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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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verschworen, ihr all die Jahre ihres Lebens zu stehlen. Und sie alle würden dafür bezahlen, bevor die Woche verstrichen war.
    Aber sie hatte auch eine Liste von Namen, an die bessere Erinnerungen geknüpft waren. Ihre Partner beim Transport des Zeugs. Ihr Produkt war erlesen gewesen. Sie hatten es selbst importiert. Waren direkt an den Zollkötern im Flughafen vorbeigegangen, und es war wie ein Rausch gewesen zu wissen, dass sie es niemals finden würden, dass sie sie ausgetrickst hatten … ein Adrenalinschub erster Güte, ein Gefühl der Macht. Herrlich. Aber dann waren sie verraten worden. Und gefasst.
    Soweit es Sue betraf, waren Vickers und die anderen nur Nebenfiguren. Das Hauptziel, das Zentrum ihrer Rache, war die Person, die sie verraten, die alles in Gang gesetzt hatte. Die Person, die ihr Geschäft zunichte gemacht hatte. Ihre Leben zerstört hatte.
Mal sehen, ob die anderen noch ebenso viel von unserer ehemals engen Verbindung halten wie ich.
    Donnie Marsden war ihr Anführer gewesen und vor langer Zeit ihr Liebhaber. Donnie hatte sieben von seinen zehn Jahren absitzen müssen. Er war jetzt ein Buchmacher, aber man munkelte, dass er immer noch eine Hand in der Keksdose hatte. Sie wählte seine Nummer und hörte hektische Geschäftigkeit im Hintergrund. »Donnie, hier ist Sue.«
    Einen Moment lang herrschte verblüfftes Schweigen, das sich ein wenig zu lang hinzog, dann seufzte Donnie. »Herrgott, Suze, was hast du getan?«
    Sie presste die Kiefer zusammen.
James.
»Du hast offenbar Besuch bekommen. Wie viel hat er dir geboten?«
    »Fünfzehn.«
    Sue war nicht sicher, ob sie verärgert oder beleidigt sein sollte. »Scheiße.«
    Donnie lachte leise. »Jetzt schmoll nicht, Suze. Und mach dir keine Sorgen. Ich bin frisch genug, um dich nicht für fünfzehn zu verkaufen. Sechzehn vielleicht. Aber dein Kumpel wollte nicht handeln.«
    »Gut für dich, Donnie«, sagte Sue trocken. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich das zu schätzen weiß.«
    »Und warum rufst du ausgerechnet jetzt an? Ich habe gehört, du bist vor Monaten rausgekommen.«
    »Wie würde es dir gefallen, den kleinen Vogel zu erwischen, der dich in den Käfig gesteckt hat?«
    Donnies Stimme war ernst. Und kalt. »Du weißt, wer uns verpfiffen hat?«
    Sie hatte es von Anfang an gewusst. Aber sie hatte das Geheimnis für sich behalten, weil sie warten wollte, bis sie sich auf ihre Art rächen konnte. »Allerdings. Interessiert?«
    »Mir den Kerl zu greifen, der mir sieben Jahre meines Lebens gestohlen hat? Und ob. Was hast du vor?«
    »Das sag ich dir, wenn es so weit ist. Halt dir am Wochenende einfach Zeit frei.«
    »Also gut. Ich warte. Aber, Suze, du solltest wirklich auf dich aufpassen. Dieser Freund von dir hat es ernsthaft auf dich abgesehen. Was hat er mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Nichts. Ich muss ihm bloß aus dem Weg gehen, bis diese Sache hier erledigt ist.« Bis das Spiel sein Ende erreicht hatte.
Bis ich gewonnen habe.

Chicago
    Sonntag, 1. August, 22.45 Uhr
    Dana zog sich weiter in den Schatten zurück und lehnte sich müde gegen die Mauer im Busbahnhof. Der Bus hatte eine Stunde Verspätung, das hatte ihr heute Abend wirklich noch gefehlt. Ihr Nacken war steif, weil sie so lange über dem Führerschein gesessen hatte, aber noch schlimmer war der Frost, den Evies kalte Schulter ausströmte.
    »Du hast aber lange gebraucht, Liebes«, sagte eine amüsierte Stimme.
    Dana fuhr so heftig zusammen, dass sie sich beinahe den Kopf an der Wand gestoßen hätte. Caroline stand ein paar Schritte von ihr entfernt. »Was machst du denn hier?«
    »Ruby hat gehört, wie du Evie gesagt hast, dass du heute herkommen würdest, und Ruby hat es Beverly erzählt, die wiederum mich angerufen hat. Unter den gegebenen Umständen fanden wir alle es nicht besonders gesund, dass du noch einmal allein hier herumlungerst.«
    Dana beäugte Carolines ausladende Körpermitte misstrauisch. »Ausgerechnet du willst mich vor Goodman beschützen? Mit was – einer Bauchnuss? Oder hast du vor, dich einfach auf ihn draufzusetzen?«
    Caroline zog eine Braue hoch. »
Ich
bin nicht allein gekommen.« Sie warf einen Blick in den Wartesaal, wo Dana einen ihr wohl bekannten Stock und einen großen Mann sah, der Zeitung las.
    »Max«, murmelte Dana. »Du bist verrückt, weißt du das?«
    »Ach, und du nicht? Hier einfach mutterseelenallein mitten in der Nacht herumzustehen? Glaubst du wirklich, du bist kugelsicher?«
    Mit einem Seufzen ließ Dana ihren Kopf

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