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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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willst.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Vielleicht bald. Im Augenblick müssen wir einfach nur zur Ruhe kommen.«
    Evie versuchte ihr Drei-Punkte-Lächeln. »Wir wollen wirklich nur helfen.«
    Jane zögerte. »Vielen Dank«, murmelte sie schließlich. Den Blick wieder zu Boden gerichtet, schlüpfte sie an Dana vorbei ins Zimmer. »Ich bin müde. Ich denke, ich werde auch ein bisschen schlafen.«
    Evie verließ das Zimmer, als Jane ihnen auch schon die Tür vor der Nase zudrückte. Dana bedeutete Evie, mit ihr ans Ende des Flurs zu gehen. »Was immer du tun willst, tu es. Aber solange du noch hier bist, hilf mir bitte, ein Auge auf Erik zu haben. Ich war auch den größten Teil der Nacht auf, aber ich habe von den beiden nichts gehört. Egal was Jane sagt, ich meine, er schläft viel zu viel. Und die Verbrennung auf seiner Wange ist ziemlich frisch. Trotzdem hat sie noch nicht nach einem Arzt gefragt.«
    »Ich habe heute Nachmittag antibiotische Salbe aufgetragen«, sagte Evie ruhig. »Vielleicht lässt sie mich das morgen ja noch einmal tun. Und jetzt bin ich auch müde. Ich denke, ich mache für heute Schluss.«
    Nachdem Evie ihre Tür leise geschlossen hatte, stand Dana allein im Flur. Allein in einem Haus voller Frauen. Mit einem Seufzen machte sie sich auf den Weg die Treppe hinunter. Bis sie am Busbahnhof sein musste, war nicht mehr genug Zeit, um an Schlaf auch nur zu denken, aber sie hatte ausreichend Arbeit, um sich zu beschäftigen. Beverly würde am Mittwoch gehen, und sie musste die Papiere noch fertig stellen.
    Sie schloss sich in ihrem Büro ein, zog weiße Handschuhe über und holte das nötige Werkzeug aus ihrer Schublade. Stifte, Rasierklingen, Laminierfolie. Und blickte düster auf die Utensilien herab.
Habe ich je in Betracht gezogen, Hanover House den Rücken zu kehren?
Dana wusste, dass es keinen Unterschied machte, was sie in Betracht zog oder nicht. Dies hier war ihr Leben. Sie hatte das Recht auf jedes andere eingebüßt. Am Ende würde immer nur die Arbeit stehen, und das musste genügen.
    Resolut schüttelte sie die latente Unzufriedenheit ab und fügte die Teile für Beverlys Führerschein zusammen. Sie blinzelte, als sie statt Beverlys Foto das Bild Ethan Buchanans vor sich sah. Der ernste Ethan Buchanan mit der Marines-Kappe. Sie hätte gern gewusst, ob es ihm fehlte. Sein Leben als Marine.
    Er war wirklich ausgesprochen attraktiv. Das hatte Caroline ihr nicht erst sagen müssen. Allein der Gedanke, wie attraktiv er war, machte ihre Handflächen unter dem Stoff der Handschuhe schwitzig. Und es war so verdammt lang her. Sie hatte vielleicht kein Recht auf ein persönliches Leben, aber sie hatte durchaus Bedürfnisse. Die schon lange nicht erfüllt worden waren. Er war offensichtlich interessiert. Und er wohnte nicht in Chicago. Wenn er seine Geschäfte hier erledigt hatte, würde er nach Hause gehen. Nach Washington. Auf Nimmerwiedersehen. Es konnte funktionieren.
    Sie schloss die Augen und legte die Handflächen auf den Tisch. Ein Abenteuer. Sie dachte tatsächlich über ein kleines Liebesabenteuer nach. Sie schluckte, als ihr zu Bewusstsein kam, was sie da vorhatte. Sie zog eine Affäre mit einem Mann in Betracht, den sie praktisch nicht kannte. Mit einem Mann, der ihren Puls beschleunigte, ihre Haut zum Prickeln brachte und in ihrer Fantasie eine Serie von Bildern auslöste, die alle zerwühlte Laken und sich darauf wälzende Körper zum Inhalt hatten. Heißer, schwitziger Sex. Sie presste die Schenkel zusammen und holte sehr tief Luft. Es war lange her, dass sie Sex gehabt hatte, schwitzig oder nicht. Und es fehlte ihr. Und wie es ihr fehlte.
    Sie war sicher, dass er ziemlich gut im Bett war. So gut, dass es eine lange Zeit vorhalten würde. Denn wer konnte schon wissen, wann ihr wieder ein Mann wie Ethan Buchanan über den Weg lief? Was für ein Mann er auch sein mochte.
    Sie zog eine Affäre mit einem Mann in Betracht, den sie kaum kannte. Na, dann sieh zu, dass du ihn besser kennen lernst, drängte die Stimme in ihrem Kopf. Sie zog den Handschuh ein Stück hinauf, um auf ihre Uhr zu sehen. Keine zehn Stunden mehr bis zum Frühstück. Bis sie ihn besser kennen lernen konnte. Danach würde sie entscheiden. Im Augenblick musste sie einen Führerschein basteln.
     
    Sues Handflächen schmerzten, als ihre Nägel sich hineinbohrten, aber der Schmerz tat ihr gut. Es würde ihr allergrößtes Vergnügen bereiten, diesen beiden neugierigen Schlampen zu sagen, wohin sie sich ihre Hilfe stecken

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