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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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war da.

Chicago
    Freitag, 6. August, 18.00 Uhr
    Ethan wartete, bis der Wagen hielt. Beinahe hielt. Dann war er schon aus der Auto und lief auf den letzten Wagen einer langen Reihe Fahrzeuge des Sondereinsatzkommandos zu, die die Straße vor dem leer stehenden Gebäude blockierte.
    Ethan blieb schwer atmend stehen. Er sah, wie ein Dutzend Männer und Frauen in voller Ausrüstung die Umgebung absperrten. Er wagte nicht, näher heranzugehen. Clay sah mit kritischem Blick zu und nickte anerkennend. Das bedeutete eine Menge, dachte Ethan. Die Polizei von Chicago wusste, was sie tat. Sie hatte die Lage unter Kontrolle. Und nun gelang es auch Ethan, seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen.
    »Sie holen sie raus«, murmelte Ethan.
    »Das werden sie«, sagte Clay.
    »Sie müssen sie rausholen.« Ethan fragte sich, wie oft er diesen Satz schon ausgesprochen hatte, aber Clay erwiderte stets das, was er hören musste.
    »Du wirst sie zurückbekommen«, sagte sein Freund nun auch wieder. »Sie ist eine starke Frau. Sie hält durch.«
    Sie hält durch.
Dana Dupinsky war keine Frau, die bei ein wenig Gefahr zusammenbrach. Sie war keine Frau, die bei den ersten Anzeichen von Ärger die Flucht ergriff. Bis zu diesem Augenblick hatte Ethan nicht gewusst, dass er genau darauf gewartet hatte. Auf eine Frau, die durchhielt. Die nicht weglief. Die, die für ihn gemacht war. Sie war es.
    Aber, verdammt – wäre sie ängstlicher gewesen, hätte er nun nicht um sie fürchten müssen.
    Clay verspannte sich, und Ethan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Sondereinsatzkommando. »Was ist los? Warum gehen sie nicht rein?«
    Clay hob die Achseln. »Ich weiß nicht.«
    Dann zerriss ein Schuss die Luft, und Ethans Herz setzte einfach aus. Der Schuss kam aus dem Gebäude. Wo Dana war. »Oh, Gott, Clay.« Er packte Clays Arm, als die Leute des Teams ins Gebäude stürmten und die Kellertreppe hinabliefen.
    Noch ein Schuss. Wieder im Gebäude. Und sie warteten, er und Clay. Warteten, dass etwas geschah. Dass sie etwas erfuhren. Irgendetwas. Aber es war nichts zu hören.

Wight’s Landing
    Freitag, 6. August, 19.00 Uhr
    Huxley folgte Lou in ihr Büro. »Hat Lewis uns geholfen?«
    »Nein.« Lou rieb sich die Stirn. »Verdammt, Huxley, Dana Dupinsky war ein so netter Mensch. Ein bisschen viel Johanna von Orleans, aber sehr, sehr nett dabei. Ich glaube, sie und Ethan Buchanan hätten ein ziemlich hübsches Paar abgegeben.«
    »Glauben Sie denn, dass sie schon tot ist?«
    »Wenn sie sie nicht bald finden, ist sie es ganz sicher.«
    Dora erschien mit einer Flasche Aspirin. »Anruf auf Leitung drei. Dieser Sheriff Eastman.«
    Lou griff hastig nach dem Telefon. »Hier Sheriff Moore. Was ist los?«
    »Ein Akt der Gnade«, erwiderte Eastman. »Aus der Güte seines Herzens. Lewis gibt Ihnen die Handynummer seiner Schwester. Mehr weiß er nicht.«
    »Ich habe einen Stift. Diktieren Sie.«

Chicago
    Freitag, 6. August, 18.05 Uhr
    »Polizei!« Mia folgte dem Team die Treppe hinab und durch die Tür in eine schwarze Höhle. Kein einziger Lichtschimmer drang von außen hinein. Einer der Officer ertastete den Lichtschalter, aber nichts geschah. Sie schwärmten aus, suchten Deckung hinter Stützbalken und anderen Gegenständen, die breit genug waren, um einen Körper zu schützen. Ein anderer Officer leuchtete mit einer starken Lampe und beschien die Deckenbeleuchtung. Sie war zerschossen. Also hatte einer der Schüsse die Lampe getroffen, keinen Menschen. Als der Boden abgeleuchtet wurde, entdeckten sie die Gestalt.
    Mia stieß den Atem aus, als sie erkannte, dass es sich um einen Mann handelte. »Dana?«, rief sie. Betete um eine Antwort. Ein Stöhnen.
Irgendetwas.
Aber da war nichts. Die Enttäuschung fraß sich tief ein.
    Der Anführer des Teams erschien an ihrer Seite. »Wir gehen mit Infrarotbrillen hinein«, sagte er ruhig. »Dann sehen wir sie.«
    Mia sah sich um und versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen. »Wir bleiben hier.«
     
    Danas Atem kam rasch und flach. Es tat weh. Rippen und Rücken schmerzten von Sues Tritten, ihr Gesicht von den Schlägen. Aber der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem kalten Druck des Laufs an ihrem Hinterkopf, der zu ihrer eigenen Waffe gehörte. Sie waren ganz hinten im Keller angelangt, und ihre Wange presste sich gegen den Maschendraht eines Mietkellers. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, als Familien ihre Sachen hier verstaut hatten. Falls Mia sich nicht beeilte, würde Dana hier sterben. Sue

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