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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Nordsee.“
    Als die Frau des Hauptschriftleiters jetzt tatsächlich für einen Moment die Augen schloß, konnte sie nicht ahnen, daß bereits in der nächsten Minute ein Erdbeben ausbrechen würde. Es war schon unterwegs. Die Hausangestellte Maria kam nämlich in diesem Augenblick vom Briefkasten zurück und stieg bereits über die Treppe.
    Als sie jetzt ins Zimmer hereintrat, köpfte Herr Kubatz gerade ein hartgekochtes Ei, und seine Frau sagte noch: „Übrigens, die Butter ist auch wieder teurer geworden.“ Und dann legte Maria die Post und die Bad Rittershuder Nachrichten zwischen die Kaffeekanne und die frischen Brötchen auf den Tisch.
    „Danke schön“, der Hauptschriftleiter griff nach der Zeitung. Seine Frau nahm sich die Briefe vor.
    „Ich muß jetzt los“, stellte Karlchen fest und legte seine Serviette zur Seite. „Ich komme sonst zu spät.“
    „Wieso?“ frage Herr Kubatz. „Du hast doch noch massenhaft Zeit. Außerdem kann ich dich heute im Wagen mitnehmen, da sparst du eine gute Viertelstunde.“ Er hatte inzwischen die Zeitung aufgeschlagen und betrachtete sich die Titelseite.
    „Du sollst meinetwegen keinen Umweg machen“, bemerkte Karlchen und stand auf.
    Es macht mir heute wirklich nichts aus“, versicherte Herr Kubatz, ohne von seiner Zeitung aufzublicken. „Paßt mal auf, ich lese euch vor.“
    Karlchen setzte sich wieder und ergab sich in sein Schicksal. Er nahm sich noch eine Tasse Kaffee und hörte zu.
    „Und deshalb werden alle Bürger der Stadt gebeten, heute im Rathaussaal wieder genauso vollzählig zu erscheinen wie am Eröffnungstag.“
    Hauptschriftleiter Kubatz nahm jetzt seine Pfeife in den Mund und las weiter. „Die Aufnahmen für das Fernsehen beginnen pünktlich um vierzehn Uhr und dauern nicht länger als eine Stunde. Anschließend findet der festliche Umzug statt, dessen Weg in der nebenstehenden Karte eingezeichnet ist.“
    „Das mit der Karte ist eine gute Idee“, erlaubte sich Karlchen zu bemerken. „Da kann jeder gleich sehen, wo der Festzug vorbeikommt.“
    In diesem Augenblick fing Frau Kubatz plötzlich an zu lachen.
    „Was gibt’s denn da so Lustiges?“ fragte der Hauptschriftleiter und blickte verwundert auf.
    Anstelle einer Antwort legte Frau Kubatz einen Zettel zwischen Karlchen und ihren Mann auf den Tisch.
    „Das lag zwischen den Briefen“, erklärte sie den beiden.
    Herr Kubatz und Karlchen mußten ein wenig die Köpfe verdrehen, um den Text lesen zu können:

    Sogar unter den Schildkröten und Eichhörnchen hat es sich schon herumgesprochen:
    Ganz Bad Rittershude wählt am Sonntag die Nummer 5.
    „Mit irgendeiner Schreibmaschine getippt“, stellte der Hauptschriftleiter fest. Er nahm den Zettel vom Tisch und prüfte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger wie einen falschen Hundertmarkschein. „Und ein ganz gewöhnliches Papier.“
    „Die Konkurrenz von Herrn Ambrosi schläft nicht“, lachte Frau Kubatz noch einmal. „Gestern die blauen Plakate und heute diese Zettel. Mich würde interessieren, wer dahintersteckt.“
    ^Jedenfalls sind die betreffenden Herrschaften nicht ohne Witz“, gab der Hauptschriftleiter zu.
    Er wollte gerade die Titelseite der Bad Rittershuder Nachrichten Umschlägen, da klingelte das Telefon.
    Herr Kubatz ging durch die offene Schiebetür in seine Bibliothek und nahm den Hörer ab.
    „Ist etwas mit Ihrer Anzeige nicht in Ordnung?“ fragte er, als sich der Besitzer der Eisdiele gemeldet hatte.
    „Herr Rinaldi scheint verdammt aufgeregt zu sein“, bemerkte Frau Kubatz nach einer Weile. Man hörte nämlich die Stimme aus dem Telefonhörer bis zum Frühstückstisch. Aber es war natürlich kein Wort zu verstehen.
    „Ich habe gerade erst die Titelseite gelesen“, sagte jetzt Hauptschriftleiter Kubatz drüben in seinem Arbeitszimmer. Er hörte wieder eine Weile ins Telefon hinein, und dann meinte er: Auf der zweiten Seite, sagten Sie? Das kann nicht wahr sein.“ Gleich darauf kam er durch die Schiebetür gestürzt und riß die Bad Rittershuder Nachrichten vom Tisch. Während er wieder zum Telefon zurückrannte, blätterte er bereits die erste Seite um.
    „Ich muß mich jetzt wirklich auf die Socken machen“, bedauerte Karlchen. Aber seine Eltern hörten ihn gar nicht. Inzwischen war nämlich auch Frau Kubatz aufgestanden und zu ihrem Mann hinübergegangen. Irgend etwas lag in der Luft.
    Karlchen nahm seine Schulmappe und drückte sich, so schnell es nur möglich war, durch die Tür.
    „Das kann Ihre Zeitung doch

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