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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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dass Rickman etwas damit zu tun hat?«
    »Das können wir wohl nicht ausschließen, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Randi sagt, Cheryl hätte Alec mit ihrem Leben beschützt, und im Kinderzimmer hat ein höllischer Kampf stattgefunden. Lampen zerschmettert, Bilder von den Wänden gerissen. Und ein Einschussloch in einer Wand. Sieht aus wie von einer Neunmillimeter.«
    »Die Waffe, die sie bei McMillan benutzt haben, ist alt und rostig, aber hier brauchte man wohl keine große Treffsicherheit«, sagte Clay grimmig. »Das Ding haben sie garantiert nicht für den Eigengebrauch mitgeschleppt. Es ist im Grunde nutzlos. Wir können also davon ausgehen, dass sie von vornherein geplant haben, McMillan hier zu deponieren, was wiederum bedeutet, dass sie von seiner Anwesenheit wissen mussten.«
    »Er wollte hier bei Cheryl bleiben, während Stan und Randi unterwegs waren. Wenn sie das Haus observiert haben, wussten sie es natürlich. Sie haben Alec irgendwann zwischen Dienstagabend um acht und Donnerstagmorgen Viertel vor acht, als die E-Mail durchkam, entführt. Randi hat am Dienstagabend noch mit Cheryl telefoniert. Cheryl sollte Alec gute Nacht sagen. Er telefoniert nicht.«
    Clay setzte sich in Bewegung, und Ethan folgte ihm. Sie hielten am Anleger an. »Alec ist taub, richtig?«
    »Unter anderem, ja. Er hatte mit zwei Meningitis, knapp einen Monat nachdem Randi und Stan geheiratet hatten. Er wäre daran fast gestorben. Seitdem ist er taubstumm und Epileptiker. Gegen die Epilepsie nimmt er Medikamente. Die Flaschen mit den Tabletten sind aus dem Bad verschwunden. Vor drei Jahren, als Alec neun war, hatte er eine OP wegen seiner Taubheit. Sie haben ihm ein Cochlea-Implantat eingesetzt.«
    »Erklär’s bitte für Nichteingeweihte«, forderte Clay ihn barsch auf.
    »Für Nichteingeweihte ist das ein Hörgerät, das in den Knochen am Ohr implantiert wird. Es fängt den Schall ein wie ein normales Hörgerät, aber anstatt die Laute zu verstärken, übersetzt es sie in Signale, die das Gehirn als Sprache und andere Geräusche interpretieren kann. Alec trägt hinterm Ohr ein Gerät, das die Töne auffängt und übersetzt. Ich habe es in seinem Schrank auf dem Boden gefunden. Ohne das Ding ist er vollkommen taub.« Und nicht in der Lage, sich Hilfe zu holen. Ethan zog eine Grimasse. Er durfte daran nicht mehr denken.
    Clay machte eine unbestimmte Geste. »Und wo ist das Ding jetzt, dieses … Gerät?«
    »Noch auf dem Schrankboden. Ich habe nichts angerührt. Ich dachte, wir sollten uns nach Abdrücken umsehen.«
    »Kann Alec reden?«
    »Nein. Deshalb war Rickman ja hier – sie sollte ihm beibringen, wie man das CI benutzt, um hören und sprechen zu lernen. Alec sträubt sich allerdings dagegen. Er hat zu lange Zeichensprache benutzt.«
    Ethan dachte an die E-Mails von Alec, in denen er sich über das Gerät beschwerte. »Er findet das Ding zu laut. Er würde Kopfschmerzen davon kriegen, sagt er. Die Ärzte haben Randi gesagt, dass er sich dran gewöhnen würde. Bisher kann davon aber keine Rede sein. Er hat schon drei Therapeutinnen vergrault.«
    »Eine kleine Nervensäge?«
    Ethan schüttelte den Kopf. »Höchstens etwas stur. Er ist ein nachdenkliches Kind. Als wir an der Front waren, hat er Richard jede Woche gemailt. Als ich im Krankenhaus lag, hat er mir gemailt.« Seine Kehle wurde eng. »Er nennt mich Onkel Ethan.«
    »Tut mir leid, Ethan. Ich wusste nicht, dass ihr euch so nahe steht.«
    Ethan blickte hinaus auf das stille Wasser der Bucht, in der er die schönsten Jahre seiner Kindheit verbracht hatte, und seufzte, als die Sehnsucht in ihm aufstieg. »Wir sollten uns näherstehen, aber nachdem Richard gestorben war, schien sich alles einfach aufzulösen, und Alec geriet zwischen alle Fronten. Wir schreiben uns, aber Stan erlaubt mir keine Besuche. Ich will nicht einen noch stärkeren Keil zwischen Randi und Stan treiben, also habe ich nie darauf bestanden. Aber ich hätte vielleicht einfach trotzdem kommen sollen.«
    »Ethan, warum hasst Stan dich so?«
    Ethan grunzte. »Gute Frage. Er ist der Meinung, dass Richard sich niemals nach Afghanistan hätte schicken lassen, wenn ich ihn nicht darum gebeten hätte, und dann wäre er natürlich noch am Leben. Aber Richard wollte es unbedingt. Er hatte die ganze Zeit schon darauf gewartet, sich darauf vorbereitet. Er konnte Farsi, du meine Güte. Wir brauchten ihn unbedingt. Aber ich glaube, dass Stan mich schon lange vorher nicht leiden konnte. Als wir Kinder waren,

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