich mache nur meine Arbeit. Sie werden doch deswegen nicht sauer auf mich sein? Na, nun kommen Sie schon -«, er deutete in Richtung des Pubs auf der anderen Straßenseite – »Sie sehen aus, als könnten Sie eine Verschnaufpause gebrauchen.«
    »Vielen Dank«, erwiderte sie giftig, auch wenn man ihm mit seiner gutmütigen Dreistigkeit schwerlich lange böse sein konnte. Trotzdem hatte sie nicht die Absicht, sich mit einem Boulevardreporter in einem Pub sehen zu lassen. Sie blickte den anderen Reportern nach, wie sie sich allmählich zerstreuten, und sagte: »Hören Sie, MacCrimmon, ich habe nichts weiter für Sie als das, was ich bereits gesagt habe. Aber ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen sofort Bescheid sage, sobald ich mehr weiß – wenn Sie mir dafür versprechen, in der Zwischenzeit Ihre Feder ein wenig im Zaum zu halten.«
    »Da verlangen Sie ganz schön viel von mir, Inspector«, erwiderte er grinsend. »Aber ich werde mein Bestes tun.«
    »Da bin ich mir sicher«, murmelte Gemma und ließ ihn auf der Treppe stehen. Sie eilte zum Parkplatz und schloss sich in ihrem Wagen ein, bevor sie mit einem Seufzer der Erleichterung den Motor anließ. Ihr Gespräch mit dem Superintendent und ihre Unterredung mit Gerry Franks hatten ihr mehr zugesetzt, als sie sich eingestehen wollte. Jetzt war sie froh über diese Rückzugsmöglichkeit.
    Ihr Telefon klingelte, und sie meldete sich sofort, nachdem
sie gesehen hatte, dass es Kincaid war. »Ich bin ja so froh, dass du es bist. Du glaubst nicht, was mir heute Nachmittag passiert ist -«
    Sie wurden von heftigem Rauschen unterbrochen. Als sie ihn wieder hören konnte, sagte er gerade: »- der Grund, weshalb ich anrufe. Doug Cullen und seine Freundin haben uns für Samstagabend zum Essen eingeladen -«
    »Samstag! Aber am Samstag ziehen wir doch um!«
    »Umso besser. Dann kann Kit auf Toby aufpassen, und wir müssen nicht kochen. Netter Zug von Cullen, dachte ich mir. Ich sag ihm, wir sind so gegen sieben da, ja? Also bis heut’ Abend, Schatz!«
    Die Leitung war tot, doch Gemma saß noch eine ganze Weile da, den Hörer ans Ohr gepresst, den

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