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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Unterstellungen?«
    Lou lächelte. »Ja, keine Sorge, den kriegen Sie schon. Mr. Lewis, es wird Sie vielleicht interessieren, dass Ihre Schwester in Chicago ist, wo sie seit Montag vier Menschen umgebracht hat. Zählen Sie noch McMillan, Rickman und eine andere Person in Morgantown hinzu, haben wir sieben Tote.« Lewis zog den Kopf ein, machte aber keine Anstalten, etwas abzustreiten.
    »Wie groß sollte Ihr Anteil am Lösegeld sein, Mr. Lewis?«, fragte Lou mit aufrichtigem Interesse. »Eine Million? Zwei?« Lewis’ Blick flackerte. Seine Augen verengten sich. Lou konnte wachsenden Zorn darin erkennen. »Oh, so ist das also«, sagte sie. »Sie hat Ihnen weit weniger versprochen. Das dachte ich mir schon.« Sie griff in ihre Brieftasche und holte eine Kopie der E-Mail heraus, die Conway an die Vaughns geschickt hatte. »Schauen Sie mal, Mr. Lewis. Der Preis für den Jungen, den Sie beide entführt haben, ist fünf Millionen.«
    Lewis schwieg immer noch, aber seine Hände krallten sich in seine Oberarme. Fest.
    Lou beugte sich vor. »Früher oder später werden wir in der Lage sein, Sie damit in Verbindung zu bringen, Mr. Lewis. Und wenn ich eigenhändig jede Oberfläche einstäuben muss – Ihre Fingerabdrücke finde ich schon. Aber zum Glück habe ich Hilfe. Entführung ist ein Verbrechen, das die Bundesagenten beschäftigt. Die freuen sich schon drauf, denn Sie haben nicht nur ein Kind entführt, sondern auch Cheryl Rickman, die nun tot ist.«
    »Wir haben doch bereits festgestellt, dass mein Klient ein Alibi für den Mord an Rickman hat«, erklärte der Verteidiger eisig. »Falls Sie nichts haben, was der Diskussion würdig ist, würde ich sagen, dass wir jetzt fertig sind.« Er stand auf, nahm Lewis’ Arm und führte ihn zur Tür.
    »Sue hat einen Pass und ein Ticket nach Frankreich«, sprach Lou die halbe Lüge aus und sah, wie Lewis, der gerade über die Schwelle treten wollte, verharrte. Er drehte sich um. Seine Augen waren kalt.
    »Sie wird Sie fallen lassen und alles auf Sie abwälzen, Mr. Lewis«, sagte Lou freundlich. »Wollen Sie ihr das erlauben?«
    Sein Anwalt flüsterte ihm etwas ins Ohr. Lewis nickte. »Was haben Sie anzubieten?«
    Lou zuckte die Achseln. »Kommt darauf an, was er zu sagen hat.« Sie klopfte auf den Tisch. »Reden Sie mit mir, Bryce. Wir sind Ihre einzige Hoffnung, denn wir wollen Ihre Schwester weit mehr, als wir Sie wollen.«
    Lewis ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. »Es war ihre Idee.« Er schaute auf, und die Müdigkeit kämpfte mit dem Zorn in seinen Augen. Plötzlich sah er aus wie siebzehn. »Niemandem sollte etwas passieren.«
    Lou holte ihr Notizbuch heraus. »Wir hören.«

Chicago
    Donnerstag, 5. August, 16.45 Uhr
    Sandys Freunden zu begegnen war eine emotionale Erfahrung gewesen. Sie waren von Schmerz und Wut überwältigt gewesen, aber sie hatten geholfen und Dana Zugriff auf Sue Conways Akte gewährt. Diese Akte war ziemlich dick gewesen, denn in ihrer Jugend hatte Sue mit einer ganzen Menge von Sozialarbeitern zu tun gehabt. Es war hart für Dana, die Akte zu lesen und gleichzeitig anzuerkennen, dass die Frau, die Evie und Alec festhielt, selbst so vieles durchgemacht hatte. Nur Dana durfte die Akte lesen; bei aller Hilfsbereitschaft waren Sandys Kollegen doch darauf bedacht, nach ihrem Berufsethos zu handeln.
    Nun, wieder im Hotelzimmer, saß Ethan vor seinem Laptop. »Okay, ich bin jetzt auf der Website von Sues Bank. Ich habe zwei Cookies auf dem Computer gefunden, den sie gestern benutzt hat. Zwei Konten. Sie deponiert das Geld erst auf dem ersten und transferiert es dann auf das zweite, von dem sie glaubt, dass wir nichts davon wüssten.«
    »Und jetzt musst du ihr Passwort knacken«, murmelte Dana.
    »Sagen Sie uns, was Sie gefunden haben«, forderte Clay sie auf.
    Als sie aus dem Archiv gekommen war, hatte Ethan begonnen, sie zu löchern, aber sie musste so elend ausgesehen haben, dass er sofort damit aufhörte. Doch ihre Pause war vorbei. Es war Zeit, zu reden.
    »Sues Mutter war drogenabhängig, aber es gelang ihr stets, den Behörden einen Schritt voraus zu sein, bis eines Tages das Jugendamt kam und Bryce und Sue wegholte. Bryce war noch ein Kleinkind. Ihre Mutter finanzierte ihre Drogen mit Prostitution.« Sie sah Ethan an. »Ihre Mutter hat Sue ab und an verkauft, wenn sie sich danebenbenommen hatte. Scheinbar war das ihre Art, zu strafen.«
    Ethan erbleichte. »Mein Gott.«
    »Und so hat Sue Sex schon früh mit Macht gleichgesetzt.«
    »Und

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