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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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passiert, Mrs. Vaughn?«, fragte Dana, und Randi holte erneut tief Atem, wie um sich zu wappnen.
    »Ich wohnte in der Stadt, als es eines Tages an meine Tür klopfte.«
    »Es war Sue«, fuhr Dana sanft fort. »Und sie brauchte Ihre Hilfe.«
    Randi nickte ergeben. »Sie war im achten Monat schwanger. Erzählte mir, dass sie vergewaltigt worden war. Sie weinte Mitleid erregend. Sie könne nicht zu Tante und Onkel gehen. Ich müsse ihr helfen, da schließlich alles meine Schuld sei.«
    »Weil Sie diejenige waren, wegen der vor Jahren die Polizei geholt worden war.«
    Randis Lider schlossen sich. »Ja. Ich war schuld daran, dass ihr Leben verkorkst war, aber ich konnte es wieder gutmachen. Sie meinte, sie bräuchte nur ein Zimmer, bis ihr Baby auf der Welt war.«
    »Aber sie ist nicht geblieben, richtig? Sie haben ihr Sachen für das Baby gekauft und dafür gesorgt, dass sie zum Arzt ging, aber nach ein oder zwei Wochen war sie wieder fort, stimmt’s?«
    Randi schlug die Augen auf, und Ethan sah Verblüffung und Respekt darin. »Genauso war es. Ich habe ihr Vitamine und Babykleidung besorgt. Aber als ich eines Tages von der Arbeit nach Hause kam, hatte sie mein Schmuckkästchen ausgeräumt und drei Paar Schuhe mitgehen lassen.«
    »Und dabei hatten ihre Füße nicht einmal dieselbe Größe«, sagte Dana.
    Randi blinzelte. »Woher wissen Sie das?«
    Dana lächelte freundlich. »Ich bin ein Profi, Mrs. Vaughn.«
    Randi wurde blass. »Tut mir leid, dass ich das gesagt habe.«
    »Schon gut. Ich habe das Potenzial für diese Art von Verhalten erkannt, als ich die Narben an Sues Armen sah. Es ist üblich bei Borderline-Persönlichkeiten. Sie sind so ziemlich die besten Manipulatoren, die es gibt. Ich hatte vor, mich intensiver mit diesem Aspekt zu beschäftigen, aber dann ging alles so schnell und …« Sie brach ab, und ihre Schultern, die eben noch so straff gewesen waren, sackten nach vorn. »Und ich war nicht wirklich bei der Sache.«
    »Sie war in dieser Woche in Danas Haus ziemlich aktiv, Randi«, sagte Ethan und nahm Danas Hand. »Die Polizei glaubt, dass Sue es war, die Danas schwangere Freundin am Montagabend angefahren hat.«
    Randis Blick huschte von Ethan zurück zu Dana. »Und wie geht es ihr?«
    »Sie hat Glück gehabt. Sowohl ihr als auch dem Baby geht es gut.«
    Randi sah betroffen auf ihre Hände. »Es tut mir leid.«
    Dana schüttelte den Kopf. »Sie sind nicht daran schuld. Es war Sue.«
    Randi seufzte müde. »Es tut mir leid, Miss Dupinsky. Ich habe Sie ungerechterweise angegriffen. Ich war unfair.«
    Dana drückte Ethans Hand so fest, dass es wehtat, aber ihre Stimme blieb gleichmäßig. »Schon gut. Aber zurück zu Ihrer Geschichte. Ich vermute, dass ein paar Wochen vergingen, in denen Sie sich um das Baby sorgten, und plötzlich tauchte Sue wieder auf, bat um Verzeihung und weinte, sie sei verzweifelt und so allein gewesen.«
    Randi nickte. »Das trifft es ziemlich gut. Sie flehte mich an, ihr mit dem Baby zu helfen … sie hatte bereits Wehen. Ich brachte sie ins Krankenhaus und blieb während der Geburt bei ihr.« Sie schluckte. »Ich war die Erste, die ihn auf dem Arm hatte. Er war so wunderschön.«
    »Und dann haben Sie sich seiner angenommen, weil Sue nach Belieben kam und ging.«
    Wieder ein Nicken. »Ich fand jemanden, der tagsüber auf ihn aufpasste, wenn ich arbeiten musste, und abends … Abends war es, als ob er mein Sohn wäre. Ich liebte ihn, und er liebte mich. Und ich lebte in ständiger Angst, dass Sue kommen und ihn mitnehmen würde.«
    »Was sie tat.«
    »Ein- oder zweimal, und jedes Mal für ein paar Tage. Sie brachte ihn immer zurück, wenn sie es satt hatte, Mutter und Kind zu spielen. Und Alec war dann immer verdreckt oder hungrig oder krank. Einmal brach sie einfach in meine Wohnung ein und ließ ihn da. Es war ein Glück, dass ich ausgerechnet an dem Tag früher als sonst nach Hause kam. Er war vollkommen ausgehungert, hatte ein Windelekzem und …« Ihre Stimme brach, und Tränen rannen ihr über die Wangen. »Ein paar Wochen später kam Sue zurück. Ich sagte ihr, dass ich das Sozialamt anrufen würde, dass sie als Mutter ungeeignet sei, und sie drehte durch. Sie schlug mich so fest, dass ich zu Boden ging, und drohte, mir Alec wegzunehmen und nie wiederzukommen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.«
    Danas Griff um Ethans Hand hatte sich ein wenig gelockert, und nun ließ sie ihn los, um Randis Knie zu streicheln. »Was war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen

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