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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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in den Augen brannte. Bis der Anführer begriff, was passiert war, trat Drew mit beiden Füßen zu und verschüttete den Rest der Flasche über den ganzen Tisch. Fast gleichzeitig schlug er mit seinem nun freien Arm gegen die Kerosinlampe. Sie fiel um, ihr Inhalt vermischte sich mit dem Rum. Flammen loderten im gleichen Augenblick auf. Einige erwischten den Anführer an der Brust, als er nach Drew griff, um ihn zurückzuhalten. Er fiel rückwärts gegen den Tisch und riß ihn mit sich zu Boden.
    Aber der Riese hatte die Orientierung zurückgewonnen. Drew griff nach der Lampe, die jetzt am Boden lag, legte seine Finger um ihren brennend heißen Griff und schwenkte sie in einem engen Bogen. Glas splitterte gegen den kahlen Kopf des Riesen. Feuer breitete sich über seinen kahlen Schädel aus.
    Der große Mann kippte schreiend um und fiel gegen den Anführer, der sich hochkämpfte, nachdem er die Flammen, die sein Hemd zusammen mit dem Tischtuch gefangen hatte, erfolgreich ausgeschlagen hatte. Die anderen beiden Männer waren jetzt in Bewegung, aber der Vorteil war auf Drews Seite. Einer hatte eine Pistole gezogen, aber das Durcheinander machte sie nutzlos, und Drew stürzte sich ohne Furcht gegen ihn. Der andere versuchte Drew zu Fall zu bringen, als er auf die Tür zurannte, aber Drew trat nach hinten und zermanschte seine Nase. Dann floh er zurück in die Nacht.
    Drew wußte, daß seine Flucht leicht von kurzer Dauer sein konnte, und er gab sich nicht damit ab, sie zu feiern. Sein erster Gedanke war, zurück zum Hotel zu stürzen. Aber die Geräusche der Männer, die die Jagd aufnahmen, machten ihm schnell klar, daß er es nie bis dahin schaffen würde. Zu diesem Zeitpunkt war er auf halbem Weg zur Paradise-Island-Brücke und folgte einfach weiter dieser Richtung.
    Rennend erreichte er die Brücke in weniger als zwei Minuten. Der Gehweg lag wie ausgestorben vor ihm, und das einzige Licht kam von einem konstanten Strom über die Brücke fahrender Autos.
    Er versuchte einen Sprint den Gehweg entlang, aber seine Brust und Lunge verweigerten ihm das Tempo, das er brauchte. Er war fast in der Mitte, als die ersten Schüsse durch die Luft prasselten.
    Drew blickte sich um und sah den Anführer und zwei seiner Handlanger auf seinen Fersen. Sein Fuß verfing sich an einem losen Brett, und er segelte durch die Luft. Er schlug hart auf dem hölzernen Gehweg auf und verlor fast das Bewußtsein. Kugeln fraßen sich in das Geländer über ihm. Die Treppe, die hinunter zum Potters Cay führte, war nur noch ein kleines Stück entfernt und seine einzige Hoffnung.
    Drew hielt sich unten, um ein möglichst kleines Ziel abzugeben. Weitere Kugeln pfiffen durch die Luft, alle daneben. Schließlich erreichte er die Treppe und stürmte hinunter auf den Kai.
    Unten angekommen, suchte er verzweifelt nach einer Waffe. Sein Blick blieb auf einem altersschwachen Stand haften, dessen Holz verrottet war. Drew rannte hin und riß ein Brett ab.
    Über ihm dröhnten Schritte auf dem Brückenweg. Er hörte jemanden die Treppe herunterkommen und hob das Brett. Ein Gesicht tauchte auf. Drew schwang das Brett wie einen Baseballschläger. Es schlug mit einem dumpfen Dröhnen auf, gefolgt von einem Grunzen des bereits bewußtlosen Angreifers.
    Weitere Fußtritte hämmerten die Treppe auf der anderen Seite des Kais hinunter. Drew griff schon nach der heruntergefallenen Pistole des niedergeschlagenen Mannes, als die ersten Schüsse des zweiten Mannes in seinen Ohren dröhnten. Der zweite Angreifer stürmte jetzt auf ihn zu, um besser zielen zu können.
    Drew hob die Pistole und feuerte. Der erste Schuß ging daneben, und der zweite machte den Mann kaum langsamer. Drew feuerte noch mal. Und noch mal. Er leerte das gesamte Magazin, bis der Mann schließlich zusammenbrach, die letzten zwei Kugeln harmlos in die Luft feuernd.
    Jetzt war nur noch der Anführer übrig. Drew wirbelte herum, erst nach links, dann nach rechts. Kein Anzeichen. Drew ging weiter zur Mitte des Kais.
    Der gelbäugige Anführer würde irgendwo auf ihn warten, den Vorteil klar auf seiner Seite. Jetzt hieß es jedoch einer gegen einen, eine unerwartete Wende. Auch würde er nicht erwarten, daß Drew direkt zur Mitte des Kais ging. Das würde ihn verwirren, ihn zögern lassen. Eine weitere Aktion aus den Wochen, die er im Söldnercamp verbracht hatte: Tu immer das Unerwartete. Drew ging weiter, sein Herz machte Sprünge in seiner müden Brust.
    Er kam zu einem der Schälstände und blieb

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