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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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mit Bestrafung«, fügte Clay leise hinzu.
    Dana nickte. »Ja. Ihre Mutter hat sie darauf gedrillt, dass Sozialarbeiter miese Typen sind, die nur darauf aus waren, sie zu holen. Sie sind ständig umgezogen, um den Behörden aus dem Weg zu gehen. Das passt alles ganz gut zu den Schnittnarben, die ich auf ihren Armen gesehen habe. Meistens verletzen sich Mädchen, deren Leben ein einziges Chaos ist. Sie versuchen, ein gewisses Maß an Kontrolle auszuüben. Und als Kind hatte sie so gut wie gar keine Möglichkeit, Einfluss auf etwas zu nehmen.«
    »Ich würde sagen, dem hat sie abgeholfen«, bemerkte Ethan trocken.
    »Ja«, stimmte Dana zu. »Das würde ich wohl auch sagen. Sue war bei ihren Pflegeeltern genau so, wie Randi sie beschrieben hat. Selbstzerstörerisch, rebellisch, gewalttätig. Sie behauptete, ihre Pflegeeltern hätten sie missbraucht, aber es gab keine Beweise, die die Anschuldigung gestützt hätten, und die Familie hatte einen makellosen Ruf. Für Sue war Sex Macht, und sie versuchte, ihn genau dazu einzusetzen. Schließlich lief Sue weg und suchte ihren Vater. Er war gerade aus dem Gefängnis gekommen.«
    »Da lässt sich ein Muster erkennen«, sagte Clay.
    »Wie immer im Grunde. Der Vater beantragte das Sorgerecht für Sue und bekam es, aber nicht das für Bryce. Sie durften ihn besuchen, daher wusste sie, wo er wohnte. Eines Tages nahm sie ihn mit.«
    Clay stieß einen Pfiff aus. »Genau wie Randi.«
    »Ja, ich weiß. Es ist irgendwie unheimlich. Der Vater fuhr mit Sue und dem kleinen Bryce im Wagen in Richtung Süden, als er auf die schlaue Idee kam, einen Laden zu überfallen, der rund um die Uhr geöffnet hatte. Was Bryce später ebenso machte.«
    »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, sagte Ethan.
    Dana seufzte. »Dad wird von der Polizei erschossen. Sue, sie ist gerade zwölf, sieht es, gerät in Panik, setzt sich ans Steuer und fährt den Wagen zu Schrott. Die Sozialarbeiter sammeln sie und Bryce auf, aber dieses Mal tritt die Tante auf den Plan. Mom ist an einer Überdosis gestorben, und Sues Tante Lucy hofft, das Richtige zu tun.«
    Ethan bearbeitete die Tastatur. »Okay, ich habe das erste Konto hier. Gib mir ein paar Namen.«
    »Ihr Vater hieß Walter«, sagte Dana.
    »Gut. Wann geboren? Dieses Passwort verlangt Buchstaben und Zahlen.«
    Dana sah auf ihre Notizen. »1955.«
    Er tippte und jubelte. »Verdammt, das war ja fast zu leicht. Walter1955. Kein Geld mehr auf dem ersten Konto. Schauen wir mal, ob dasselbe Passwort auch für das zweite Konto gültig ist.« Die Tasten klackerten. »Na ja, das wäre auch zu viel Glück gewesen. Wann ist er gestorben? Walter?«
    Dana sah nach. »1987.«
    »Bingo.« Ethan trommelte mit den Fingern auf den Tisch und wartete. »Und … neunzehntausend achthundert im Plus. Neue Transaktionen … Fünftausendzweihundert an die Western Union.« Er tippte wieder rasch etwas ein und blickte dann auf. »Die Filiale befindet sich in dem Einkaufszentrum, von dem sie gestern angerufen hat.«
    »Wir müssen Mia und Abe Bescheid geben«, sagte Dana. »Was willst du mit dem Geld machen?«
    Ethan stieß den Atem aus. »Ich würde es ihr gern abnehmen, nur um ihr richtig auf die Zehen zu treten, aber dann weiß sie, dass wir ihr auf den Fersen sind. Sollen Reagan und Mitchell eine Entscheidung treffen. Ruf sie an, Dana, und sag ihnen, dass wir reden müssen.«

Chicago
    Donnerstag, 5. August, 18.00 Uhr
    D ann schieß los«, sagte Mia und ließ sich auf einen Stuhl im Konferenzsaal des CPD fallen.
    Sie hatten ausgelost, dass Dana reden sollte, also fing sie ohne Umschweife an. »Wir haben Zugang zu Sues Bankkonten.«
    Abe hüstelte. »Wie meinen?«
    Mia bedachte ihn mit einem missbilligenden Blick. »Will ich wissen, wie ihr da reingekommen seid?«
    »Wir haben nichts Illegales getan«, sagte Dana trotzig. »Ethan hat sich den Computer angesehen, den sie gestern benutzt hat. Dann hat er ihr Passwort herausgefunden.«
    Mia rieb sich die Stirn, und als sie zu sprechen begann, hatte sie ihren Zorn kaum unter Kontrolle. Dana hatte sie noch nie so erlebt. »Und er hat einfach geraten? Was ist er – Nostradamus oder was? Dann kann er ja vielleicht auch erraten, wo Conway sich aufhält, denn
wir
wissen es leider nicht!«
    Dana warf Abe einen Blick zu, der den Kopf schüttelte. »Was ist passiert?«
    »Wir haben den Optiker gefunden«, sagte Abe mit einem Seufzen.
    »Wer?«, fragte Dana schlicht.
    »Ein Typ in Lincoln Park. Seine Frau fand ihn vor zweieinhalb Stunden

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