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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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noch nie in Rage gebracht.« Sie sagte es, als ob sie es nicht recht glauben konnte. »Und andere? Oder anderes? Was macht dich denn wütend?«
    Das war eine gewichtige Frage, eine, die sorgsame Überlegung erforderte. Er schaute von seinem Teller auf. »Bist du sicher, dass du nicht doch mein Sternzeichen, meine Telefonnummer und meine Lieblingsfarbe wissen willst?«
    Sie grinste. »Eigentlich schon, aber wenn du lieber darüber reden willst, nur zu.«
    Sein Blick fixierte ihre vollen Lippen, und er fragte sich wieder, wie sie sich wohl auf seinen anfühlen würden. Dann sah er ihr wieder in die warmen, wachen Augen, und plötzlich erschien ihm ihre Frage gar nicht mehr so schwer zu beantworten. »Löwe, 205–555–8943, und Blau. Leute, die auf der Autobahn langsam fahren, Leute, die nicht zu ihrem Land stehen, und Leute, die kleinen Kindern etwas antun.«
    Sie sog scharf die Luft ein. Nickte beim Ausatmen. »Klingt vernünftig. Wirst du jetzt, wo du die schlechten Nachrichten erhalten hast, wieder nach Hause fahren?«
    »Muss ich irgendwann. Wann immer sie anrufen.«
    »Kann ich dir helfen, Ethan?«
    Er schüttelte den Kopf, war aber gerührt. »Nein, dabei leider nicht. Aber danke für das Angebot. Machst du so was immer?«
    »Was?«
    »Leuten Hilfe anbieten, die du kaum kennst? Gestern die alte Frau mit der Tasche, heute bin ich es.«
    Ihr Lächeln war seltsamerweise selbstironisch. »Du bist nicht der einzige Samariter, der hier herumlungert. Im Übrigen dachte ich, ich würde dich so ein bisschen besser kennen lernen.« Sie streichelte seine Handfläche, bevor sie ihre Hand zurückzog. »Wie lange ist es her, dass du geschlafen hast, Ethan? Und ich rede nicht von dem Nickerchen in der Bahn.«
    Er verzog das Gesicht. »Eine ganze Nacht lang? Ich glaube, am Donnerstag.«
    »Dann sieh zu, dass du dich hinlegst.« Sie betrachtete ihn ruhig. »Ich kenne einen Hotdog-Laden in Wrigleyville, in der Nähe von der Bar, wo wir gestern gegessen haben. Die besten Hotdogs in der Stadt.«
    Er musste lächeln. »Willst du dich mit mir verabreden? Ohne Carolines Hilfe?«
    Sie erwiderte das Lächeln, und sein Herz vollführte einen kleinen Tanz in seiner Brust. »Sieht ganz so aus. Wie wäre es mit sieben Uhr heute Abend? Wenn du nicht da bist, dann versteh ich das.«
    »Wie kann ich dich erreichen, wenn ich aufgehalten werde?«
    Ihre Miene wurde gequält. »Bist du böse, wenn ich dich bitte, Betty anzurufen?«
    »Nein«, sagte er und sah ihre Erleichterung. Und fragte sich, wer in ihrer Vergangenheit so wütend auf sie gewesen war, dass sie sich nun schon zweimal in fünf Minuten vergewissern musste, wie es um seine Laune stand. Er zog eine Visitenkarte aus seiner Tasche. »Die Nummer, die ich dir eben genannt habe, ist meine Handynummer. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.«
    »Okay.« Sie blickte auf ihre Uhr. »Ich muss jetzt langsam zur Arbeit zurück.«
    »Ich bringe dich zu deinem Wagen.«
    Draußen nahm er ihre Hand, und sie gingen in angenehmem Schweigen bis zu ihrem Auto, doch dort angekommen, wandte sie sich ihm zu und sah ihn wachsam an. »Es wundert mich, dass du mir noch keinerlei Fragen gestellt und mich offensichtlich noch nicht überprüft hast. Wie kann das sein?« Sie wirkte, als würde ihr das Probleme bereiten.
    »Gestern hatte ich keine Zeit dazu.«
    »Und heute? Wirst du es heute machen?«
    Er wusste, dass es ein Kinderspiel sein würde. Aber er schüttelte den Kopf. »Nein. Weil ich im Augenblick alles weiß, was ich wissen muss.«
    »Im Augenblick«, wiederholte sie. »Also gut. Dann um sieben. Es sei denn, du wirst aufgehalten.«
    »Dana, warte.« Er legte seine Hände auf ihre Schultern und drehte sie sanft zu sich herum. »Es gibt allerdings doch etwas, was ich wissen muss.«
    In ihren Augen glomm Misstrauen. »Und was?«
    »Nur dies.« Ohne eine Warnung senkte er den Kopf und legte seine Lippen auf ihre, nur ganz leicht, weil er nur zärtlich sein, nur probieren wollte, doch mit einem kleinen, heiseren Wimmern machte sie all seine guten Vorsätze zunichte, und was ein züchtiger Kuss hätte werden sollen, verwandelte sich in eine heiße, lustvolle sexuelle Begegnung. Er trat einen Schritt vor, drückte sie gegen ihren Wagen, und sie hob die Arme, schlang sie um seinen Nacken und stellte sich auf Zehenspitzen. Er drückte sich gegen sie, sie schmiegte sich gegen ihn, und bevor er sich selbst daran hindern konnte, legte er seine Hände auf ihre Brüste, strich mit den Daumen über die Spitzen, und

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