Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
Vom Netzwerk:
Plakate müssen bis heute abend verschwunden sein.“
    „Die roten oder die blauen?“ fragte Reviervorsteher Nielsen. Er hatte bereits den Telefonhörer in der Hand und wählte.
    ^Ja haben Sie denn ganz danebengetreten!“ brüllte der Polizeimeister. „Natürlich die blauen!“ Er holte tief Luft, winkte den beiden Beamten, die auf ihn gewartet hatten, und schoß wieder zum Korridor hinaus. Vor dem Rathaus warf er sich zusammen mit den Polizisten in den Streifenwagen. Er knallte die Tür zu und befahl: „Zum Friseursalon Treutlein.“
    Die Fahrt durch die Straßen der Stadt war für Polizeimeister Kalender wie ein wahres Spießrutenlaufen. Überall klebten die blauen Papierstücke mit der zitronengelben Fünf. „Wie die Gänseblümchen“, knurrte Herr Kalender. Er konnte natürlich nicht wissen, daß dieser Vergleich nicht auf seinem Mist gewachsen war.
    Auch am Schaufenster des Friseursalons klebte eines von den blauen Plakaten. „Das darf ja nicht wahr sein“, stöhnte Herr Kalender und trat ein. Die beiden Revierbeamten folgten ihm.
    Meister Treutlein war gerade dabei, dem Taxi-Unternehmer Lohmeier die Haare zu schneiden, und Fritz rasierte den Zigarrenhändler Bemmelmann. Corny hatte bisher Frau Kubatz die Haare gewaschen und war jetzt dabei, ihr die Dauerwellen zu legen.
    „Hallo, was ist denn jetzt passiert?“ fragte Friseurmeister Treutlein erstaunt. „Sie kommen doch sonst immer mittwochs. Haare oder Bart?“
    „Ich bin heute dienstlich hier“, erklärte der Polizeimeister. „Guten Morgen allerseits.“
    „Guten Morgen, Herr Kalender“, erwiderte man allgemein.
    „Hat man also doch herausbekommen, daß ich im Keller Falschgeld drucke?“ lachte Herr Treutlein.
    „Machen Sie keine Witze“, mahnte der Polizeimeister. „Ich habe eine Frage an Ihre Tochter, wenn Sie gestatten?“
    „Ich stehe zu Ihrer Verfügung“, lächelte Corny. Dabei drehte sie der Frau des Hauptschriftleiters der Bad Rittershuder Nachrichten den vorletzten Lockenwickler ins Haar.
    „Es geht um den Kunst-Wettbewerb, Fräulein Treutlein“, erklärte der Polizeimeister. „Sind Sie die Büste Nummer 5, wenn ich fragen darf?“
    „Ich war das Modell dazu, wenn Sie das meinen.“
    „Genau das meine ich“, versicherte Herr Kalender. „Und wie heißt der Künstler, der die Büste gemacht hat?“
    „Sollten die Namen der Künstler nicht anonym bleiben?“ wollte jetzt Corny Treutlein wissen.
    „Ja, das stimmt“, griff Frau Kubatz ein. „Die Namen der Künstler werden erst bei der Preisverteilung bekanntgegeben.“
    „Außerdem wissen Sie ja ohnehin Bescheid“, bemerkte Herr Treutlein. „Es stand ja in der Zeitung, und wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht.“
    „Würden Sie mir trotzdem vor Zeugen sagen, wer die Büste Nummer 5 gemacht hat?“ fragte der Polizeimeister zum zweitenmal.
    „Herr Oliver Nachtigall“, antwortete Corny und lächelte wieder. „Aber ich verrate es Ihnen nur, weil Sie ein guter und regelmäßiger Kunde bei uns sind.“
    Herr Kalender blickte zu seinen beiden Revierbeamten, und die Herren nickten. Daraufhin sagte der Polizeimeister: „Danke, Fräulein Treutlein, das genügt.“
    „Dürfen wir jetzt wissen, um was es überhaupt geht?“ fragte Zigarrenhändler Bemmelmann.
    „Um diese blauen Plakate, die überall gesetzwidrig in der Gegend hängen“, verriet Herr Kalender. „Wie ich gesehen habe, hat man auch Ihnen eines davon an Ihr Schaufenster geklebt. Wollen Sie es nicht entfernen?“
    Ach wissen Sie, ich habe nichts dagegen, wenn die Fünf gewinnt. Vielleicht verstehen Sie das“, lachte Friseurmeister Treutlein, und alle übrigen lachten mit. Ausgenommen natürlich die drei Herren von der Polizei.
    „Beehren Sie jetzt Herrn Nachtigall mit Ihrem Besuch?“ fragte Fritz Treutlein ein wenig neugierig.
    Allerdings, mein Junge“, gab Herr Kalender zu. „Und ich glaube, daß ich damit auf der richtigen Spur bin.“
    Au fein!“ rief Corny Treutlein aufgeregt. „Ich komme mit und zeige Ihnen, wo er wohnt. Es ist nämlich gar nicht so leicht, ihn zu finden.“ Sie hatte inzwischen Frau Kubatz unter die Haube gesetzt.
    „Entschuldigen Sie mich kurz. Aber Sie müssen ja ohnehin jetzt zwanzig Minuten trocknen.“
    Corny gab der Frau des Hauptschriftleiters noch die neueste Illustrierte zum Lesen, und dann öffnete sie die Ladentür. „Wir müssen nach rechts und dann beim Zigarrengeschäft von Herrn Bemmelmann um die Ecke.“
    Fritz Treutlein überlegte einen Augenblick, ob er

Weitere Kostenlose Bücher