Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
bin es.‹
»Ihr habt uns warten lassen«, flüsterte Tämmler.
›Warten? Der Synus kennt kein Zeitgefühl. Entschuldigung.‹
›Emma, was ist mit meinen Zwillingen?‹, fragte eine andere Stimme in Tämmlers Kopf.
Er schaute sich erstaunt um. Direkt neben Adam schälte sich eine weitere durchsichtige Gestalt aus dem Nichts.
»Gladiola?«
›Was ist mit Anna und Malte geschehen?‹, fragte die Mutter der Zwillinge erneut.
Tämmler knetete die eigenen Hände. »Sie ... Man hat sie verbannt«, flüsterte er schließlich.
›Verbannt? Wer hat meine Kinder verbannt? Und warum?‹
»Ich weiß es nicht genau. Ich glaube, der Rat der Planeten steckt dahinter. Thomas vermutet, es gibt eine Abmachung zwischen dem Rat der Planeten und den Ikoniern. Man könne den Frieden zwischen Mensch und Ikonier nur herstellen, wenn die Synusier verschwinden.« Tämmler wartete umsonst auf eine Fluchkanonade der Aurus-Frau.
Gladiola blieb ruhig, ihr Abbild verschmolz einen Moment lang mit dem von Adam.
›Selbstverständig sind die Zwillinge Opfer eines Handels. Und ich ahne auch, wo man sie versteckt hat.‹ Ein drittes Abbild fuhr durch den Raum und übermittelte Tämmler neue Gedanken.
Der Techniker zuckte erschrocken zusammen. »Alyta!«, rief er. »Was ...«
›Bleib ruhig, Emma. Es gibt in ihm kein Gut oder Böse mehr. Er ist Bestandteil des Synus, nicht mehr und nicht weniger. – Lass uns seine Gedanken erfahren.‹
›Wenn die Präsidentin ihre Finger im Spiel hat, dann sind die Zwillinge jetzt auf dem Planeten Z’foh. Norana und ihr Busenfreund Muscon! Sie boten mir mehrere Außenplaneten der Universen an, wenn ich Universus in Ruhe lassen würde.‹
»Z’foh?«, fragte Tämmler erstaunt. »Von einem solchen Planeten habe ich nie gehört.«
›Ich habe den Standort im Navigationssystem der EUROPANIA gespeichert«, erklärte Alyta fast beiläufig. ›Falls ihr eines Tages den Planeten besuchen wollt.‹
»Eines Tages? Mich interessiert etwas ganz anderes. Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Tämmler. »Vielleicht sollte ich meine Frage besser formulieren: Was können wir jetzt tun? Zur Erde reisen und für immer dort bleiben? – Vorausgesetzt, ihr lasst unsere Schiffe passieren ...«
›Vielleicht sollte sich die irdische Flotte tatsächlich um die Zwillinge kümmern. Deren Schicksal spielt eine gewisse Rolle in der Existenz des Synus‹, bemerkte Gladiola.
»Darf ich anmerken, dass unweit des Übergangs ein Raumschiff wartet, das sich AMELIANIA nennt, nicht unbedeutend bewaffnet ist und von uns erwartet, dass wir den Übergang in die andere Richtung verlassen?«, fragte Tämmler zynisch.
›Die Besatzung der AMELIANIA ist felsenfest davon überzeugt, dass ihr bereits auf dem Weg zur Erde seid‹, übermittelte Alyta.
»Überzeugt? Warum sollte sie das denken?«
Alytas durchscheinendes Gesicht näherte sich Tämmler. ›Ich habe genügend Erfahrungen sammeln können, wie ein Täuschungsmanöver funktioniert, mein Freund.‹
»Ich wüsste nicht, dass wir Freunde sind!«, stieß Tämmler grob aus.
Der Kopf des ehemaligen Admirals wich zurück. ›Er wird sich wohl nie daran gewöhnen können.‹
›Es wurde ihnen durch den Synus suggeriert, dass die irdische Flotte den Übergang zum Ersten Distrikt verlassen hat‹, erklärte Adam. ›Auch wenn es nicht fassbar erscheint, so hat der Synus doch einige Möglichkeiten, sich in die Belange der Gedanken einzumischen.‹
›Priorität muss den Zwillingen gelten‹, mischte sich das Abbild von Gladiola ein. ›Ich will nicht, dass sie auf einem Planeten wie Z’foh dahinvegetieren müssen. Die Flotte wird zur Erde reisen. Die EUROPANIA hingegen steuert Z’foh an und holt Anna und Malte. Dann bringt ihr sie auf die Erde, damit die Kinder dort in Ruhe aufwachsen können.‹
Emmanuel Tämmler schwieg einige Momente. »Das ist euer Plan?«, fragte er schließlich.
›Wenn ihr klug seid, dann steuert ihr vorher den Planeten Esdreivau im Dritten Distrikt an. Lasst euch von der Vermittlung mit Baasolo verbinden, er ist Händler und auf Tarnvorrichtungen für Raumschiffe spezialisiert. Er kann die EUROPANIA etwas tunen – wie man wohl auf der Erde sagen würde.‹ Alyta übertrug die Gedanken unbetont, als würde er ein langweiliges Märchen vorlesen.
»Baasolo? Esdreivau? Tunen? Vermittlung?« Tämmler schüttelte den Kopf.
›Du musst es nicht aufschreiben, alle wichtigen Dinge wurden im Bordcomputer hinterlegt. Und grüß Baasolo von Admiral Alyta, ich habe
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