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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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dem Besuch erfuhr, spricht er von nichts anderem mehr«, sagte Chido.
    »Und das gehört sich auch so, Fambly! Meine Frau, die wunderbare Rashi, und mein kleiner Roban kommen ebenfalls. Auf so eine Familie, das sage ich dir, alter Junggeselle, kann man stolz sein!«
    Und damit hatte Rees natürlich recht. Als Trylon hatte er die Aufgabe, für einen Nachfolger zu sorgen, auch wenn sich jeder kregische Titelhalter seinen Posten erst erkämpfen mußte.
    Der Duellsaal war ausverkauft, und noch immer machten die Wetter neue Geschäfte. Die Edelleute und Horters und ihre Damen füllten die Ränge bis auf die letzten Stehplätze. Die Kampfbahn in der Mitte war sogar etwas verkleinert worden, um noch eine zusätzliche Stuhlreihe unterzubringen. Die Samphronöllampen verbreiteten ein angenehmes gelbes Licht. Ich machte den Schiedsrichter auf das zu kleine Duellfeld aufmerksam. Ehe er antworten konnte, schaltete sich Vad Garnath verächtlich ein:
    »Um so weniger Gelegenheit hast du zur Flucht, du Yetch!«
    Ich antwortete nicht.
    Meine Freunde waren gekommen und natürlich auch meine Feinde. Ich hatte mir keinen Sekundanten genommen, was der Schiedsrichter durchaus verstand. Nath Tolfeyr fungierte als mein Helfer, doch ohne die Verpflichtung, in den Ring zu treten, sollte ich ausfallen. Die Vorbereitungen wurden abgeschlossen. Erregtes Stimmengewirr war zu hören. Die Menschen wetteten darauf, wie Leotes oder Garnath mich zerstückeln würde. Niemand verschwendete einen Gedanken an die Möglichkeit, daß ich vielleicht den ersten Blutstropfen holte.
    Ich hatte darauf bestanden, daß sich Casmas neben Nath Tolfeyr an mein Ende der Matte setzte. Noch immer strömten ihm die Wetten nur so zu, die er persönlich in seinem dicken Buch notierte. Neben Casmas saß eine kleine rundliche Frau, deren modisch geschlitzter Rock dicke weiße Schenkel zur Schau stellte. Ich nickte ihr zu. Sie stieß einen leisen Schrei aus und ergriff Casmas am Arm, der sich aber nicht ablenken ließ.
    »Fünfhundert Deldys, die Quote ... Ja, meine Liebe? Mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung.« Und er drehte sich um und akzeptierte bescheidene hundert Sinvers darauf, daß Leotes mir das linke vor dem rechten Ohr abschneiden würde.
    Ich wußte, daß die Wetter mit den großen Einsätzen vorher mit Leotes gesprochen und ein genaues Programm arrangiert hatten, nach dem ich planmäßig verstümmelt und massakriert werden sollte. Diese Wetten in der letzten Minute kamen von kleinen Fischen, die keine Ahnung hatten.
    Ich mußte zahlreiche Spott- und Buh-Rufe über mich ergehen lassen. Die parfümduftenden, geschminkten Nichtsnutze machten sich über mich lustig. Alle wußten, daß ich ein Schwächling und ein Feigling war, was ich hundertmal bewiesen hatte, indem ich jedem Streit aus dem Weg gegangen war, indem ich eine Beleidigung überhört hatte, indem ich auf eine Duellherausforderung nicht reagiert hatte. Und jetzt prahlte ich mit den Dingen, die ich Leotes antun wollte, jetzt setzte ich große Summen auf mich selbst. Nun, so hieß es auf den Rängen, wenn ich verlor, mußte ich blechen. Wenn ich die Wetter getäuscht hatte, konnte ich – wenn ich es überlebte – damit rechnen, den Rest meines Lebens in den Himmlischen Bergwerken zu verbringen, bei Havil dem Grünen!
    Leotes trat vor.
    Er hatte sich für die purpurbraunen Ponthieufarben entschieden, was ihn zum Liebling des Publikums machte, führte die Königin doch Gelb und Purpur in ihrem persönlichen Wappen. Ich begnügte mich mit einer einfachen schwarzen Hose, die bis zu den Knien reichte, mit Stiefeln und einem weißen Hemd, von dem ich den größten Teil der Rüschen heruntergerissen hatte. Außerdem hatte ich mir eine scharlachrote Schärpe um die Hüfte gewunden. Bei Makki-Grodnos wurmzerfressenen Eingeweiden! Diese Farbe sollte den Dummköpfen in den Augen brennen!
    »Ach, Garnath!« sagte ich laut in den Lärm. »Du schickst also zuerst deinen Lakaien vor! Keine Sorge, du Rast! Ich werde dich voller Freude noch persönlich auf die Hörner nehmen!«
    »Stinkender Yetch!« brüllte er mit hochrotem Gesicht aus seiner Loge.
    Der Richter forderte mich auf, mich würdevoller zu verhalten, wie es dem ernsten Anlaß entsprach.
    »Würde ist etwas für Männer!« rief ich. »Nicht für Nulshes wie diese Calsany-Köter!«
    Nun, solche Worte waren die rechte Würze, um das Blut in Wallung zu bringen. Die notwendigen Formalitäten wurden rasch erledigt. Leotes war ein viel zu guter

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