Der Rat der Zehn
helfen.
Aber am Ende machte sich seine Geduld bezahlt. Gebäude und Grundstück von Mohican Lane 1812 waren vor sechs Jahren von einer Gruppe gekauft, die allgemein als amerikanische Nazipartei bekannt war.
Weitere Nachforschungen enthüllten, daß der örtliche Leiter dieser Gruppe, mit einiger Sicherheit der verantwortliche Mann für das, was auch immer hier vor sich ging, Edgar Brown hieß. Er wohnte am Gulf View Drive in der vornehmsten Gegend der Stadt und war offensichtlich ein sehr erfolgreicher Mann. Er war geschieden, und sein einziger Sohn, dreizehn Jahre alt, verbrachte jedes Wochenende in seinem Haus. Es dauerte bis Samstag, bis sich dem Timberwolf eine Gelegenheit bot, sich Brown direkt zu nähern.
Der örtliche Naziführer war gerade von einem Dinner im Dearborn-Country-Club nach Hause gekommen und trat in sein unten gelegenes Arbeitszimmer, um die Lichter auszuschalten, bevor er sich zurückzog.
»Guten Abend, Mr. Brown«, grüßte ihn Waymann vom ledernen Schreibtischsessel aus.
Brown tastete an der Wand entlang nach dem Knopf, mit dem das Alarmsystem zu aktivieren war.
»Ich würde es nicht tun«, warnte der Timberwolf, »jedenfalls nicht, bevor Sie oben nach Ihrem Sohn gesehen haben.«
Brown stürzte die Treppe hinauf, um Sekunden später atemlos zurückzukommen.
»Was haben Sie mit ihm gemacht?« fragte er.
»Er ist in Sicherheit«, versicherte Waymann. »Aber wie lange das so bleibt, hängt ganz von Ihnen ab.«
Brown zitterte. »Wieviel wollen Sie?«
Der Timberwolf erhob sich hinter dem Schreibtisch. »Geld? Nichts. Ich bin wegen Informationen hier. Beantworten Sie meine Fragen wahrheitsgemäß und vollständig, und Ihr Sohn wird Ihnen sicher und gesund zurückgegeben werden. Lügen Sie, oder halten Sie Informationen auch nur einmal zurück, stirbt er. Sehr einfach. Finden Sie nicht?«
»Ja. O Gott, ja. Alles!«
»Gut. Erzählen Sie mir über Mohican Lane 1812.«
»Was? Es ist … ist nur eine verlassene Fabrik.«
»Ich spreche über den Schutzraum darunter.«
Browns Gesicht wurde blaß. »Jesus, wer schickt Sie?« brachte er heraus.
»Es könnte genausogut Jesus sein, soweit es Sie angeht. Jetzt zum Schutzraum. Er ist renoviert worden, instand gesetzt worden, nicht wahr?«
»Ja.«
»Ich will die Einzelheiten.«
Brown versuchte seine Gedanken zu sammeln. »Die Wände und Decken mußten neu gerichtet werden, um sicherzustellen, daß sie völlig luftdicht sind. Es wurden Generatoren zusammen mit Kühlsystemen für Nahrung und Wasser installiert. Ein umfangreiches Luftsystem war das Schwierigste, ähnlich denen, die auf Unterseebooten benutzt werden, nur viel größer. Genug Luft in den Tanks für mindestens eine Woche, vielleicht länger, wahrscheinlich länger.«
Waymanns Hirn arbeitete fieberhaft. Brown hätte genausogut die Anlage unter der Farm in Wapello beschreiben können.
»Sind diese Tanks jetzt an Ort und Stelle?« fragte er.
»Schon seit Monaten.«
»Dann muß es Pläne für Leute geben, da hinunter zu fliehen. Was wird passieren? Was steckt dahinter?«
Brown faltete die Hände, als wolle er beten. »Ich weiß es auch nicht. Ich schwöre es!«
»Aber Sie sind verantwortlich für den Bunker, oder?«
Brown nickte. »Jedoch nur, was das Organisatorische angeht.«
»Was genau haben Sie zu tun?«
»Den Leuten zu signalisieren, wenn es Zeit ist hinunterzugehen, und die Verantwortung zu übernehmen, wenn wir erst einmal dort unten sind.«
»Sie wissen nicht, was passieren wird, aber Sie werden wissen, wann Sie Kontakt aufnehmen müssen …«
»Nein!« kreischte Brown. »Erst wird mit mir Kontakt aufgenommen. Die Leute hören alle einen bestimmten Radiosender zu bestimmten Zeiten am Tag. Wenn eine spezielle Nachricht über den Äther kommt, wissen sie, daß es Zeit ist. Ich weiß nicht, wann und warum. Ich habe nur meine Befehle.«
»Von wem?«
Brown preßte abwehrend die Lippen zusammen.
Der Timberwolf kam hinter dem Schreibtisch hervor. »Hören Sie, Ihre Leute werden da hinunterrennen, um etwas Furchtbarem, das oben vor sich geht, zu entkommen. Erzählen Sie mir nicht, Sie hätten sich das nicht ausgerechnet. Wenn nicht, dann lassen Sie mich Ihnen sagen, es bedeutet, daß an der Oberfläche eine Menge Leute sterben werden, und wenn Sie glauben, Ihr Leben oder das Ihres Sohnes würde für mich im Vergleich dazu zählen, sind Sie …«
»Gut, ich erzähle Ihnen, was ich weiß, aber ich unterschreibe damit mein eigenes Todesurteil.«
»Das Ihres Sohnes ist
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