Der Rache Suesser Klang
zurück an die Wand sinken. »Nein. Ich bin nicht kugelsicher.«
»Du kannst Evie nicht ausschimpfen, weil sie zu einer Beerdigung geht, und dann selbst durch die Nacht laufen. Wenn du nicht an deine eigene Sicherheit denken willst, dann denk an meine.« Sie verschränkte die Arme über ihrem Bauch. »All dieser Stress ist ganz schlecht für mich. Ich muss umsichtig behandelt werden. Ich bin momentan schwer empfindlich.«
Dana schnaubte. »Ausgerechnet.« Sie wandte den Kopf, um Caroline zu betrachten. »Evie ist schon wieder stinksauer auf mich.«
»Und ich würde sagen, dieses Mal ist sie im Recht. Warum hast du mich nicht angerufen?«
»Weil du schwer empfindlich bist.«
Caroline zeigte ihr Grübchen. »Touché.« Dann wurde sie wieder ernst. »Geh nach Hause. Ich fange die Frau ab und bringe sie dir.«
»Sie wird sich vor Max fürchten.«
Caroline schüttelte den Kopf. »Das sagst du immer. Aber ich denke, das kriegen wir hin.«
»Nein.« Müde schloss Dana die Augen. »Und jetzt Schluss mit der Diskussion.«
»Aber …« Doch Caroline brach ab. »Gnade. Da ist
er.
«
Dana öffnete die Augen und riss sie weit auf. »Lieber Himmel.« Ja, da war er. Ethan Buchanan persönlich. Er kam mit dem Mann, der, wie sie wusste, der Security-Manager war, aus dem Büro des Busbahnhofs. Ethan und Bush schüttelten sich die Hände, und Ethan setzte sich in ihre Richtung in Bewegung. Hinter ihr lag der Ausgang.
Dana zog Caroline aus dem Schatten. »Komm. Ich will nicht, dass er meint, ich würde mich immer hier im Dunkeln rumdrücken. Du und ich sind hier, um eine Freundin abzuholen, die zu schusselig war, sich den Abfahrtstermin vom Bus heute Morgen zu merken. Deswegen war ich heute Morgen hier, und deswegen bin ich jetzt auch hier. Alles klar?«
»Ja, doch. Autsch. Zieh nicht so fest.« Caroline grinste breit. »Ich muss umsichtig behandelt werden.«
»Herrgottnochmal.« Dana hielt neben einer Sitzreihe an. »Dann setz dich schon.« Sie schaute auf und sah, dass Ethan sie schon entdeckt hatte.
Er war stehen geblieben und starrte sie an, und wieder spürte sie seinen Blick wie eine Berührung, die ihr durch Mark und Bein ging. Wieder begann ihre Haut zu prickeln und ihr Herz zu rasen.
Er setzte sich erneut in Bewegung und verringerte die Distanz zwischen ihnen mit raschen, kräftigen Schritten. Ihr stieg das Blut in die Wangen. Sie überlegte, was sie zu ihm sagen sollte, und spürte, wie ihr Gesicht noch heißer wurde, als sie an die aufregenden Bilder dachte, die sie am Nachmittag heimgesucht hatten.
Und dann war er da, stand vor ihr. Blickte sie an mit diesen ruhigen grünen Augen. Und sie wäre am liebsten in Ohnmacht gefallen. »Hallo.«
Er lächelte. »Auch hallo. Verfolgen Sie mich, Dana?«
Dana erwiderte das Lächeln, während jeder Nerv in ihrem Körper »Pling« machte. »Nein, leider nicht. Meine Freundin hat nur wieder angerufen, genau wie ich es erwartet hatte.«
Er sah über ihre Schulter und betrachtete Caroline. »Ich finde nicht, dass sie sehr schusselig aussieht.«
Caroline kicherte. »Hiev mich hoch, Dana, damit ich deinem Kriegshelden würdevoll begegnen kann.«
Dana entging nicht, dass seine Augen sich weiteten, als er eine Hand ausstreckte, um Caroline auf die Füße zu ziehen. »Bitte vorsichtig, Ma’am. Ich habe schon viele Dinge im Leben gemacht, aber Kinder zur Welt bringen gehört nicht dazu.«
Caroline zupfte ihr Schwangerschaftsoberteil zurecht und schüttelte dann die Hand, die er ihr bot. »Ich bin nicht die schusselige Freundin. Ihr Bus hat eine Stunde Verspätung. Und meine Wehen werden auch nicht gleich einsetzen, keine Sorge. Ich bin Caroline Hunter, Danas nicht-schusselige Freundin.«
»Na ja, das wollen wir noch mal sehen«, knurrte Dana. »Das letzte Wort dazu ist noch nicht gesprochen. Caroline, das ist Ethan Buchanan.«
»Schön, Sie kennen zu lernen, Mr. Buchanan.«
»Nennen Sie mich bitte Ethan.« Er begegnete Danas Blick, und sie sah die dunklen Schatten der Müdigkeit auf seinem Gesicht. Aber es war mehr als nur schlichte Müdigkeit. Sie sah Sorge und etwas, das Verzweiflung sehr nah kam. Das Lächeln auf seinen Lippen erreichte nicht annähernd seine Augen. »Also gibt es wirklich eine schusselige Freundin. Ich gebe zu, ich hatte meine Zweifel.«
Sie wünschte sich so sehr, die Hand heben zu können und ihm die Sorge aus dem Gesicht zu streicheln, doch sie hielt die geballten Fäuste an ihren Seiten. »Also sind Sie wirklich ein Sicherheitsberater. Ich
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