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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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tot.«
    Ethan ließ die Schultern nach vorne fallen. »Ich weiß. Ich wollte heute Morgen zu Ihnen kommen. Dann entdeckte ich sie und Alec auf dem Überwachungsband, sah, wie Dana sie begrüßte, und fuhr direkt zu ihrer Wohnung. Von dort machten wir uns auf den Weg zum Frauenhaus. Den Rest kennen Sie.«
    Reagan neigte nachdenklich den Kopf. »Und Sie haben keine Ahnung, wer diese Frau ist?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre ich schon vor Tagen zu Ihnen gekommen. Ich weiß weder, wer sie ist, noch, warum sie es getan hat, außer, dass sie sich fünf Millionen Dollar verdienen will.«
    Reagan zuckte die Achseln. »Das Geld kann Grund genug sein.«
    Mia wandte sich an Dana, die das ganze Verhör über noch kein Wort gesagt hatte. Sie hatte einfach nur dagesessen und zugehört und war mit jeder Enthüllung ein wenig bleicher geworden. »Dana, erzähl uns von Jane.«
    Dana holte tief Luft und sammelte sich sichtlich. »Als ich sie abholte, war sie ziemlich zerschlagen. Jemand hatte sie misshandelt, und das vor nicht allzu langer Zeit.«
    Reagan warf Mitchell einen Blick zu. »Mir sind schon Leute begegnet, die sich selbst verletzten, um die Ermittler auf die falsche Fährte zu locken, aber es ist selten.«
    Dana schob eine Hand unter dem Jackett hervor und presste sich die Fingerspitzen gegen die Schläfe. »Ich habe Anzeichen dafür entdeckt, dass sie sich selbst vor längerer Zeit verletzt hat. Vor so langer Zeit jedenfalls, dass die Narben bereits verblasst sind. Aber sich selbst ins Gesicht schlagen? Diese Platzwunden waren brutal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich so etwas selbst antun kann.«
    Mitchell runzelte die Stirn. »Könnte sie einen Komplizen haben, Buchanan?«
    »In ihren E-Mails stand immer ›wir‹. Ich hatte Probleme, mir vorzustellen, dass sie McMillan so leicht überwältigt haben konnte, aber auf den Bändern habe ich nie jemand anderen außer Jane und Alec gesehen.«
    »War Alec auch misshandelt worden?«, fragte Reagan.
    Dana schüttelte den Kopf. »Wir haben jedenfalls nichts gesehen. Evie hat einmal seinen Rücken untersucht, als Jane gerade zum Rauchen draußen war, aber da hat sie auch nichts entdeckt. Jane hat uns allerdings nie erlaubt, ihn uns intensiver anzuschauen.«
    Reagans dunkle Brauen wanderten aufwärts. »Und das hat Sie nicht misstrauisch gemacht?«
    Danas Augen blitzten trotzig auf. »Zuerst nicht. Unsere Klientinnen haben in der Regel arge Probleme, jemandem zu vertrauen. Das schließt uns anfangs immer mit ein.«
    Reagan ließ sich nicht beirren. »Und später? Sind Sie dann misstrauisch geworden?«
    Danas Schultern fielen nach vorne. »Ja. Bis Sonntag haben wir uns eine Menge Fragen gestellt. Caroline war die Erste, die einen Verdacht hatte, dass etwas nicht stimmte. Jane wurde wütend, als Caroline ihr sagte, sie dürfe im Bad nicht rauchen. Caroline meinte, Jane hätte sie an ihren Ex-Mann erinnert.«
    Mitchells Augen weiteten sich. »Tatsächlich? Wann war das genau?«
    »Sonntagnachmittag, als Evie zu Lillians Beerdigung gegangen ist.«
    Mitchell und Reagan tauschten einen Blick. »Das Timing ist in der Tat interessant«, murmelte Mitchell.
    Dana sah sie entsetzt an. »Oh nein, Mia. Du denkst doch nicht, dass Jane … aber Goodman …«
    »Die Detroiter Polizei sagt, er sitzt bei ihnen ein, seit er seine Frau umgebracht hat.«
    Dana schüttelte den Kopf. »Aber Jane war im Hanover House, als ich Evie Montagabend anrief. Das weiß ich genau. Ich habe extra nachgefragt, ob alle anwesend waren. Ich habe mir Sorgen wegen Goodman gemacht.«
    Ethan erinnerte sich wieder an den Anruf, den sie aus dem Krankenhaus gemacht hatte. Sie hatte sich mit dem Mädchen gestritten, ihr gesagt, sie solle dort bleiben und auf das Haus aufpassen. Nun ergab das Gespräch einen Sinn. »Wer ist Goodman?«
    Dana warf ihm einen knappen Blick zu und zog die Jacke enger um sich. »Eine meiner ehemaligen Klientinnen wurde letzte Woche von ihrem Mann umgebracht. Wir dachten, dass Carolines Unfall ein Racheakt von seiner Seite war. Wir haben auch überlegt, ob er Dr. Lee getötet hat.«
    Er dachte an den wilden Ausdruck in ihren Augen, als sie am Abend zuvor vor seiner Hotelzimmertür gestanden hatte. Nun ergab auch das einen Sinn. Dass ihre Arbeit sie in Gefahr brachte, schien sie nicht weiter zu belasten. Dass ihre Freunde in Gefahr waren, aber sehr wohl. Es machte ihn krank, dass sie sich so wenig um ihre eigene Sicherheit kümmerte. Dennoch gelang es ihm, seine Stimme ruhig zu halten.

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