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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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fortführte.
    Ethan seufzte und setzte seine Geschichte fort. »Ich ging zum Busbahnhof, wie ich es in allen anderen Städten auch getan habe. Habe der Sicherheit dort gesagt, es ginge um einen Sorgerechtsstreit.«
    Reagan zog eine dunkle Braue hoch. »Mit anderen Worten, Sie haben gelogen.«
    Ethan begegnete seinem Blick. »Ich habe gelogen. Ich habe mir alle Überwachungsbänder nacheinander angesehen. Dann bekamen die Vaughns am Montag wieder eine E-Mail.«
    Dana schlug die Augen auf und warf ihm einen verwirrten Blick zu. »Das war, kurz nachdem wir zusammen gefrühstückt hatten«, sagte er sanft, dann straffte er sich und fuhr fort. »Darin hieß es, Alec würde noch leben und dass wir gut daran getan hätten, die Polizei aus dem Spiel zu lassen. Das Lösegeld sollte fünf Millionen betragen, Einzelheiten der Übergabe würden folgen. Ich verfolgte die Mail zu einem Copy-Store zurück. Und entdeckte dieselbe Frau, die ich auf den Bändern in Indianapolis und Columbus gesehen hatte.«
    Mia stoppte ihre Wanderung. Und wandte sich um, um ihn mit größter Verachtung zu mustern. »Und die Polizei hineinzuziehen ist Ihnen nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen?«
    »Natürlich ist es das«, sagte Ethan heiser. »Jede verdammte Minute eines Tages. Aber die Frau hatte Alec und wusste, dass wir noch nichts gemeldet hatten. Verdammt, ich hatte doch gesehen, wozu sie imstande war. Ich habe den Mann im Schuppen gesehen. Sie hat gedroht, Alec umzubringen, und ich habe ihr geglaubt.«
    »Wann hatten Sie denn vor, zu uns zu kommen, Mr. Buchanan?«, fragte Reagan ruhig.
    Ethans Lachen war vollkommen humorlos. »Sobald ich etwas für Sie hatte. Was mit jedem Tag unwahrscheinlicher erschien. Dennoch beschlossen wir, Sie trotzdem anzurufen. Heute Morgen, um es genau zu sagen. Und dann sah ich Dana auf dem Band und konnte nur noch daran denken, Alec zu holen.«
    Mitchell packte einen Stuhl, drehte ihn um und setzte sich rittlings darauf. »Was für E-Mails hat es noch gegeben, Mr. Buchanan?«, knurrte sie.
    Guter Cop, böser Cop. Ethan kannte das Schema. Mitchell und Reagan waren ein gut eingespieltes Team. »Am nächsten Tag – das war gestern – kam eine weitere. Diesmal aus einem Internet-Café in einem Buchladen. In der Mail standen die Angaben für das Konto, auf das das Lösegeld gezahlt werden sollte. Sie hat ihnen bis heute Zeit gegeben, oder das nächste Päckchen würde etwas Kleineres enthalten. Wir hatten keine Ahnung, was sie damit meinte, bis die Vaughns heute Nachmittag eine Sendung bekamen … mit dem blutigen Finger eines erwachsenen Mannes.« Er schluckte. Ein Bild blitzte vor seinem inneren Auge auf. Alecs Hände. Seine unverletzten Hände. Und Ethans Magen hob sich, als er mit aller Gewalt versuchte, den Gedanken niederzuzwingen. »Ich darf mir nicht einmal … Gott.«
    Er sprang auf die Füße, schauderte, stemmte die Hände auf den Tisch. Atmete, so ruhig er konnte, hob dann den Kopf und sah mit verzweifeltem Trotz in Mitchells klare Augen. »Sie hat mein Patenkind, Detective. Wissen Sie, was aus seinem Leben wird, wenn seine Hände verletzt werden? Er ist taubstumm. Er benutzt seine Hände zur Kommunikation. Ich hätte zu Ihnen kommen sollen. Ich weiß, ich hätte es tun müssen, aber ich habe die ganze Zeit nur an Alec gedacht, an einen zu Tode erschreckten und hilflosen Alec.«
    Tödliches Schweigen herrschte in dem ungemütlichen Raum, während Mitchell und er einander anstarrten. Dann sah er eine Bewegung aus dem Augenwinkel, und er spürte, wie Dana ihre Hand über die seine legte, die noch immer fest auf den Tisch gepresst war. Wieder schauderte er, ließ das Kinn auf die Brust sinken und spürte, wie seine Knie nachzugeben drohten. Eine so schlichte Geste, und doch war er es, der nun vollkommen erschüttert war. Es dauerte einen Moment, bis er merkte, wie kalt ihre Hände waren. Sie zitterte und rieb sich den Oberarm mit der freien Hand. Ethan streifte sich entschlossen das Jackett ab und legte es ihr um die Schultern.
    »Geht’s?«, murmelte er, und sie nickte.
    »Wessen Ausweis hat sie dieses Mal benutzt, Mr. Buchanan?«, fragte Mitchell mit nun ruhiger Stimme.
    Ethan begegnete wieder Mitchells Blick und sah, dass die Verachtung beinahe daraus verschwunden war. »Der Name auf dem Ausweis, den sie gestern im Buchladen verwendet hat, war Kristie Sikorski.«
    Mitchell und Reagan wechselten einen Blick. »Wir haben sie gestern Nachmittag gefunden«, sagte Reagan ruhig. »Sie ist

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