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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und zu sterben.
    »Ba-Marsih, Bartak«, sagte ich. Wir standen neben dem Flugboot und starrten auf den letzten Burschen, den wir ins Reich der Träume geschickt hatten. »Ich habe natürlich schon von der Stadt gehört; sie liegt etwa hundertundfünfzig Dwaburs südlich von Ba-Fela, an der Westküste gegenüber Ng'groga. Aber dort gewesen bin ich noch nicht. Kannst du mir mehr davon erzählen?«
    Bartak knurrte etwas vor sich hin und biß in ein saftiges Stück Fleisch. Eine Zeitlang kaute er energisch darauf herum, dann sagte er: »Mit diesen freien Hafenstädten ist es überall dasselbe: Sie halten sich für die Retter Havilfars. Das stammt aus der Zeit, da sie sich den Lohiern und ihren verfluchten Invasionen widersetzten.«
    »Seit damals scheinen sie aber große Veränderungen durchgemacht zu haben.«
    »Diese Menschen leben in der Vergangenheit. Ihre Hauptbeschäftigung ist das Fressen, das Saufen, das Huren – und das Geldverdienen.«
    »Das sind doch ganz vernünftige Beschäftigungen, würde ich sagen – wenn es keine anderen gäbe.«
    In diesem Augenblick näherte sich Melow. Sie hatte ihren muskulösen Körper in ein farbenfrohes Gemisch von Sensil, Seide und Leinenstoffen gesteckt, verziert mit Edelsteinen und Dudinter-Schmuck. Das Haar hatte sie zum Kopf hin hochgekämmt und den Kamm des Rückens abgeschoren. Sie sah völlig verändert aus.
    »Was liegt dir an der Vergangenheit, Dray Prescot? Was geht uns Ba-Marsih an?«
    »Sehr viel, Melow. Du hast deine Freiheit. Nimm dir aus dem Schiff, was du willst. Diese Wesen, die um des Sportes willen Menschen jagen, werden mich vergeblich zum Schutz anflehen. Ihre hübschen Besitztümer sind verloren, so wie sie längst jeden Anspruch auf menschliche Behandlung verloren haben.«
    Im ersten Augenblick glaubte ich mich ungeschickt ausgedrückt zu haben; vielleicht hatte ich hier ein Thema angeschnitten, auf das die Jikla empfindlich reagieren würde; doch sie fauchte und knurrte nur und verzog die Lippen in einer Bewegung, die ich für ein Lachen hielt.
    »Die Leute haben uns gesagt, die Jagd beginnt morgen, Dray Prescot. Deine kostbare Numinfrau ist also heute nacht noch sicher.«
    »Gewiß. Und diese Nacht werden wir nutzen.«
    Ich hielt inne.
    Bartak und Melow hatten ihre Befreiung mir zu verdanken – doch es gab eigentlich keinen Grund, warum die beiden mich nach Smerdislad begleiten sollten.
    Wollte ich sie überhaupt bei mir haben?
    »Ich werde die Stadt aufsuchen«, sagte ich. »Ihr beide könnt tun, was ihr wollt. Das Schiff bietet genügend Beute. Ihr könnt ein Vermögen zusammenraffen.«
    Melow sagte mit gepreßter Stimme: »Ich begleite dich, Dray Prescot.«
    Ich seufzte. So erging es mir nicht zum erstenmal. Bartak zögerte. Er hatte seine Mahlzeit beendet und griff nun nach einer Dudinterschale mit Gregarians und begann zu kauen. Ich drängte ihn nicht.
    Wir weckten den Vad aus seiner Bewußtlosigkeit und setzten ihn inmitten von Sensilkissen in seinen großen Elfenbeinstuhl. Dann stellten wir uns vor ihm auf. Vad Quarnach Algarond, Vad des Dudinter-Distriktes, konnte nicht gehen. Er mußte sich von seinen Sklaven in Sänften tragen lassen. Er sah uns nervös an. Natürlich war er dick und hatte ein dummes Voskgesicht, das feucht war vor Schweiß, und unter seiner Dudinterkrone schauten einige letzte blonde Kräuselhaare hervor. Wir starrten ihn an, mit dicklichen Fingern zupfte er nervös an seinen Lippen herum.
    »Ihr könnt euch alles nehmen, wenn ihr mich nur nicht umbringt.«
    Bartak, der sich als Brokelsh meistens sehr direkt ausdrückte sagte: »Vielleicht bringen wir dich um und nehmen uns trotzdem alles.«
    Darauf wußte der Vad keine Antwort. Er saß da und zupfte an seinen dicken Lippen.
    »Vad Quarnach«, sagte ich und legte einen harten Ton in meine Stimme. »Bist du in Smerdislad bekannt?«
    »Nein. Mich kennt niemand dort. Darauf kannst du dich verlassen. Wenn du mich freiläßt, verrate ich dich nicht.«
    Er hatte den Grund für meine Frage mißverstanden. Ich fragte ihn weiter aus und brachte in Erfahrung, was ich wissen wollte. Der Kov von Faol arrangierte von Zeit zu Zeit ganz besondere Jagdpartien für ganz besondere Gäste. Ein solches Jikai sollte am nächsten Tag beginnen und war für Möchtegernjäger bestimmt, die nicht mehr auf eigenen Beinen durch den Dschungel wandern konnten oder die zu alt und schwach waren, um Fluttrells oder Mirvol zu besteigen oder aus einem fliegenden Voller zu schießen. Wahrlich ein Jikai der

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