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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Dr. Purzer fort. „Deshalb die Frage an euch und später auch an die übrigen Klassen unserer Schule, ob ihr vielleicht bereit seid, in dieser, sagen wir sehr prekären, Lage einzuspringen?“
    Die beiden Herren ließen ihre Blicke über die Klasse wandern und warteten auf Antwort.
    „Das würde bedeuten“, überlegte Emil Langhans laut, „daß wir die von unbekannter Hand angeklebten Plakate wieder abkratzen sollen?“
    „Sehr richtig. Und ihr würdet damit der Gemeindeverwaltung sowie der Polizei einen großen Dienst erweisen“, bemerkte Herr Kalender. Er lächelte so freundlich, als hätte die ganze 8b heute Geburtstag.
    „Das wäre aber eine ganze Menge Arbeit“, gab Karlchen Kubatz zu bedenken. „Heute morgen auf dem Schulweg...“, er stand jetzt auf und blickte den beiden Herren besorgt mitten in die Augen. Also, diese blauen Dinger kleben ja an allen Ecken und Enden.“
    „Ebendeshalb brauchen wir euch ja“, versicherte der Polizeimeister.
    „Könnte man dabei auch etwas verdienen?“ fragte Hans Pigge wie aus heiterem Himmel. „Die Stadtreinigung würde ja auch nicht umsonst arbeiten.“
    Emil Langhans wäre beinahe geplatzt vor Lachen. Er rettete sich im letzten Augenblick noch in einen Hustenanfall.
    Glücklicherweise klingelte es jetzt auch zur großen Pause.
    „Nun, ihr habt ja Zeit, euch die Sache zu überlegen“, meinte Studienrat Dr. Purzer. „Sagt uns nach der Pause Bescheid.“
    Während die Klasse ihre Lateinbücher zuklappte, ihre Äpfel oder ihre Wurstbrote herausholte und aufstand, verschwand der kleine Sputnik blitzschnell zwischen der letzten und der vorletzten Bank. Er legte sich auf den Boden und krümmte sich zusammen wie ein Igel. Und als jetzt Emil Langhans an ihm vorbeikam, flüsterte er nur: „Ich bleibe und spioniere.“
    „Schon wieder einmal“, grinste Emil und ging mit den anderen zum Korridor.
    „Und Sie haben bis zum Augenblick wirklich noch keine Ahnung, wer dahintersteckt?“ fragte Studienrat Dr. Purzer, als sich die Klasse geleert hatte und er mit dem Polizeimeister allein war.
    „Ich habe natürlich den einen oder anderen Verdacht“, meinte Herr Kalender. „Da gibt es zum Beispiel rund um das Bierlokal beim Güterbahnhof jeden Abend eine Gruppe von jungen Burschen mit Motorrädern.“
    „Stimmt, davon habe ich gehört“, unterbrach Dr. Purzer.
    „Vergangenen Monat haben diese Kerle in einer Nacht sämtliche Bänke und Papierkörbe aus dem Kurpark wie eine Straßensperre quer über den Karlsplatz gestellt“, berichtete der Polizeimeister. „Wir haben sie dabei nicht erwischt, aber wir wissen genau, daß sie es gewesen sind.“
    „Und Sie vermuten, daß diese Gruppe ...?“
    „Jedenfalls ist es nicht von der Hand zu weisen“, meinte Polizeimeister Kalender.
    Währenddessen berieten die Glorreichen Sieben mit den übrigen Schülern im Schulhof die neue Lage.
    „Die Geschichte fängt an, gefährlich zu werden“, stellte Emil Langhans fest. „Die Polizei ist hinter uns her.“
    „Damit hatten wir ja gerechnet“, erinnerte Paul Nachtigall.
    Aber nicht ganz so schnell“, grinste Manuel Kohl.
    Karlchen Kubatz verteilte Kaugummis. „Was sagen wir den beiden Herren nach der Pause? Das ist vorerst mal das wichtigste.“
    „Daß wir nicht mitmachen“, rief Hans Pigge. „Das dürfte doch eigentlich klar sein.“
    „Nicht so ohne weiteres“, überlegte Paul Nachtigall. „Was passiert, wenn wir ablehnen?“
    „Dann kratzt eben die Stadtreinigung unsere wunderhübschen Plakate wieder von den Wänden“, meinte Manuel Kohl. „Und das wäre zum Weinen.“
    Aber sie braucht mindestens zwei oder drei Tage dazu“, freute sich Hans Pigge. „Weil sie nicht genug Leute hat.“
    „Jedenfalls sind so oder so unsere Plakate
    dann wieder verschwunden“, dachte Paul Nachtigall laut. „Wenn wir mithelfen, schneller, und wenn wir nicht mithelfen, langsamer. Das ist der einzige Unterschied. Andererseits“, Paul vergrub die Hände in seinen Hosentaschen und betrachtete seine Schuhspitzen, „wenn wir einverstanden sind und mithelfen, kommt keine Menschenseele auf die Idee, uns zu verdächtigen. Denn wer kratzt schon freiwillig wieder ab, was er vorher selbst angeklebt hat?“
    „Du schlägst also tatsächlich vor ...?“ Hans Pigge verstand die Welt nicht mehr.
    „Ja, ich schlage vor, daß wir der Straßenreinigung helfen“, unterbrach ihn Paul Nachtigall. „Wenn wir dafür eintauschen, daß uns die Polizei bis zur Abstimmung am Sonntag in Ruhe läßt,

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